Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der ursprünglichen Gleichheit
wird iedoch, wie Moser meint, im Range auch mit den
übrigen christlichen Mächten gewechselt d].

a] Mosers Staatsrecht 3. Th. S. 87.
b] Ebendas. S. 106.
c] Lünig, am ang. O. T. II. p. 1438.
d] Mosers Versuch etc. 1. B. 3. K. §. 5. S. 53.
*] Zwanzig, 1. Th. Tit. 11. Roußet, c. III. p. 15.
§. 34.
Die vereinigten Niederlande.

Da die Republicken, obgedachtermaaßen, den ge-
krönten Häuptern ohne Schwierigkeiten weichen, so ha-
be ich auch kein Bedenken getragen, sie ihnen nachzuse-
tzen. An Rangstreitigkeiten unter sich und mit den fürst-
lichen Häusern in Teutschland etc. fehlt es übrigens nicht.

Die vereinigten Niederlande lassen den gekrönten
Häuptern zwar den Rang, genießen übrigens aber könig-
liche Ehrenbezeigungen.

Ueber Venedig verlangen sie, der Uebermacht wegen,
den Vorrang, aber diese Republick gestehet ihnen sol-
chen, wegen höhern Alters und sonstigen Ansehens,
nicht zu.

Der Republick Genua und den teutschen Kur- und
Reichsfürsten wollen sie auch nicht nachgehn.

*] Crusius, III. c. 13. p. 539. Stosch, S. 710. Zwanzig,
1. Th. Tit. 28. und 39. Lünigs Europäische Staats-Con-
silia T. II.
S. 793. u. f.
§. 35.

Von der urſpruͤnglichen Gleichheit
wird iedoch, wie Moſer meint, im Range auch mit den
uͤbrigen chriſtlichen Maͤchten gewechſelt d].

a] Moſers Staatsrecht 3. Th. S. 87.
b] Ebendaſ. S. 106.
c] Luͤnig, am ang. O. T. II. p. 1438.
d] Moſers Verſuch ꝛc. 1. B. 3. K. §. 5. S. 53.
*] Zwanzig, 1. Th. Tit. 11. Roußet, c. III. p. 15.
§. 34.
Die vereinigten Niederlande.

Da die Republicken, obgedachtermaaßen, den ge-
kroͤnten Haͤuptern ohne Schwierigkeiten weichen, ſo ha-
be ich auch kein Bedenken getragen, ſie ihnen nachzuſe-
tzen. An Rangſtreitigkeiten unter ſich und mit den fuͤrſt-
lichen Haͤuſern in Teutſchland ꝛc. fehlt es uͤbrigens nicht.

Die vereinigten Niederlande laſſen den gekroͤnten
Haͤuptern zwar den Rang, genießen uͤbrigens aber koͤnig-
liche Ehrenbezeigungen.

Ueber Venedig verlangen ſie, der Uebermacht wegen,
den Vorrang, aber dieſe Republick geſtehet ihnen ſol-
chen, wegen hoͤhern Alters und ſonſtigen Anſehens,
nicht zu.

Der Republick Genua und den teutſchen Kur- und
Reichsfuͤrſten wollen ſie auch nicht nachgehn.

