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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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und andern Ehrenzeichen der Regenten.
Von den Königl. Preussischen Notificationen. s. z. B.
Lünigs Reichs-Canzley Tom. V. p. 310.
g] Zu der ausdrücklichen gehören die schon angeführten bei-
den Erklärungen von Frankreich und Spanien vom
18. Jan. und 5. Febr. 1763. beim Moser a. a. O.
S. 263. ff. Desgleichen erkante Frankreich für sich
und Namens König Philip V. in Spanien den preus-
sischen Königstitel im Utrechter Frieden 1713. Art. sep.
Mit der Pforte wurde wegen des russischen Kaisertitels
im Belgrader Frieden 1739. Art. 12. festgesetzt, sich
künftig deshalb zu vergleichen. Die Anerkennung erfolg-
te auch in einem Vertrage 1741. und wurde in dem
Frieden zu Cainardgi 1774. Art. 13. wiederholt.
h] Mosers Versuch 1. Th. S. 282. Wie der Russische
Kaisertitel sowohl von dem Kurfürstl. Kollegium zu
Frankfurt als von dem Reichstage, in den Recreden-
tialien für den russischen Gesandten gebraucht wurden,
und auch Spanien 1759. der Kaiserin solchen bereits
in einem Schreiben beigelegt haben soll. Mosers Beitr.
in Frz. 1. Th. S. 384. Auf Befehl seines Hofes
wünschte der preussische Gesandte dem Czaar Peter I. so-
gleich Glück zur angenommenen Kaiserwürde.
i] Wie Kurbrandenburg in dem sogenanten Krontractat
von 1700. mit dem Kaiser sich darüber verglich.
k] Vattel l. c. §. 44.
l] Indes siebt man es um so mehr für ein freundschafts-
widriges Benehmen an, wenn etwa nur ein oder zwey
Nazionen damit zurückbleiben. Mosers Versuch 1. Th.
S. 282. und dessen Beitr. in Frz. 1. Th. S. 388.
m] Wenn die Verweigerung indes, nach bereits erfolgter
Anerkennung geschieht, so kann man es allerdings als
Beleidigung ansehn, solches erinnern, und, wenn kein
blosser Canzleyfehler etc. dabey obwaltet, sondern solche
wohl gar eine offenbare Beschimpfung zum Grunde hat,
wohl noch zu ernstlichern Maasregeln, als z. B. die
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und andern Ehrenzeichen der Regenten.
Von den Koͤnigl. Preuſſiſchen Notificationen. ſ. z. B.
Luͤnigs Reichs-Canzley Tom. V. p. 310.
g] Zu der ausdruͤcklichen gehoͤren die ſchon angefuͤhrten bei-
den Erklaͤrungen von Frankreich und Spanien vom
18. Jan. und 5. Febr. 1763. beim Moſer a. a. O.
S. 263. ff. Desgleichen erkante Frankreich fuͤr ſich
und Namens Koͤnig Philip V. in Spanien den preuſ-
ſiſchen Koͤnigstitel im Utrechter Frieden 1713. Art. ſep.
Mit der Pforte wurde wegen des ruſſiſchen Kaiſertitels
im Belgrader Frieden 1739. Art. 12. feſtgeſetzt, ſich
kuͤnftig deshalb zu vergleichen. Die Anerkennung erfolg-
te auch in einem Vertrage 1741. und wurde in dem
Frieden zu Cainardgi 1774. Art. 13. wiederholt.
h] Moſers Verſuch 1. Th. S. 282. Wie der Ruſſiſche
Kaiſertitel ſowohl von dem Kurfuͤrſtl. Kollegium zu
Frankfurt als von dem Reichstage, in den Recreden-
tialien fuͤr den ruſſiſchen Geſandten gebraucht wurden,
und auch Spanien 1759. der Kaiſerin ſolchen bereits
in einem Schreiben beigelegt haben ſoll. Moſers Beitr.
in Frz. 1. Th. S. 384. Auf Befehl ſeines Hofes
wuͤnſchte der preuſſiſche Geſandte dem Czaar Peter I. ſo-
gleich Gluͤck zur angenommenen Kaiſerwuͤrde.
i] Wie Kurbrandenburg in dem ſogenanten Krontractat
von 1700. mit dem Kaiſer ſich daruͤber verglich.
k] Vattel l. c. §. 44.
l] Indes ſiebt man es um ſo mehr fuͤr ein freundſchafts-
widriges Benehmen an, wenn etwa nur ein oder zwey
Nazionen damit zuruͤckbleiben. Moſers Verſuch 1. Th.
S. 282. und deſſen Beitr. in Frz. 1. Th. S. 388.
m] Wenn die Verweigerung indes, nach bereits erfolgter
Anerkennung geſchieht, ſo kann man es allerdings als
Beleidigung anſehn, ſolches erinnern, und, wenn kein
bloſſer Canzleyfehler ꝛc. dabey obwaltet, ſondern ſolche
wohl gar eine offenbare Beſchimpfung zum Grunde hat,
wohl noch zu ernſtlichern Maasregeln, als z. B. die
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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/465>, abgerufen am 24.04.2024.