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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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Von der Regierungsfolge.
vel indirecte, terra, marive, pecunia, armis, mu-
nitionibus, apparatu bellico, navibus milite, nautis
aliove quovis modo cuicunque personae aut personis,
si quae fuerint, quae quacunque de caussa aut prae-
textu dictae successioni sese in posterum opponere
molientur etc.
Das letztere versprach auch Spanien
im Utrechter Frieden 1713. Art. 6. und dieses Verspre-
chen wurde von Frankreich in der Tripelallianz mit Gros-
britannien und den Vereinigten N. Landen 1717. Art. 2.
besonders um ihn aus Avignon zu schaffen, wiederholt,
und in der Quadrupelallianz 1718. Art. 5. erneuert,
auch im Aachner Frieden 1748. Art. 19. bestätigt;
welchem zu Folge der Prätendent, da er in Güte nicht
wolte, mit Gewalt aus Frankreich fortgeschaft werden
muste, und sich nach Rom begab. Vergl. die schon
oben angeführte Schrift in Mosers ungedruckten Staats-
bedenken: Kurze actenmässige Nachricht von der Gros-
britannischen Cronfolge etc. nebst dessen Versuch 1. Th.
S. 86. ff. und Franz. Dom. Häberlin Betrachtungen
über das Betragen der Krone Frankreich gegen die Krone
Grosbritannien in Ansehung des Prätendenten. Götting
1745. 8. Durch den am 31. Jan. 1788. erfolgten
Tod des letzten von diesem Stamme Karl Eduards sind
diese Prätensionen erloschen, und sollen, nach einiger
Meinung, nun auf den König von Sardinien oder den
Herzog von Orleans gefallen seyn. s. Polit. Journ.
März 1788. S. 242. ff. 290. u. 333.
§. 15.
Mitregenten.

Ob und in wie ferne die Souverains einer Nazion
einen Mitregenten annehmen können, komt auf die
Grundverfassung eines ieden Reichs an, und wenn

diese
Von der Regierungsfolge.
vel indirecte, terra, marive, pecunia, armis, mu-
nitionibus, apparatu bellico, navibus milite, nautis
aliove quovis modo cuicunque perſonae aut perſonis,
ſi quae fuerint, quae quacunque de cauſſa aut prae-
textu dictae ſucceſſioni ſeſe in poſterum opponere
molientur etc.
Das letztere verſprach auch Spanien
im Utrechter Frieden 1713. Art. 6. und dieſes Verſpre-
chen wurde von Frankreich in der Tripelallianz mit Gros-
britannien und den Vereinigten N. Landen 1717. Art. 2.
beſonders um ihn aus Avignon zu ſchaffen, wiederholt,
und in der Quadrupelallianz 1718. Art. 5. erneuert,
auch im Aachner Frieden 1748. Art. 19. beſtaͤtigt;
welchem zu Folge der Praͤtendent, da er in Guͤte nicht
wolte, mit Gewalt aus Frankreich fortgeſchaft werden
muſte, und ſich nach Rom begab. Vergl. die ſchon
oben angefuͤhrte Schrift in Moſers ungedruckten Staats-
bedenken: Kurze actenmaͤſſige Nachricht von der Gros-
britanniſchen Cronfolge ꝛc. nebſt deſſen Verſuch 1. Th.
S. 86. ff. und Franz. Dom. Haͤberlin Betrachtungen
uͤber das Betragen der Krone Frankreich gegen die Krone
Grosbritannien in Anſehung des Praͤtendenten. Goͤtting
1745. 8. Durch den am 31. Jan. 1788. erfolgten
Tod des letzten von dieſem Stamme Karl Eduards ſind
dieſe Praͤtenſionen erloſchen, und ſollen, nach einiger
Meinung, nun auf den Koͤnig von Sardinien oder den
Herzog von Orleans gefallen ſeyn. ſ. Polit. Journ.
Maͤrz 1788. S. 242. ff. 290. u. 333.
§. 15.
Mitregenten.

Ob und in wie ferne die Souverains einer Nazion
einen Mitregenten annehmen koͤnnen, komt auf die
Grundverfaſſung eines ieden Reichs an, und wenn

dieſe
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[424/0438] Von der Regierungsfolge. i] vel indirecte, terra, marive, pecunia, armis, mu- nitionibus, apparatu bellico, navibus milite, nautis aliove quovis modo cuicunque perſonae aut perſonis, ſi quae fuerint, quae quacunque de cauſſa aut prae- textu dictae ſucceſſioni ſeſe in poſterum opponere molientur etc. Das letztere verſprach auch Spanien im Utrechter Frieden 1713. Art. 6. und dieſes Verſpre- chen wurde von Frankreich in der Tripelallianz mit Gros- britannien und den Vereinigten N. Landen 1717. Art. 2. beſonders um ihn aus Avignon zu ſchaffen, wiederholt, und in der Quadrupelallianz 1718. Art. 5. erneuert, auch im Aachner Frieden 1748. Art. 19. beſtaͤtigt; welchem zu Folge der Praͤtendent, da er in Guͤte nicht wolte, mit Gewalt aus Frankreich fortgeſchaft werden muſte, und ſich nach Rom begab. Vergl. die ſchon oben angefuͤhrte Schrift in Moſers ungedruckten Staats- bedenken: Kurze actenmaͤſſige Nachricht von der Gros- britanniſchen Cronfolge ꝛc. nebſt deſſen Verſuch 1. Th. S. 86. ff. und Franz. Dom. Haͤberlin Betrachtungen uͤber das Betragen der Krone Frankreich gegen die Krone Grosbritannien in Anſehung des Praͤtendenten. Goͤtting 1745. 8. Durch den am 31. Jan. 1788. erfolgten Tod des letzten von dieſem Stamme Karl Eduards ſind dieſe Praͤtenſionen erloſchen, und ſollen, nach einiger Meinung, nun auf den Koͤnig von Sardinien oder den Herzog von Orleans gefallen ſeyn. ſ. Polit. Journ. Maͤrz 1788. S. 242. ff. 290. u. 333. §. 15. Mitregenten. Ob und in wie ferne die Souverains einer Nazion einen Mitregenten annehmen koͤnnen, komt auf die Grundverfaſſung eines ieden Reichs an, und wenn dieſe

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/438>, abgerufen am 24.04.2024.