Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

Bild:
<< vorherige Seite

übel) schneller als die innere Krankheit
vernichtet wird, und uns nun die Beur-
theilung, ob auch die Totalkrankheit durch
die innere Kur vernichtet sei, durch die
vorzeitige Verschwindung dieses lokalen
Symptoms erschwert und in manchen Fäl-
len unmöglich macht.

167.

Einen ähnlichen, wo möglich noch
größern Nachtheil bringt in den meisten
Fällen die blos örtliche Auflegung
jeder wirksamen, selbst der homöopathisch
heilkräftigen Arznei auf das örtliche
Hauptsymptom (Lokalübel) hervor, wenn
sie nicht vorher von innen bis zur Be-
wirkung der gänzlichen Vernichtung der
allgemeinen Krankheit angewendet worden
war. Denn dann wird es noch weit un-
wahrscheinlicher, daß die blos örtlich auf-
gelegte Arznei unter der Hebung des Lo-
kalsymptoms, zugleich auf den innern Or-
ganism so eindringlich und vollständig
heilkräftig eingewirkt haben sollte, daß
die Totalkrankheit aufgehoben und ver-

I 2

übel) schneller als die innere Krankheit
vernichtet wird, und uns nun die Beur-
theilung, ob auch die Totalkrankheit durch
die innere Kur vernichtet sei, durch die
vorzeitige Verschwindung dieses lokalen
Symptoms erschwert und in manchen Fäl-
len unmöglich macht.

167.

Einen ähnlichen, wo möglich noch
größern Nachtheil bringt in den meisten
Fällen die blos örtliche Auflegung
jeder wirksamen, selbst der homöopathisch
heilkräftigen Arznei auf das örtliche
Hauptsymptom (Lokalübel) hervor, wenn
sie nicht vorher von innen bis zur Be-
wirkung der gänzlichen Vernichtung der
allgemeinen Krankheit angewendet worden
war. Denn dann wird es noch weit un-
wahrscheinlicher, daß die blos örtlich auf-
gelegte Arznei unter der Hebung des Lo-
kalsymptoms, zugleich auf den innern Or-
ganism so eindringlich und vollständig
heilkräftig eingewirkt haben sollte, daß
die Totalkrankheit aufgehoben und ver-

I 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0187" n="131"/>
übel) schneller als die innere Krankheit<lb/>
vernichtet wird, und uns nun die Beur-<lb/>
theilung, ob auch die Totalkrankheit durch<lb/>
die innere Kur vernichtet sei, durch die<lb/>
vorzeitige Verschwindung dieses lokalen<lb/>
Symptoms erschwert und in manchen Fäl-<lb/>
len unmöglich macht.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>167.</head><lb/>
          <p>Einen ähnlichen, wo möglich noch<lb/>
größern Nachtheil bringt in den meisten<lb/>
Fällen die <hi rendition="#g">blos örtliche Auflegung</hi><lb/>
jeder wirksamen, selbst der homöopathisch<lb/>
heilkräftigen Arznei auf das örtliche<lb/>
Hauptsymptom (Lokalübel) hervor, wenn<lb/>
sie nicht vorher von innen bis zur Be-<lb/>
wirkung der gänzlichen Vernichtung der<lb/>
allgemeinen Krankheit angewendet worden<lb/>
war. Denn dann wird es noch weit un-<lb/>
wahrscheinlicher, daß die blos örtlich auf-<lb/>
gelegte Arznei unter der Hebung des Lo-<lb/>
kalsymptoms, zugleich auf den innern Or-<lb/>
ganism so eindringlich und vollständig<lb/>
heilkräftig eingewirkt haben sollte, daß<lb/>
die Totalkrankheit aufgehoben und ver-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">I 2</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0187] übel) schneller als die innere Krankheit vernichtet wird, und uns nun die Beur- theilung, ob auch die Totalkrankheit durch die innere Kur vernichtet sei, durch die vorzeitige Verschwindung dieses lokalen Symptoms erschwert und in manchen Fäl- len unmöglich macht. 167. Einen ähnlichen, wo möglich noch größern Nachtheil bringt in den meisten Fällen die blos örtliche Auflegung jeder wirksamen, selbst der homöopathisch heilkräftigen Arznei auf das örtliche Hauptsymptom (Lokalübel) hervor, wenn sie nicht vorher von innen bis zur Be- wirkung der gänzlichen Vernichtung der allgemeinen Krankheit angewendet worden war. Denn dann wird es noch weit un- wahrscheinlicher, daß die blos örtlich auf- gelegte Arznei unter der Hebung des Lo- kalsymptoms, zugleich auf den innern Or- ganism so eindringlich und vollständig heilkräftig eingewirkt haben sollte, daß die Totalkrankheit aufgehoben und ver- I 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/187
Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/187>, abgerufen am 19.04.2024.