stand durch die sehr ähnliche künstliche Gegenkrankheits-Potenz des specifischen Heilmittels im Organismus in kurzer Zeit (nur nicht in der ersten Stunde, sondern allmählig von Stunde zu Stunde immer mehr) überstimmt, ausgelöscht und ver- nichtet wird, wird in der Palliation, de- ren Norm ist: contraria contrariis curentur -- ein einzelnes gegenwär- tiges Krankheitssymptom durch das ganz entgegen gesetzte, der Arznei eigne Symptom schnell nur besänftigt; viel- leicht indem sich die Gegensätze durch eine Art wechselseitiger Ineinander-Schmel- zung, so zu sagen, dynamisch (aber nur temporär) neutralisiren, und auf diese Art ihren Einfluß auf den Organism so lange verlieren, als die Wirkungsdauer des opponirten Arzneisymptoms anhält.
264.
Das vorige Uebel scheint gleich im An- fange der Palliativkur wie verschwunden; aber es wird nicht aufgehoben, nicht aus-
stand durch die sehr ähnliche künstliche Gegenkrankheits-Potenz des specifischen Heilmittels im Organismus in kurzer Zeit (nur nicht in der ersten Stunde, sondern allmählig von Stunde zu Stunde immer mehr) überstimmt, ausgelöscht und ver- nichtet wird, wird in der Palliation, de- ren Norm ist: contraria contrariis curentur — ein einzelnes gegenwär- tiges Krankheitssymptom durch das ganz entgegen gesetzte, der Arznei eigne Symptom schnell nur besänftigt; viel- leicht indem sich die Gegensätze durch eine Art wechselseitiger Ineinander-Schmel- zung, so zu sagen, dynamisch (aber nur temporär) neutralisiren, und auf diese Art ihren Einfluß auf den Organism so lange verlieren, als die Wirkungsdauer des opponirten Arzneisymptoms anhält.
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Das vorige Uebel scheint gleich im An- fange der Palliativkur wie verschwunden; aber es wird nicht aufgehoben, nicht aus-
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[212/0268]
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(nur nicht in der ersten Stunde, sondern
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mehr) überstimmt, ausgelöscht und ver-
nichtet wird, wird in der Palliation, de-
ren Norm ist: contraria contrariis
curentur — ein einzelnes gegenwär-
tiges Krankheitssymptom durch das
ganz entgegen gesetzte, der Arznei eigne
Symptom schnell nur besänftigt; viel-
leicht indem sich die Gegensätze durch eine
Art wechselseitiger Ineinander-Schmel-
zung, so zu sagen, dynamisch (aber nur
temporär) neutralisiren, und auf diese Art
ihren Einfluß auf den Organism so lange
verlieren, als die Wirkungsdauer
des opponirten Arzneisymptoms
anhält.
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Das vorige Uebel scheint gleich im An-
fange der Palliativkur wie verschwunden;
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Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/268>, abgerufen am 25.04.2024.
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