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Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

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te Arzneimittel nicht nur innerlich an-
wendete, sondern auch äußerlich aufle-
gete; in Hinsicht daß das Lokalübel sich
gewöhnlich zu isoliren strebet, ob es sich
gleich im lebenden Körper nie völlig iso-
liren kann, und da man wahrgenommen
hat, daß die Arzneien auf dem Orte ih-
rer Anwendung eine schnellere Wirkung
als auf die entferntern Theile bewirken.

Anm. Die Einspritzung des Kirschlorbeer-
wassers in den After der Thiere macht
seine spastische Wirkung zuerst an den
untern Extremitäten bemerklich, später
an den obern Theilen, und so umgekehrt
an den obern Theilen zuerst, wenn es
oben eingegossen wird.
166.

Indeß hat die neben dem innern
Gebrauche gleichzeitige topische
Anwendung
des Heilmittels bei Krank-
heiten, welche ein stätiges Lokalübel zum
Hauptsymptome haben, den großen Nach-
theil, daß durch die örtliche Auflegung
desselben dieses Hauptsymptom (Lokal-

te Arzneimittel nicht nur innerlich an-
wendete, sondern auch äußerlich aufle-
gete; in Hinsicht daß das Lokalübel sich
gewöhnlich zu isoliren strebet, ob es sich
gleich im lebenden Körper nie völlig iso-
liren kann, und da man wahrgenommen
hat, daß die Arzneien auf dem Orte ih-
rer Anwendung eine schnellere Wirkung
als auf die entferntern Theile bewirken.

Anm. Die Einspritzung des Kirschlorbeer-
wassers in den After der Thiere macht
seine spastische Wirkung zuerst an den
untern Extremitäten bemerklich, später
an den obern Theilen, und so umgekehrt
an den obern Theilen zuerst, wenn es
oben eingegossen wird.
166.

Indeß hat die neben dem innern
Gebrauche gleichzeitige topische
Anwendung
des Heilmittels bei Krank-
heiten, welche ein stätiges Lokalübel zum
Hauptsymptome haben, den großen Nach-
theil, daß durch die örtliche Auflegung
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[130/0186] te Arzneimittel nicht nur innerlich an- wendete, sondern auch äußerlich aufle- gete; in Hinsicht daß das Lokalübel sich gewöhnlich zu isoliren strebet, ob es sich gleich im lebenden Körper nie völlig iso- liren kann, und da man wahrgenommen hat, daß die Arzneien auf dem Orte ih- rer Anwendung eine schnellere Wirkung als auf die entferntern Theile bewirken. Anm. Die Einspritzung des Kirschlorbeer- wassers in den After der Thiere macht seine spastische Wirkung zuerst an den untern Extremitäten bemerklich, später an den obern Theilen, und so umgekehrt an den obern Theilen zuerst, wenn es oben eingegossen wird. 166. Indeß hat die neben dem innern Gebrauche gleichzeitige topische Anwendung des Heilmittels bei Krank- heiten, welche ein stätiges Lokalübel zum Hauptsymptome haben, den großen Nach- theil, daß durch die örtliche Auflegung desselben dieses Hauptsymptom (Lokal-

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Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/186>, abgerufen am 29.03.2024.