*] Cruſius, III. c. 13. p. 539. Stoſch, S. 710. Zwanzig,
1. Th. Tit. 28. und 39. Luͤnigs Europaͤiſche Staats-Con-
ſilia T. II.
S. 793. u. f.
§. 35.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0274" n="248"/><fw place="top" type="header">Von der ur&#x017F;pru&#x0364;nglichen Gleichheit</fw><lb/>
wird iedoch, wie Mo&#x017F;er meint, im Range auch mit den<lb/>
u&#x0364;brigen chri&#x017F;tlichen Ma&#x0364;chten gewech&#x017F;elt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup">d</hi></hi>].</p><lb/>
            <note place="end" n="a]">Mo&#x017F;ers Staatsrecht 3. Th. S. 87.</note><lb/>
            <note place="end" n="b]">Ebenda&#x017F;. S. 106.</note><lb/>
            <note place="end" n="c]">Lu&#x0364;nig, am ang. O. <hi rendition="#aq">T. II. p.</hi> 1438.</note><lb/>
            <note place="end" n="d]">Mo&#x017F;ers Ver&#x017F;uch &#xA75B;c. 1. B. 3. K. §. 5. S. 53.</note><lb/>
            <note place="end" n="*]">Zwanzig, 1. Th. Tit. 11. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Roußet</hi>, c. III. p.</hi> 15.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 34.<lb/><hi rendition="#g">Die vereinigten Niederlande</hi>.</head><lb/>
            <p>Da die Republicken, obgedachtermaaßen, den ge-<lb/>
kro&#x0364;nten Ha&#x0364;uptern ohne Schwierigkeiten weichen, &#x017F;o ha-<lb/>
be ich auch kein Bedenken getragen, &#x017F;ie ihnen nachzu&#x017F;e-<lb/>
tzen. An Rang&#x017F;treitigkeiten unter &#x017F;ich und mit den fu&#x0364;r&#x017F;t-<lb/>
lichen Ha&#x0364;u&#x017F;ern in Teut&#x017F;chland &#xA75B;c. fehlt es u&#x0364;brigens nicht.</p><lb/>
            <p>Die vereinigten Niederlande la&#x017F;&#x017F;en den gekro&#x0364;nten<lb/>
Ha&#x0364;uptern zwar den Rang, genießen u&#x0364;brigens aber ko&#x0364;nig-<lb/>
liche Ehrenbezeigungen.</p><lb/>
            <p>Ueber Venedig verlangen &#x017F;ie, der Uebermacht wegen,<lb/>
den Vorrang, aber die&#x017F;e Republick ge&#x017F;tehet ihnen &#x017F;ol-<lb/>
chen, wegen ho&#x0364;hern Alters und &#x017F;on&#x017F;tigen An&#x017F;ehens,<lb/>
nicht zu.</p><lb/>
            <p>Der Republick Genua und den teut&#x017F;chen Kur- und<lb/>
Reichsfu&#x0364;r&#x017F;ten wollen &#x017F;ie auch nicht nachgehn.</p><lb/>
            <note place="end" n="*]"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cru&#x017F;ius</hi>, III. c. 13. p.</hi> 539. Sto&#x017F;ch, S. 710. Zwanzig,<lb/>
1. Th. Tit. 28. und 39. Lu&#x0364;nigs Europa&#x0364;i&#x017F;che Staats-<hi rendition="#aq">Con-<lb/>
&#x017F;ilia T. II.</hi> S. 793. u. f.</note>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 35.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[248/0274] Von der urſpruͤnglichen Gleichheit wird iedoch, wie Moſer meint, im Range auch mit den uͤbrigen chriſtlichen Maͤchten gewechſelt d]. a] Moſers Staatsrecht 3. Th. S. 87. b] Ebendaſ. S. 106. c] Luͤnig, am ang. O. T. II. p. 1438. d] Moſers Verſuch ꝛc. 1. B. 3. K. §. 5. S. 53. *] Zwanzig, 1. Th. Tit. 11. Roußet, c. III. p. 15. §. 34. Die vereinigten Niederlande. Da die Republicken, obgedachtermaaßen, den ge- kroͤnten Haͤuptern ohne Schwierigkeiten weichen, ſo ha- be ich auch kein Bedenken getragen, ſie ihnen nachzuſe- tzen. An Rangſtreitigkeiten unter ſich und mit den fuͤrſt- lichen Haͤuſern in Teutſchland ꝛc. fehlt es uͤbrigens nicht. Die vereinigten Niederlande laſſen den gekroͤnten Haͤuptern zwar den Rang, genießen uͤbrigens aber koͤnig- liche Ehrenbezeigungen. Ueber Venedig verlangen ſie, der Uebermacht wegen, den Vorrang, aber dieſe Republick geſtehet ihnen ſol- chen, wegen hoͤhern Alters und ſonſtigen Anſehens, nicht zu. Der Republick Genua und den teutſchen Kur- und Reichsfuͤrſten wollen ſie auch nicht nachgehn. *] Cruſius, III. c. 13. p. 539. Stoſch, S. 710. Zwanzig, 1. Th. Tit. 28. und 39. Luͤnigs Europaͤiſche Staats-Con- ſilia T. II. S. 793. u. f. §. 35.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/274
Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/274>, abgerufen am 25.04.2024.