Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite
in Ansehung des Eigenthums ihrer Lande.
ienige, welcher von beider Reiche Unterthanen sich künf-
tig unterstehet, auf einige Art die andere Seite ausserhalb
dieser nun festgesetzten Grenze zu vervortheilen oder zu
beunruhigen, den Schaden ersetzen und eine gewisse Zeit
nach Beschaffenheit der Sache in der nächsten Festung
arbeiten soll. Ebendas. S. 134.
i] In den Streitigkeiten zwischen Frankreich und Sardinien,
wegen Aufhebung des Mandrin auf savoyischen Grund
und Boden ließ letzterer Hof ein Memoire aufsetzen von
welchem gemeldet wurde: Dans ce Memoire, qui a
de meme ete envoye par la Cour de Turin a tous ses
Ministres dans les Cours etrangeres
S. M. Sard.
declare, que le droit des Gens par rapport a Sa
Souverainete ayant ete enfraint a cette occasion,
Elle en a demande une satisfaction proportionnee a
la nature du grief.
Ebendas. S. 339.
*] M. vergl. überhaupt Mosers Versuch 5. Th. 5. B.
5. Kap. Von Verletzung eines fremden Gebiets
S. 278. ff. ingl. dessen Beiträge in Fr. Zeit. 5. Th.
8. Kap. S. 337. ff.
§. 14.
Ansprüche, Beschwerden, Garantie etc.

Ein Volk, welches ein Recht auf das Eigenthum
oder den Besitz eines Territoriums oder auf die Aus-
übung irgend eines Hoheitsrechts in demselben hat, oder
zu haben vorgiebt, welches von andern besessen oder
ausgeübt wird, macht Ansprüche darauf. Wie diese
durch gütliche oder gewaltsame Mittel zu verfolgen und
die diesfalsigen Beschwerden zu erledigen, davon wird
künftig umständlicher zu handeln seyn. Indes pflegen
die Nazionen zu Sicherung gegen dergleichen besonders
ungegründete Ansprüche sich gemeiniglich von andern

den
in Anſehung des Eigenthums ihrer Lande.
ienige, welcher von beider Reiche Unterthanen ſich kuͤnf-
tig unterſtehet, auf einige Art die andere Seite auſſerhalb
dieſer nun feſtgeſetzten Grenze zu vervortheilen oder zu
beunruhigen, den Schaden erſetzen und eine gewiſſe Zeit
nach Beſchaffenheit der Sache in der naͤchſten Feſtung
arbeiten ſoll. Ebendaſ. S. 134.
i] In den Streitigkeiten zwiſchen Frankreich und Sardinien,
wegen Aufhebung des Mandrin auf ſavoyiſchen Grund
und Boden ließ letzterer Hof ein Memoire aufſetzen von
welchem gemeldet wurde: Dans ce Memoire, qui a
de même été envoyé par la Cour de Turin à tous ſes
Miniſtres dans les Cours étrangères
S. M. Sard.
declare, que le droit des Gens par rapport a Sa
Souverainété ayant été enfraint a cette occaſion,
Elle en a demandé une ſatisfaction proportionnée à
la nature du grief.
Ebendaſ. S. 339.
*] M. vergl. uͤberhaupt Moſers Verſuch 5. Th. 5. B.
5. Kap. Von Verletzung eines fremden Gebiets
S. 278. ff. ingl. deſſen Beitraͤge in Fr. Zeit. 5. Th.
8. Kap. S. 337. ff.
§. 14.
Anſpruͤche, Beſchwerden, Garantie ꝛc.

Ein Volk, welches ein Recht auf das Eigenthum
oder den Beſitz eines Territoriums oder auf die Aus-
uͤbung irgend eines Hoheitsrechts in demſelben hat, oder
zu haben vorgiebt, welches von andern beſeſſen oder
ausgeuͤbt wird, macht Anſpruͤche darauf. Wie dieſe
durch guͤtliche oder gewaltſame Mittel zu verfolgen und
die diesfalſigen Beſchwerden zu erledigen, davon wird
kuͤnftig umſtaͤndlicher zu handeln ſeyn. Indes pflegen
die Nazionen zu Sicherung gegen dergleichen beſonders
ungegruͤndete Anſpruͤche ſich gemeiniglich von andern

