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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

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ne sehr starke Bewegung und macht schnellfüssig
und flink; aber auf der andern muss es doch auch
mit Vorsicht gespielt werden. Meine Bemer-
kungen sind folgende:

Der Platz dazu darf durchaus kein anderer,
als völlig ebener und weicher Rasen seyn. Die
Mitspielenden, welche die Kette hinter der Hen-
ne ausmachen, dürfen in Rücksicht auf Grösse
und Stärke nicht gar zu ungleich seyn; achtjäh-
rige schwächliche Knaben unter 12, 14 jährige
zu stellen, ist misslich. Jene werden bey den
steten Schwenkungen der Reihe zu heftig fort-
geschleudert, indem sie den Kräften der leztern
nicht genug wiederstehen können.

Geschiehet das Anfassen bey den Kleidern, so
leiden diese leicht Gefahr, zerrissen zu werden;
bey den Händen, so geschehen leicht zu gewalt-
same Verdrehungen selbst Verrenkungen der Ar-
me; lässt man jeden ein Tuch um den Leib bin-
den und daran fassen, so werden die Eingewei-
de zu heftig dadurch gedrückt. -- Alles diess
kann nur vermieden werden, wenn die Perso-
nen, welche sich anfassen nicht heftig ziehen,
sondern sich nur mässig anhalten. Man lasse aber
durchaus nie Hand in Hand fassen.



S 4

ne ſehr ſtarke Bewegung und macht ſchnellfüſsig
und flink; aber auf der andern muſs es doch auch
mit Vorſicht geſpielt werden. Meine Bemer-
kungen ſind folgende:

Der Platz dazu darf durchaus kein anderer,
als völlig ebener und weicher Raſen ſeyn. Die
Mitſpielenden, welche die Kette hinter der Hen-
ne ausmachen, dürfen in Rückſicht auf Gröſse
und Stärke nicht gar zu ungleich ſeyn; achtjäh-
rige ſchwächliche Knaben unter 12, 14 jährige
zu ſtellen, iſt miſslich. Jene werden bey den
ſteten Schwenkungen der Reihe zu heftig fort-
geſchleudert, indem ſie den Kräften der leztern
nicht genug wiederſtehen können.

Geſchiehet das Anfaſſen bey den Kleidern, ſo
leiden dieſe leicht Gefahr, zerriſſen zu werden;
bey den Händen, ſo geſchehen leicht zu gewalt-
ſame Verdrehungen ſelbſt Verrenkungen der Ar-
me; läſst man jeden ein Tuch um den Leib bin-
den und daran faſſen, ſo werden die Eingewei-
de zu heftig dadurch gedrückt. — Alles dieſs
kann nur vermieden werden, wenn die Perſo-
nen, welche ſich anfaſſen nicht heftig ziehen,
ſondern ſich nur mäſsig anhalten. Man laſſe aber
durchaus nie Hand in Hand faſſen.



S 4
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[279/0311] ne ſehr ſtarke Bewegung und macht ſchnellfüſsig und flink; aber auf der andern muſs es doch auch mit Vorſicht geſpielt werden. Meine Bemer- kungen ſind folgende: Der Platz dazu darf durchaus kein anderer, als völlig ebener und weicher Raſen ſeyn. Die Mitſpielenden, welche die Kette hinter der Hen- ne ausmachen, dürfen in Rückſicht auf Gröſse und Stärke nicht gar zu ungleich ſeyn; achtjäh- rige ſchwächliche Knaben unter 12, 14 jährige zu ſtellen, iſt miſslich. Jene werden bey den ſteten Schwenkungen der Reihe zu heftig fort- geſchleudert, indem ſie den Kräften der leztern nicht genug wiederſtehen können. Geſchiehet das Anfaſſen bey den Kleidern, ſo leiden dieſe leicht Gefahr, zerriſſen zu werden; bey den Händen, ſo geſchehen leicht zu gewalt- ſame Verdrehungen ſelbſt Verrenkungen der Ar- me; läſst man jeden ein Tuch um den Leib bin- den und daran faſſen, ſo werden die Eingewei- de zu heftig dadurch gedrückt. — Alles dieſs kann nur vermieden werden, wenn die Perſo- nen, welche ſich anfaſſen nicht heftig ziehen, ſondern ſich nur mäſsig anhalten. Man laſſe aber durchaus nie Hand in Hand faſſen. S 4

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Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/311>, abgerufen am 24.04.2024.