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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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Von den Titeln, Wapen
[Burch. Gotth. Struvens] Grundmässige Untersuchung
von dem Kaiserl. Titel und Würde, wobey von der
Czaarischen Titulatur und was maassen von Ihro
Czaarischen Majestät der Kaiserliche Titel geführet
und prätendiret werde, gehandelt wird. Cöln 1723. 4.
Jac. Paul von Gundlings Bestand des römischen Kaiser-
titels. Riga 1724. 4.
e] Struv Corp. Iur. Publ. c. VIII. §. 13. de Martens
L. IV. c. 2. §. 103. not. b.
Der Ursprung des fran-
zösischen Kaisertitels soll, nach dem Vorgeben einiger
französischen Schriftsteller, daher rühren, daß Andreas
Paläologus, des letzten constantinopolitanischen Kaisers
Constantins XI. Bruders Sohn und nächster Erbe, seine
Rechte auf das morgenländische Kaiserthum dem Könige
Karl VIII. und seinen Nachfolgern abgetreten und dieser
sich darauf zu Rom zum morgenländischen Kaiser erklären
und von Papst Alexander VI. habe krönen lassen. Die
türkischen Kaiser geben Frankreich diesen Titel schon vor
1618. und durch den ewigen Frieden 1673. ist er aus-
drücklich bedungen. s. Eobald Toze Abhandl. von dem
kaiserlichen Titel der Könige von Frankreich; in dessen
kleinen Schriften hist. und statist. Inhalts, herausgege-
ben von Voigt. Leipz. 1791. 8. n. 7. S. 109 -- 124.
*] Erh. Reasch de Imperatoris titulo ex antiquitate se-
lecta capita. Gieß.
1728. 4.
Io. Petr. de Ludewig differentiae Iuris Rom. et Germ.
in titulo Imperiali in Opusc. p.
985.
Mehrere Schriftsteller s. m. in Pütters Literatur des teut-
schen Staatsrechts 2. Th. S. 107. ff.
§. 3.
Königliche Würde.

Nach der kaiserlichen folgt zunächst die königliche
Würde, womit auch der Römische Kaiser zugleich als

König
Von den Titeln, Wapen
[Burch. Gotth. Struvens] Grundmaͤſſige Unterſuchung
von dem Kaiſerl. Titel und Wuͤrde, wobey von der
Czaariſchen Titulatur und was maaſſen von Ihro
Czaariſchen Majeſtaͤt der Kaiſerliche Titel gefuͤhret
und praͤtendiret werde, gehandelt wird. Coͤln 1723. 4.
Jac. Paul von Gundlings Beſtand des roͤmiſchen Kaiſer-
titels. Riga 1724. 4.
e] Struv Corp. Iur. Publ. c. VIII. §. 13. de Martens
L. IV. c. 2. §. 103. not. b.
Der Urſprung des fran-
zoͤſiſchen Kaiſertitels ſoll, nach dem Vorgeben einiger
franzoͤſiſchen Schriftſteller, daher ruͤhren, daß Andreas
Palaͤologus, des letzten conſtantinopolitaniſchen Kaiſers
Conſtantins XI. Bruders Sohn und naͤchſter Erbe, ſeine
Rechte auf das morgenlaͤndiſche Kaiſerthum dem Koͤnige
Karl VIII. und ſeinen Nachfolgern abgetreten und dieſer
ſich darauf zu Rom zum morgenlaͤndiſchen Kaiſer erklaͤren
und von Papſt Alexander VI. habe kroͤnen laſſen. Die
tuͤrkiſchen Kaiſer geben Frankreich dieſen Titel ſchon vor
1618. und durch den ewigen Frieden 1673. iſt er aus-
druͤcklich bedungen. ſ. Eobald Toze Abhandl. von dem
kaiſerlichen Titel der Koͤnige von Frankreich; in deſſen
kleinen Schriften hiſt. und ſtatiſt. Inhalts, herausgege-
ben von Voigt. Leipz. 1791. 8. n. 7. S. 109 — 124.
*] Erh. Reaſch de Imperatoris titulo ex antiquitate ſe-
lecta capita. Gieß.
1728. 4.
Io. Petr. de Ludewig differentiae Iuris Rom. et Germ.
in titulo Imperiali in Opuſc. p.
985.
Mehrere Schriftſteller ſ. m. in Puͤtters Literatur des teut-
ſchen Staatsrechts 2. Th. S. 107. ff.
§. 3.
Koͤnigliche Wuͤrde.

Nach der kaiſerlichen folgt zunaͤchſt die koͤnigliche
Wuͤrde, womit auch der Roͤmiſche Kaiſer zugleich als

Koͤnig
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[442/0456] Von den Titeln, Wapen d] [Burch. Gotth. Struvens] Grundmaͤſſige Unterſuchung von dem Kaiſerl. Titel und Wuͤrde, wobey von der Czaariſchen Titulatur und was maaſſen von Ihro Czaariſchen Majeſtaͤt der Kaiſerliche Titel gefuͤhret und praͤtendiret werde, gehandelt wird. Coͤln 1723. 4. Jac. Paul von Gundlings Beſtand des roͤmiſchen Kaiſer- titels. Riga 1724. 4. e] Struv Corp. Iur. Publ. c. VIII. §. 13. de Martens L. IV. c. 2. §. 103. not. b. Der Urſprung des fran- zoͤſiſchen Kaiſertitels ſoll, nach dem Vorgeben einiger franzoͤſiſchen Schriftſteller, daher ruͤhren, daß Andreas Palaͤologus, des letzten conſtantinopolitaniſchen Kaiſers Conſtantins XI. Bruders Sohn und naͤchſter Erbe, ſeine Rechte auf das morgenlaͤndiſche Kaiſerthum dem Koͤnige Karl VIII. und ſeinen Nachfolgern abgetreten und dieſer ſich darauf zu Rom zum morgenlaͤndiſchen Kaiſer erklaͤren und von Papſt Alexander VI. habe kroͤnen laſſen. Die tuͤrkiſchen Kaiſer geben Frankreich dieſen Titel ſchon vor 1618. und durch den ewigen Frieden 1673. iſt er aus- druͤcklich bedungen. ſ. Eobald Toze Abhandl. von dem kaiſerlichen Titel der Koͤnige von Frankreich; in deſſen kleinen Schriften hiſt. und ſtatiſt. Inhalts, herausgege- ben von Voigt. Leipz. 1791. 8. n. 7. S. 109 — 124. *] Erh. Reaſch de Imperatoris titulo ex antiquitate ſe- lecta capita. Gieß. 1728. 4. Io. Petr. de Ludewig differentiae Iuris Rom. et Germ. in titulo Imperiali in Opuſc. p. 985. Mehrere Schriftſteller ſ. m. in Puͤtters Literatur des teut- ſchen Staatsrechts 2. Th. S. 107. ff. §. 3. Koͤnigliche Wuͤrde. Nach der kaiſerlichen folgt zunaͤchſt die koͤnigliche Wuͤrde, womit auch der Roͤmiſche Kaiſer zugleich als Koͤnig

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/456>, abgerufen am 24.04.2024.