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <note place="end" n="h]"><pb facs="#f0253" n="239"/><fw place="top" type="header">in An&#x017F;ehung des Eigenthums ihrer Lande.</fw><lb/>
ienige, welcher von beider Reiche Unterthanen &#x017F;ich ku&#x0364;nf-<lb/>
tig unter&#x017F;tehet, auf einige Art die andere Seite au&#x017F;&#x017F;erhalb<lb/>
die&#x017F;er nun fe&#x017F;tge&#x017F;etzten Grenze zu vervortheilen oder zu<lb/>
beunruhigen, den Schaden er&#x017F;etzen und eine gewi&#x017F;&#x017F;e Zeit<lb/>
nach Be&#x017F;chaffenheit der Sache in der na&#x0364;ch&#x017F;ten Fe&#x017F;tung<lb/>
arbeiten &#x017F;oll. Ebenda&#x017F;. S. 134.</note><lb/>
            <note place="end" n="i]">In den Streitigkeiten zwi&#x017F;chen Frankreich und Sardinien,<lb/>
wegen Aufhebung des Mandrin auf &#x017F;avoyi&#x017F;chen Grund<lb/>
und Boden ließ letzterer Hof ein Memoire auf&#x017F;etzen von<lb/>
welchem gemeldet wurde: <hi rendition="#aq">Dans ce Memoire, <hi rendition="#i">qui a<lb/>
de même été envoyé par la Cour de Turin à tous &#x017F;es<lb/>
Mini&#x017F;tres dans les Cours étrangères</hi> S. M. Sard.<lb/>
declare, que le droit des Gens par rapport a Sa<lb/>
Souverainété ayant été enfraint a cette occa&#x017F;ion,<lb/>
Elle en a demandé une &#x017F;atisfaction proportionnée à<lb/>
la nature du grief.</hi> Ebenda&#x017F;. S. 339.</note><lb/>
            <note place="end" n="*]">M. vergl. u&#x0364;berhaupt <hi rendition="#fr">Mo&#x017F;ers</hi> Ver&#x017F;uch 5. Th. 5. B.<lb/>
5. Kap. Von Verletzung eines fremden Gebiets<lb/>
S. 278. ff. ingl. de&#x017F;&#x017F;en Beitra&#x0364;ge in Fr. Zeit. 5. Th.<lb/>
8. Kap. S. 337. ff.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 14.<lb/><hi rendition="#g">An&#x017F;pru&#x0364;che, Be&#x017F;chwerden, Garantie</hi> &#xA75B;c.</head><lb/>
            <p>Ein Volk, welches ein Recht auf das Eigenthum<lb/>
oder den Be&#x017F;itz eines Territoriums oder auf die Aus-<lb/>
u&#x0364;bung irgend eines Hoheitsrechts in dem&#x017F;elben hat, oder<lb/>
zu haben vorgiebt, welches von andern be&#x017F;e&#x017F;&#x017F;en oder<lb/>
ausgeu&#x0364;bt wird, macht <hi rendition="#fr">An&#x017F;pru&#x0364;che</hi> darauf. Wie die&#x017F;e<lb/>
durch gu&#x0364;tliche oder gewalt&#x017F;ame Mittel zu verfolgen und<lb/>
die diesfal&#x017F;igen Be&#x017F;chwerden zu erledigen, davon wird<lb/>
ku&#x0364;nftig um&#x017F;ta&#x0364;ndlicher zu handeln &#x017F;eyn. Indes pflegen<lb/>
die Nazionen zu Sicherung gegen dergleichen be&#x017F;onders<lb/>
ungegru&#x0364;ndete An&#x017F;pru&#x0364;che &#x017F;ich gemeiniglich von andern<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[239/0253] in Anſehung des Eigenthums ihrer Lande. h] ienige, welcher von beider Reiche Unterthanen ſich kuͤnf- tig unterſtehet, auf einige Art die andere Seite auſſerhalb dieſer nun feſtgeſetzten Grenze zu vervortheilen oder zu beunruhigen, den Schaden erſetzen und eine gewiſſe Zeit nach Beſchaffenheit der Sache in der naͤchſten Feſtung arbeiten ſoll. Ebendaſ. S. 134. i] In den Streitigkeiten zwiſchen Frankreich und Sardinien, wegen Aufhebung des Mandrin auf ſavoyiſchen Grund und Boden ließ letzterer Hof ein Memoire aufſetzen von welchem gemeldet wurde: Dans ce Memoire, qui a de même été envoyé par la Cour de Turin à tous ſes Miniſtres dans les Cours étrangères S. M. Sard. declare, que le droit des Gens par rapport a Sa Souverainété ayant été enfraint a cette occaſion, Elle en a demandé une ſatisfaction proportionnée à la nature du grief. Ebendaſ. S. 339. *] M. vergl. uͤberhaupt Moſers Verſuch 5. Th. 5. B. 5. Kap. Von Verletzung eines fremden Gebiets S. 278. ff. ingl. deſſen Beitraͤge in Fr. Zeit. 5. Th. 8. Kap. S. 337. ff. §. 14. Anſpruͤche, Beſchwerden, Garantie ꝛc. Ein Volk, welches ein Recht auf das Eigenthum oder den Beſitz eines Territoriums oder auf die Aus- uͤbung irgend eines Hoheitsrechts in demſelben hat, oder zu haben vorgiebt, welches von andern beſeſſen oder ausgeuͤbt wird, macht Anſpruͤche darauf. Wie dieſe durch guͤtliche oder gewaltſame Mittel zu verfolgen und die diesfalſigen Beſchwerden zu erledigen, davon wird kuͤnftig umſtaͤndlicher zu handeln ſeyn. Indes pflegen die Nazionen zu Sicherung gegen dergleichen beſonders ungegruͤndete Anſpruͤche ſich gemeiniglich von andern den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/253
Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/253>, abgerufen am 25.04.2024.