Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

Bild:
<< vorherige Seite
246.

So ist auch jeder Kranker besonders
im Punkte seiner Krankheit von den pas-
senden arzneikräftigen Potenzen höchst
umstimmbar, und es giebt keinen, selbst
noch so robusten, auch nur mit einem
chronischen oder sogenannten Lokalübel
behafteten Menschen, welcher in dem lei-
denden Theile nicht bald die erwünschteste
Veränderung spürte, wenn er die hülfreiche
und homöopathisch passende Arznei in
der erdenklich kleinsten Gabe eingenom-
men, welcher mit einem Worte nicht weit
mehr dadurch umgestimmt werden sollte,
als der einen Tag alte, aber gesunde Säug-
ling.

Anm. Man setze dieser Wahrheit nicht die
oft ungeheuern Gaben von Arzneien in der
gemeinen Praxis entgegen. Diese stehen
nämlich (um hier nur einige Gründe an-
zugeben, da ich weiter unten noch etliche
anzuführen, Veranlassung habe,) höchst
selten in Homöopathie mit der Krankheit
(in welcher die Arzneien unendlich wirk-
samer, als auf andre Art gebraucht, das
Befinden umändern) und werden immer
N 2
246.

So ist auch jeder Kranker besonders
im Punkte seiner Krankheit von den pas-
senden arzneikräftigen Potenzen höchst
umstimmbar, und es giebt keinen, selbst
noch so robusten, auch nur mit einem
chronischen oder sogenannten Lokalübel
behafteten Menschen, welcher in dem lei-
denden Theile nicht bald die erwünschteste
Veränderung spürte, wenn er die hülfreiche
und homöopathisch passende Arznei in
der erdenklich kleinsten Gabe eingenom-
men, welcher mit einem Worte nicht weit
mehr dadurch umgestimmt werden sollte,
als der einen Tag alte, aber gesunde Säug-
ling.

Anm. Man setze dieser Wahrheit nicht die
oft ungeheuern Gaben von Arzneien in der
gemeinen Praxis entgegen. Diese stehen
nämlich (um hier nur einige Gründe an-
zugeben, da ich weiter unten noch etliche
anzuführen, Veranlassung habe,) höchst
selten in Homöopathie mit der Krankheit
(in welcher die Arzneien unendlich wirk-
samer, als auf andre Art gebraucht, das
Befinden umändern) und werden immer
N 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0251" n="195"/>
        <div n="2">
          <head>246.</head><lb/>
          <p>So ist auch jeder Kranker besonders<lb/>
im Punkte seiner Krankheit von den pas-<lb/>
senden arzneikräftigen Potenzen höchst<lb/>
umstimmbar, und es giebt keinen, selbst<lb/>
noch so robusten, auch nur mit einem<lb/>
chronischen oder sogenannten Lokalübel<lb/>
behafteten Menschen, welcher in dem lei-<lb/>
denden Theile nicht bald die erwünschteste<lb/>
Veränderung spürte, wenn er die hülfreiche<lb/>
und homöopathisch passende Arznei in<lb/>
der erdenklich kleinsten Gabe eingenom-<lb/>
men, welcher mit einem Worte nicht weit<lb/>
mehr dadurch umgestimmt werden sollte,<lb/>
als der einen Tag alte, aber <hi rendition="#g">gesunde</hi> Säug-<lb/>
ling.</p><lb/>
          <note place="end"><hi rendition="#g">Anm</hi>. Man setze dieser Wahrheit nicht die<lb/>
oft ungeheuern Gaben von Arzneien in der<lb/>
gemeinen Praxis entgegen. Diese stehen<lb/>
nämlich (um hier nur einige Gründe an-<lb/>
zugeben, da ich weiter unten noch etliche<lb/>
anzuführen, Veranlassung habe,) höchst<lb/>
selten in Homöopathie mit der Krankheit<lb/>
(in welcher die Arzneien unendlich wirk-<lb/>
samer, als auf andre Art gebraucht, das<lb/>
Befinden umändern) und werden immer<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N 2</fw><lb/></note>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[195/0251] 246. So ist auch jeder Kranker besonders im Punkte seiner Krankheit von den pas- senden arzneikräftigen Potenzen höchst umstimmbar, und es giebt keinen, selbst noch so robusten, auch nur mit einem chronischen oder sogenannten Lokalübel behafteten Menschen, welcher in dem lei- denden Theile nicht bald die erwünschteste Veränderung spürte, wenn er die hülfreiche und homöopathisch passende Arznei in der erdenklich kleinsten Gabe eingenom- men, welcher mit einem Worte nicht weit mehr dadurch umgestimmt werden sollte, als der einen Tag alte, aber gesunde Säug- ling. Anm. Man setze dieser Wahrheit nicht die oft ungeheuern Gaben von Arzneien in der gemeinen Praxis entgegen. Diese stehen nämlich (um hier nur einige Gründe an- zugeben, da ich weiter unten noch etliche anzuführen, Veranlassung habe,) höchst selten in Homöopathie mit der Krankheit (in welcher die Arzneien unendlich wirk- samer, als auf andre Art gebraucht, das Befinden umändern) und werden immer N 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/251
Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/251>, abgerufen am 20.04.2024.