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Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

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Von den Situationen der Festungen etc.
sie besser als eine von denen vorhergehen den Ve-
stungen.

(8.) Frage.
Was haben die Festungen so auf
ebenen Lande erbauet sind vor Vor-
theile und Mängel?

Was die Fortheile dergleichen Vestungen
anbelanget können solche folgende seyn: Nehm-
lich.

1.) Hat man Erde genung einen Wall und an-
dere Wercke daraus zu machen.
2.) Kan man mit den Stücken auf ebenem Lande
ziemlichen weit herum flanquiren/ also daß ein
Feind gezwungen ist seine approchen von wei-
ten anzufangen.
3.) Fehlet es dergleichen Oertern fast niemahlen
an Wasset.
4.) Können diese Vestung auf ebenem Lande
mehrentheils Regular erbauet werden.
5.) Muß ein Feind solche Oerter mit einer gros-
sen Armee gantz einschliessen/ wenn er ihnen al-
le Zufuhr und Succurs benehmen will.

Die Mängel hingegen bey dergleichen Festun-
gen können ohngefehr folgende seyn.

1.) Hat der Feind auch Erde genug seine Linien/
Retrenchemente, und andere Wercke/ so wohl
gegen die Festung als dem Felde zu/ zu machen
um sich damit wohl zu verschantzen/ und nach
der Festung zu nähern.
2.) Kan

Von den Situationen der Feſtungen ꝛc.
ſie beſſer als eine von denen vorhergehen den Ve-
ſtungen.

(8.) Frage.
Was haben die Feſtungen ſo auf
ebenen Lande erbauet ſind vor Vor-
theile und Maͤngel?

Was die Fortheile dergleichen Veſtungen
anbelanget koͤnnen ſolche folgende ſeyn: Nehm-
lich.

1.) Hat man Erde genung einen Wall und an-
dere Wercke daraus zu machen.
2.) Kan man mit den Stuͤcken auf ebenem Lande
ziemlichen weit herum flanquiren/ alſo daß ein
Feind gezwungen iſt ſeine approchen von wei-
ten anzufangen.
3.) Fehlet es dergleichen Oertern faſt niemahlen
an Waſſet.
4.) Koͤnnen dieſe Veſtung auf ebenem Lande
mehrentheils Regular erbauet werden.
5.) Muß ein Feind ſolche Oerter mit einer groſ-
ſen Armee gantz einſchlieſſen/ wenn er ihnen al-
le Zufuhr und Succurs benehmen will.

Die Maͤngel hingegen bey dergleichen Feſtun-
gen koͤnnen ohngefehr folgende ſeyn.

1.) Hat der Feind auch Erde genug ſeine Linien/
Retrenchemente, und andere Wercke/ ſo wohl
gegen die Feſtung als dem Felde zu/ zu machen
um ſich damit wohl zu verſchantzen/ und nach
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2.) Kan
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[253/0289] Von den Situationen der Feſtungen ꝛc. ſie beſſer als eine von denen vorhergehen den Ve- ſtungen. (8.) Frage. Was haben die Feſtungen ſo auf ebenen Lande erbauet ſind vor Vor- theile und Maͤngel? Was die Fortheile dergleichen Veſtungen anbelanget koͤnnen ſolche folgende ſeyn: Nehm- lich. 1.) Hat man Erde genung einen Wall und an- dere Wercke daraus zu machen. 2.) Kan man mit den Stuͤcken auf ebenem Lande ziemlichen weit herum flanquiren/ alſo daß ein Feind gezwungen iſt ſeine approchen von wei- ten anzufangen. 3.) Fehlet es dergleichen Oertern faſt niemahlen an Waſſet. 4.) Koͤnnen dieſe Veſtung auf ebenem Lande mehrentheils Regular erbauet werden. 5.) Muß ein Feind ſolche Oerter mit einer groſ- ſen Armee gantz einſchlieſſen/ wenn er ihnen al- le Zufuhr und Succurs benehmen will. Die Maͤngel hingegen bey dergleichen Feſtun- gen koͤnnen ohngefehr folgende ſeyn. 1.) Hat der Feind auch Erde genug ſeine Linien/ Retrenchemente, und andere Wercke/ ſo wohl gegen die Feſtung als dem Felde zu/ zu machen um ſich damit wohl zu verſchantzen/ und nach der Feſtung zu naͤhern. 2.) Kan

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Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/289>, abgerufen am 23.04.2024.