Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

lassen, bey den sonderbaren Gestalten, die mit
dem behutsamen Gehn auf den Fussspitzen, dem
Horchen, vor- und rückwärts Springen, Zuschla-
gen, Zurückprellen, Entlaufen u. s. w. verbun-
den sind.

Die Umstehenden haben bey diesem Spiele
nichts zu thun als zu zu sehen, zu lachen und den
Jacob nebst seinem Herrn vor Schaden zu hüten.
Sie müssen sich nämlich an den Wänden des so
viel als möglich von allen Hindernissen entledig-
ten Zimmers herumstellen, und die beyden Blin-
den warnen. Der Aufseher der jungen Gesell-
schaft muss von Zeit zu Zeit, wenn die Ausbrü-
che des lauten Lachens vorüber sind, Stille ge-
bieten, denn diese ist durchaus nöthig, damit die
beyden Blinden sich durchs Gehör ausspüren
können.

Von Zeit zu Zeit werden Jacob und sein
Herr abgelöst, und durch andere von der Gesell-
schaft ersetzt.

Das Spiel empfiehlt sich durch Einfachheit,
Fröhlichkeit und durch Uebung des Beobach-
tungsgeistes.


laſſen, bey den ſonderbaren Geſtalten, die mit
dem behutſamen Gehn auf den Fuſsſpitzen, dem
Horchen, vor- und rückwärts Springen, Zuſchla-
gen, Zurückprellen, Entlaufen u. ſ. w. verbun-
den ſind.

Die Umſtehenden haben bey dieſem Spiele
nichts zu thun als zu zu ſehen, zu lachen und den
Jacob nebſt ſeinem Herrn vor Schaden zu hüten.
Sie müſſen ſich nämlich an den Wänden des ſo
viel als möglich von allen Hinderniſſen entledig-
ten Zimmers herumſtellen, und die beyden Blin-
den warnen. Der Aufſeher der jungen Geſell-
ſchaft muſs von Zeit zu Zeit, wenn die Ausbrü-
che des lauten Lachens vorüber ſind, Stille ge-
bieten, denn dieſe iſt durchaus nöthig, damit die
beyden Blinden ſich durchs Gehör ausſpüren
können.

Von Zeit zu Zeit werden Jacob und ſein
Herr abgelöſt, und durch andere von der Geſell-
ſchaft erſetzt.

Das Spiel empfiehlt ſich durch Einfachheit,
Fröhlichkeit und durch Uebung des Beobach-
tungsgeiſtes.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0260" n="228"/>
la&#x017F;&#x017F;en, bey den &#x017F;onderbaren Ge&#x017F;talten, die mit<lb/>
dem behut&#x017F;amen Gehn auf den Fu&#x017F;s&#x017F;pitzen, dem<lb/>
Horchen, vor- und rückwärts Springen, Zu&#x017F;chla-<lb/>
gen, Zurückprellen, Entlaufen u. &#x017F;. w. verbun-<lb/>
den &#x017F;ind.</p><lb/>
              <p>Die Um&#x017F;tehenden haben bey die&#x017F;em Spiele<lb/>
nichts zu thun als zu zu &#x017F;ehen, zu lachen und den<lb/>
Jacob neb&#x017F;t &#x017F;einem Herrn vor Schaden zu hüten.<lb/>
Sie mü&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich nämlich an den Wänden des &#x017F;o<lb/>
viel als möglich von allen Hinderni&#x017F;&#x017F;en entledig-<lb/>
ten Zimmers herum&#x017F;tellen, und die beyden Blin-<lb/>
den warnen. Der Auf&#x017F;eher der jungen Ge&#x017F;ell-<lb/>
&#x017F;chaft mu&#x017F;s von Zeit zu Zeit, wenn die Ausbrü-<lb/>
che des lauten Lachens vorüber &#x017F;ind, Stille ge-<lb/>
bieten, denn die&#x017F;e i&#x017F;t durchaus nöthig, damit die<lb/>
beyden Blinden &#x017F;ich durchs Gehör aus&#x017F;püren<lb/>
können.</p><lb/>
              <p>Von Zeit zu Zeit werden Jacob und &#x017F;ein<lb/>
Herr abgelö&#x017F;t, und durch andere von der Ge&#x017F;ell-<lb/>
&#x017F;chaft er&#x017F;etzt.</p><lb/>
              <p>Das Spiel empfiehlt &#x017F;ich durch Einfachheit,<lb/>
Fröhlichkeit und durch Uebung des Beobach-<lb/>
tungsgei&#x017F;tes.</p>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[228/0260] laſſen, bey den ſonderbaren Geſtalten, die mit dem behutſamen Gehn auf den Fuſsſpitzen, dem Horchen, vor- und rückwärts Springen, Zuſchla- gen, Zurückprellen, Entlaufen u. ſ. w. verbun- den ſind. Die Umſtehenden haben bey dieſem Spiele nichts zu thun als zu zu ſehen, zu lachen und den Jacob nebſt ſeinem Herrn vor Schaden zu hüten. Sie müſſen ſich nämlich an den Wänden des ſo viel als möglich von allen Hinderniſſen entledig- ten Zimmers herumſtellen, und die beyden Blin- den warnen. Der Aufſeher der jungen Geſell- ſchaft muſs von Zeit zu Zeit, wenn die Ausbrü- che des lauten Lachens vorüber ſind, Stille ge- bieten, denn dieſe iſt durchaus nöthig, damit die beyden Blinden ſich durchs Gehör ausſpüren können. Von Zeit zu Zeit werden Jacob und ſein Herr abgelöſt, und durch andere von der Geſell- ſchaft erſetzt. Das Spiel empfiehlt ſich durch Einfachheit, Fröhlichkeit und durch Uebung des Beobach- tungsgeiſtes.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/260
Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/260>, abgerufen am 24.04.2024.