Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.

Bild:
<< vorherige Seite

niges und Unbestimmtes zeigen. So viel dürfte aber erhellen, daß es hierin große Verschiedenheiten geben müsse, weil die barometrische Höhe, die selenographische Breite, und die übrigen Einzelheiten der bewohnten Mond-Länder hierauf gewiß keinen geringen Einfluß haben müssen, wenn anders im Monde ganze Länder cultivirt seyn sollten.

Auf die Frage, wie weit geht in Ansehung der selenographischen Breite die Spur der Vegetation? können wir, dem Vorgehen zufolge, antworten: daß sie in des Mondes Süden bis 55° und im Norden bis 65° reicht, und, daß weiterhin gegen die Pole durch Farbe sich nicht das Geringste unterscheiden lasse, was auf Vegetation Bezug haben könnte; denn diese Zonen heben durch alle Zeiten eine solche blendende Weiße, daß ich schon oft versucht wurde, an den Polen Schnee anzunehmen, um so vielmehr, als die Gebirge derselben immer bei Weitem nicht so scharfrandig erscheinen, als in gemäßigten Zonen.

Bei dem Allen läugne ich aber nicht, daß die Erde, so weit Menschen gegen die Pole vordringen und Berge erklettern konnten, das Ende der Vegetation nicht erreicht wurde.

Zweite Abtheilung.
Spuren animalischer Wesen auf dem Monde.

Die Spuren lebender Organismen können keine andern seyn, als solche, welche auf eine Verän-

niges und Unbestimmtes zeigen. So viel dürfte aber erhellen, daß es hierin große Verschiedenheiten geben müsse, weil die barometrische Höhe, die selenographische Breite, und die übrigen Einzelheiten der bewohnten Mond-Länder hierauf gewiß keinen geringen Einfluß haben müssen, wenn anders im Monde ganze Länder cultivirt seyn sollten.

Auf die Frage, wie weit geht in Ansehung der selenographischen Breite die Spur der Vegetation? können wir, dem Vorgehen zufolge, antworten: daß sie in des Mondes Süden bis 55° und im Norden bis 65° reicht, und, daß weiterhin gegen die Pole durch Farbe sich nicht das Geringste unterscheiden lasse, was auf Vegetation Bezug haben könnte; denn diese Zonen heben durch alle Zeiten eine solche blendende Weiße, daß ich schon oft versucht wurde, an den Polen Schnee anzunehmen, um so vielmehr, als die Gebirge derselben immer bei Weitem nicht so scharfrandig erscheinen, als in gemäßigten Zonen.

Bei dem Allen läugne ich aber nicht, daß die Erde, so weit Menschen gegen die Pole vordringen und Berge erklettern konnten, das Ende der Vegetation nicht erreicht wurde.

Zweite Abtheilung.
Spuren animalischer Wesen auf dem Monde.

Die Spuren lebender Organismen können keine andern seyn, als solche, welche auf eine Verän-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <p><pb facs="#f0026" n="15"/>
niges und Unbestimmtes zeigen. So viel dürfte aber erhellen, daß es hierin große Verschiedenheiten geben müsse, weil die barometrische Höhe, die selenographische Breite, und die übrigen Einzelheiten der bewohnten Mond-Länder hierauf gewiß keinen geringen Einfluß haben müssen, wenn anders im Monde ganze Länder cultivirt seyn sollten.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Auf die Frage</hi>, wie weit geht in Ansehung der selenographischen Breite die Spur der Vegetation? können wir, dem Vorgehen zufolge, <hi rendition="#g">antworten</hi>: daß sie in des Mondes Süden bis 55° und im Norden bis 65° reicht, und, daß weiterhin gegen die Pole durch Farbe sich nicht das Geringste unterscheiden lasse, was auf Vegetation Bezug haben könnte; denn diese Zonen heben durch alle Zeiten eine solche blendende Weiße, daß ich schon oft versucht wurde, an den Polen Schnee anzunehmen, um so vielmehr, als die Gebirge derselben immer bei Weitem nicht so scharfrandig erscheinen, als in gemäßigten Zonen.</p><lb/>
          <p>Bei dem Allen läugne ich aber nicht, daß die  Erde, so weit Menschen gegen die Pole vordringen und Berge erklettern konnten, das Ende der Vegetation nicht erreicht wurde.</p><lb/>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c"> <hi rendition="#i">Zweite Abtheilung.</hi><lb/> <hi rendition="#c #g">Spuren animalischer Wesen auf dem Monde.</hi> </head><lb/>
          <p>Die Spuren lebender Organismen können keine andern seyn, als solche, welche auf eine <hi rendition="#g">Verän-<lb/></hi></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[15/0026] niges und Unbestimmtes zeigen. So viel dürfte aber erhellen, daß es hierin große Verschiedenheiten geben müsse, weil die barometrische Höhe, die selenographische Breite, und die übrigen Einzelheiten der bewohnten Mond-Länder hierauf gewiß keinen geringen Einfluß haben müssen, wenn anders im Monde ganze Länder cultivirt seyn sollten. Auf die Frage, wie weit geht in Ansehung der selenographischen Breite die Spur der Vegetation? können wir, dem Vorgehen zufolge, antworten: daß sie in des Mondes Süden bis 55° und im Norden bis 65° reicht, und, daß weiterhin gegen die Pole durch Farbe sich nicht das Geringste unterscheiden lasse, was auf Vegetation Bezug haben könnte; denn diese Zonen heben durch alle Zeiten eine solche blendende Weiße, daß ich schon oft versucht wurde, an den Polen Schnee anzunehmen, um so vielmehr, als die Gebirge derselben immer bei Weitem nicht so scharfrandig erscheinen, als in gemäßigten Zonen. Bei dem Allen läugne ich aber nicht, daß die Erde, so weit Menschen gegen die Pole vordringen und Berge erklettern konnten, das Ende der Vegetation nicht erreicht wurde. Zweite Abtheilung. Spuren animalischer Wesen auf dem Monde. Die Spuren lebender Organismen können keine andern seyn, als solche, welche auf eine Verän-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

N.E.M.O: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-10-06T11:52:44Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2014-10-06T11:52:44Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/26
Zitationshilfe: Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/26>, abgerufen am 19.03.2024.