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[Gutzkow, Karl:] Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832.

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dung aufgehoben hätten, erklären, und freuete sich über diese passende Gelegenheit zu einer psychologischen Dissertation so ausnehmend, daß ich mir seine Erbitterung denken kann, als das Recht der Vorrede von unserem Magister reclamirt wurde.

Er habe - darauf stützten sich des Letztern Behauptungen - über diesen merkwürdigen Fall schon mehrmal vor seiner Bedlamitischen Gemeinde gepredigt, habe nachgewiesen, wie hier die Verrückung ihren Erklärungsgrund in Nichts Anderem fände, als in dem von ihm bemerkten geringen Grade christlicher Gesinnung, in dem gänzlichen Mangel an Sinn für das Ewige und Unsterbliche, und er müsse die Vorrede als eine Art Belohnung ansprechen, da er durch seine Reden über dies Thema schon viele Glieder der Gemeinde veranlaßt habe, sich ähnliche

dung aufgehoben hätten, erklären, und freuete sich über diese passende Gelegenheit zu einer psychologischen Dissertation so ausnehmend, daß ich mir seine Erbitterung denken kann, als das Recht der Vorrede von unserem Magister reclamirt wurde.

Er habe – darauf stützten sich des Letztern Behauptungen – über diesen merkwürdigen Fall schon mehrmal vor seiner Bedlamitischen Gemeinde gepredigt, habe nachgewiesen, wie hier die Verrückung ihren Erklärungsgrund in Nichts Anderem fände, als in dem von ihm bemerkten geringen Grade christlicher Gesinnung, in dem gänzlichen Mangel an Sinn für das Ewige und Unsterbliche, und er müsse die Vorrede als eine Art Belohnung ansprechen, da er durch seine Reden über dies Thema schon viele Glieder der Gemeinde veranlaßt habe, sich ähnliche

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[VIII/0011] dung aufgehoben hätten, erklären, und freuete sich über diese passende Gelegenheit zu einer psychologischen Dissertation so ausnehmend, daß ich mir seine Erbitterung denken kann, als das Recht der Vorrede von unserem Magister reclamirt wurde. Er habe – darauf stützten sich des Letztern Behauptungen – über diesen merkwürdigen Fall schon mehrmal vor seiner Bedlamitischen Gemeinde gepredigt, habe nachgewiesen, wie hier die Verrückung ihren Erklärungsgrund in Nichts Anderem fände, als in dem von ihm bemerkten geringen Grade christlicher Gesinnung, in dem gänzlichen Mangel an Sinn für das Ewige und Unsterbliche, und er müsse die Vorrede als eine Art Belohnung ansprechen, da er durch seine Reden über dies Thema schon viele Glieder der Gemeinde veranlaßt habe, sich ähnliche

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Gutzkow Editionsprojekt: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in der Syntax des Gutzkow Editionsprojekts. (2013-07-01T14:33:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus dem Gutzkow Editionsprojekt entsprechen muss.
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Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Gutzkow Editionsprojekt:Editionsprinzipien
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Zeilenumbrüche innerhalb eines Absatzes werden aufgelöst.
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  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Anmerkungen und Erläuterungen der Herausgeber der Gutzkow-Edition sind im XML mit <ref target="[Ziel]">...</ref> wiedergegeben. [Ziel] benennt die HTM-Datei und den Abschnitt der jeweiligen Erläuterung auf den Seiten des Gutzkow-Editionsprojekts.
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Zitationshilfe: [Gutzkow, Karl:] Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832, S. VIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_narren_1832/11>, abgerufen am 28.03.2024.