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Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

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symptomen nennen kann, am häufig-
sten bei sehr großen Gaben zum Vorschei-
ne kommen und je kleiner die Gabe ist,
auch in den Versuchen desto seltner wer-
den, zeiget, daß die Sekundärsymptomen
nur eine Art von Nachkrankheit sind,
welche bei großen Gaben nach Verfluß der
anfänglichen Symptomen (positiven
oder Primärsymptomen), entsteht;
eine Art gegenseitiger Zustand -- nach
dem gewöhnlichen Vorgange im Leben, in
welchem alles in Wechselzuständen vorzu-
gehen scheint.

Anm. So wie auf allzu große Lustigkeit Trau-
rigkeit -- auf Leibesverstopfung Durch-
fall, auf Durchfall Verstopfung, auf
Schlaf Munterkeit, auf Frost Hitze und
umgekehrt zu folgen pflegt.
93.

Von jeder kräftigen Arznei zeigt sich
eine ansehnliche Zahl Symptomen man-
cherlei Art, ganze Reihen von Zufällen und
Krankheitszeichen, welche sämtlich Pri-
märsymptomen sind, wenn die Versuchs-
gabe nicht heftig war. Die Haupteffek-

symptomen nennen kann, am häufig-
sten bei sehr großen Gaben zum Vorschei-
ne kommen und je kleiner die Gabe ist,
auch in den Versuchen desto seltner wer-
den, zeiget, daß die Sekundärsymptomen
nur eine Art von Nachkrankheit sind,
welche bei großen Gaben nach Verfluß der
anfänglichen Symptomen (positiven
oder Primärsymptomen), entsteht;
eine Art gegenseitiger Zustand — nach
dem gewöhnlichen Vorgange im Leben, in
welchem alles in Wechselzuständen vorzu-
gehen scheint.

Anm. So wie auf allzu große Lustigkeit Trau-
rigkeit — auf Leibesverstopfung Durch-
fall, auf Durchfall Verstopfung, auf
Schlaf Munterkeit, auf Frost Hitze und
umgekehrt zu folgen pflegt.
93.

Von jeder kräftigen Arznei zeigt sich
eine ansehnliche Zahl Symptomen man-
cherlei Art, ganze Reihen von Zufällen und
Krankheitszeichen, welche sämtlich Pri-
märsymptomen sind, wenn die Versuchs-
gabe nicht heftig war. Die Haupteffek-

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[87/0143] symptomen nennen kann, am häufig- sten bei sehr großen Gaben zum Vorschei- ne kommen und je kleiner die Gabe ist, auch in den Versuchen desto seltner wer- den, zeiget, daß die Sekundärsymptomen nur eine Art von Nachkrankheit sind, welche bei großen Gaben nach Verfluß der anfänglichen Symptomen (positiven oder Primärsymptomen), entsteht; eine Art gegenseitiger Zustand — nach dem gewöhnlichen Vorgange im Leben, in welchem alles in Wechselzuständen vorzu- gehen scheint. Anm. So wie auf allzu große Lustigkeit Trau- rigkeit — auf Leibesverstopfung Durch- fall, auf Durchfall Verstopfung, auf Schlaf Munterkeit, auf Frost Hitze und umgekehrt zu folgen pflegt. 93. Von jeder kräftigen Arznei zeigt sich eine ansehnliche Zahl Symptomen man- cherlei Art, ganze Reihen von Zufällen und Krankheitszeichen, welche sämtlich Pri- märsymptomen sind, wenn die Versuchs- gabe nicht heftig war. Die Haupteffek-

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Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/143>, abgerufen am 25.04.2024.