Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

Spiel von C. G. Huhn. Leipzig 1791. 90 S. 80, über-
gehe alle gewöhnlichen Spielarten, und lasse
mich hier nur auf die Beschreibung von zweyen
ein, die bey uns wenig oder gar nicht bekannt
sind.

Das befestigte Billard

ist meines Wissens bey uns nirgends üblich, aber
wohl in England, von wo ich es herüberhole
und eine Beschreibung davon gebe, die hoffent-
lich jedem Billardspieler genugthuend seyn
wird.

Die Billardtafel (man sehe Zeichn. 9) ist
durch eine Linie über die Mittellöcher in zwey
gleiche Theile getheilt. Hierdurch entstehen
zwey feindliche Quartiere zum Exempel sey das eine
Oestereichisch, das andere Französisch. Jedes hat
5 Forts von Holz, in Gestalt von Castells ge-
macht, inwendig zum feststehen stark mit Bley
beschwert, und eine ähnliche doch dreyseitige
Batterie die vor dem mittelsten Fort stehet. An
der Fronte eines jeden Fort, nach des Feindes
Seite hin, macht ein kleines offenes Thor den Ein-
gang zu einem Gewölbe. Beyde sind so gross,
dass eine Billard Kugel bequem hinein geht,
um das Fort zu attakiren. Im Gewölbe der
Forts hängt eine kleine Glocke, sobald der atta-
kirende Ball diese zum Klingeln bringt: ist das
Fort erobert. Im Oestreichischen Quartir sind

Spiel von C. G. Huhn. Leipzig 1791. 90 S. 80, über-
gehe alle gewöhnlichen Spielarten, und laſſe
mich hier nur auf die Beſchreibung von zweyen
ein, die bey uns wenig oder gar nicht bekannt
ſind.

Das befeſtigte Billard

iſt meines Wiſſens bey uns nirgends üblich, aber
wohl in England, von wo ich es herüberhole
und eine Beſchreibung davon gebe, die hoffent-
lich jedem Billardſpieler genugthuend ſeyn
wird.

Die Billardtafel (man ſehe Zeichn. 9) iſt
durch eine Linie über die Mittellöcher in zwey
gleiche Theile getheilt. Hierdurch entſtehen
zwey feindliche Quartiere zum Exempel ſey das eine
Oeſtereichiſch, das andere Franzöſiſch. Jedes hat
5 Forts von Holz, in Geſtalt von Caſtells ge-
macht, inwendig zum feſtſtehen ſtark mit Bley
beſchwert, und eine ähnliche doch dreyſeitige
Batterie die vor dem mittelſten Fort ſtehet. An
der Fronte eines jeden Fort, nach des Feindes
Seite hin, macht ein kleines offenes Thor den Ein-
gang zu einem Gewölbe. Beyde ſind ſo groſs,
daſs eine Billard Kugel bequem hinein geht,
um das Fort zu attakiren. Im Gewölbe der
Forts hängt eine kleine Glocke, ſobald der atta-
kirende Ball dieſe zum Klingeln bringt: iſt das
Fort erobert. Im Oeſtreichiſchen Quartir ſind

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0198" n="166"/><hi rendition="#i">Spiel von C. G. Huhn. Leipzig 1791. 90 S. 80</hi>, über-<lb/>
gehe alle gewöhnlichen Spielarten, und la&#x017F;&#x017F;e<lb/>
mich hier nur auf die Be&#x017F;chreibung von zweyen<lb/>
ein, die bey uns wenig oder gar nicht bekannt<lb/>
&#x017F;ind.</p><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#g">Das befe&#x017F;tigte Billard</hi> </head><lb/>
                <p>i&#x017F;t meines Wi&#x017F;&#x017F;ens bey uns nirgends üblich, aber<lb/>
wohl in England, von wo ich es herüberhole<lb/>
und eine Be&#x017F;chreibung davon gebe, die hoffent-<lb/>
lich jedem Billard&#x017F;pieler genugthuend &#x017F;eyn<lb/>
wird.</p><lb/>
                <p>Die Billardtafel (man &#x017F;ehe Zeichn. 9) i&#x017F;t<lb/>
durch eine Linie über die Mittellöcher in zwey<lb/>
gleiche Theile getheilt. Hierdurch ent&#x017F;tehen<lb/><hi rendition="#i">zwey feindliche Quartiere</hi> zum Exempel &#x017F;ey das eine<lb/><hi rendition="#i">Oe&#x017F;tereichi&#x017F;ch</hi>, das andere <hi rendition="#i">Franzö&#x017F;i&#x017F;ch</hi>. Jedes hat<lb/>
5 <hi rendition="#i">Forts</hi> von Holz, in Ge&#x017F;talt von Ca&#x017F;tells ge-<lb/>
macht, inwendig zum fe&#x017F;t&#x017F;tehen &#x017F;tark mit Bley<lb/>
be&#x017F;chwert, und eine ähnliche doch drey&#x017F;eitige<lb/><hi rendition="#i">Batterie</hi> die vor dem mittel&#x017F;ten Fort &#x017F;tehet. An<lb/>
der Fronte eines jeden Fort, nach des Feindes<lb/>
Seite hin, macht ein <hi rendition="#i">kleines offenes Thor</hi> den Ein-<lb/>
gang zu einem <hi rendition="#i">Gewölbe</hi>. Beyde &#x017F;ind &#x017F;o gro&#x017F;s,<lb/>
da&#x017F;s eine Billard Kugel bequem hinein geht,<lb/>
um das Fort zu attakiren. Im Gewölbe der<lb/>
Forts hängt eine kleine <hi rendition="#i">Glocke</hi>, &#x017F;obald der atta-<lb/>
kirende Ball die&#x017F;e zum Klingeln bringt: i&#x017F;t das<lb/>
Fort erobert. Im Oe&#x017F;treichi&#x017F;chen Quartir &#x017F;ind<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[166/0198] Spiel von C. G. Huhn. Leipzig 1791. 90 S. 80, über- gehe alle gewöhnlichen Spielarten, und laſſe mich hier nur auf die Beſchreibung von zweyen ein, die bey uns wenig oder gar nicht bekannt ſind. Das befeſtigte Billard iſt meines Wiſſens bey uns nirgends üblich, aber wohl in England, von wo ich es herüberhole und eine Beſchreibung davon gebe, die hoffent- lich jedem Billardſpieler genugthuend ſeyn wird. Die Billardtafel (man ſehe Zeichn. 9) iſt durch eine Linie über die Mittellöcher in zwey gleiche Theile getheilt. Hierdurch entſtehen zwey feindliche Quartiere zum Exempel ſey das eine Oeſtereichiſch, das andere Franzöſiſch. Jedes hat 5 Forts von Holz, in Geſtalt von Caſtells ge- macht, inwendig zum feſtſtehen ſtark mit Bley beſchwert, und eine ähnliche doch dreyſeitige Batterie die vor dem mittelſten Fort ſtehet. An der Fronte eines jeden Fort, nach des Feindes Seite hin, macht ein kleines offenes Thor den Ein- gang zu einem Gewölbe. Beyde ſind ſo groſs, daſs eine Billard Kugel bequem hinein geht, um das Fort zu attakiren. Im Gewölbe der Forts hängt eine kleine Glocke, ſobald der atta- kirende Ball dieſe zum Klingeln bringt: iſt das Fort erobert. Im Oeſtreichiſchen Quartir ſind

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/198
Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/198>, abgerufen am 16.04.2024.