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Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

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Das II. Cap.
(8.) Frage.
Darff man dann auch auf die
Brustwehren Bäume pflantzen/
wie etwan sonst auf den
Wallgang?

Es ist in vorigen gemeldet worden/ daß es nicht
undienlichen/ wenn man auf die Wall-Gänge
der Haupt-Wercke ordentliche Gänge und Gal-
leri
en mache von Bäumen; solches aber muß kei-
nes weges etwan auf die Brnstwehren gezogen
werden/ in der Meinung/ dahinter umb so viel
desto sicherer zu feyn in Zeit einer ataque, weil
man dieser Orten das Gesichte gantz frey und
unverhindert haben muß/ umb alles genau zu ob-
servi
ren/ und zu defendiren/ wie denn auch deßwe-
gen auf keinen Gang zugeschweigen einer Brust/
aller andern äusserlichen Wercke/ es möge gleich
seyn die fausse braye, ein Aussenwerck/ der bedeck-
te Weg oder das Glaeis man zu keiner zeit Bäu-
me setzen und pflantzen soll/ weil dieses wieder die
Kriegs-Bau-Maximen ist/ auch sonst der Gra-
ben von dem Abfallen der Blätter nur unreine
gemachet wird/ welcher doch so wohl von Schilf-
fe/ Rohr/ Graße und allen andern Dingen rei-
ne und sauber soll gehalten werden/ damit man
auch die geringste Bedeckung und Blendung
nicht haben könne.

Das
Das II. Cap.
(8.) Frage.
Darff man dann auch auf die
Bruſtwehren Baͤume pflantzen/
wie etwan ſonſt auf den
Wallgang?

Es iſt in vorigen gemeldet worden/ daß es nicht
undienlichen/ wenn man auf die Wall-Gaͤnge
der Haupt-Wercke ordentliche Gaͤnge und Gal-
leri
en mache von Baͤumen; ſolches aber muß kei-
nes weges etwan auf die Brnſtwehren gezogen
werden/ in der Meinung/ dahinter umb ſo viel
deſto ſicherer zu feyn in Zeit einer ataque, weil
man dieſer Orten das Geſichte gantz frey und
unverhindert haben muß/ umb alles genau zu ob-
ſervi
ren/ und zu defendiren/ wie denn auch deßwe-
gen auf keinen Gang zugeſchweigen einer Bruſt/
aller andern aͤuſſerlichen Wercke/ es moͤge gleich
ſeyn die fauſſe braye, ein Auſſenwerck/ der bedeck-
te Weg oder das Glaeis man zu keiner zeit Baͤu-
me ſetzen und pflantzen ſoll/ weil dieſes wieder die
Kriegs-Bau-Maximen iſt/ auch ſonſt der Gra-
ben von dem Abfallen der Blaͤtter nur unreine
gemachet wird/ welcher doch ſo wohl von Schilf-
fe/ Rohr/ Graße und allen andern Dingen rei-
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auch die geringſte Bedeckung und Blendung
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[324/0360] Das II. Cap. (8.) Frage. Darff man dann auch auf die Bruſtwehren Baͤume pflantzen/ wie etwan ſonſt auf den Wallgang? Es iſt in vorigen gemeldet worden/ daß es nicht undienlichen/ wenn man auf die Wall-Gaͤnge der Haupt-Wercke ordentliche Gaͤnge und Gal- lerien mache von Baͤumen; ſolches aber muß kei- nes weges etwan auf die Brnſtwehren gezogen werden/ in der Meinung/ dahinter umb ſo viel deſto ſicherer zu feyn in Zeit einer ataque, weil man dieſer Orten das Geſichte gantz frey und unverhindert haben muß/ umb alles genau zu ob- ſerviren/ und zu defendiren/ wie denn auch deßwe- gen auf keinen Gang zugeſchweigen einer Bruſt/ aller andern aͤuſſerlichen Wercke/ es moͤge gleich ſeyn die fauſſe braye, ein Auſſenwerck/ der bedeck- te Weg oder das Glaeis man zu keiner zeit Baͤu- me ſetzen und pflantzen ſoll/ weil dieſes wieder die Kriegs-Bau-Maximen iſt/ auch ſonſt der Gra- ben von dem Abfallen der Blaͤtter nur unreine gemachet wird/ welcher doch ſo wohl von Schilf- fe/ Rohr/ Graße und allen andern Dingen rei- ne und ſauber ſoll gehalten werden/ damit man auch die geringſte Bedeckung und Blendung nicht haben koͤnne. Das

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Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/360>, abgerufen am 20.04.2024.