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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.

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Das Rothe darinnen.
eben dem Blutklumpen auf, und man empfindet von die-
sem Aufbrausen eine Wärme (y). Allein daraus ist eine
alkalische Eigenschaft des Blutes eben noch nicht erweis-
lich zu machen. Denn es erhizzet sich blosses Wasser (z),
und so gar Eis (a), mit einem aufrichtigen Vitriolöle
ebenfalls.

§. 26.
Veränderungen, die das Blut von Laugensal-
zen leidet.

Die Meinung ist alt, daß Salze, die man gewön-
licher maassen alkalisch zu nennen pflegt, das Blut flüs-
sig machen (b), und erhalten helfen sollen, daß keine Ver-
dikkung darinnen Oberhand nehmen möge (c); ferner
sollen sie seine Röte vermeren (d), und dem Blute, die
durch Säuren verderbte Farbe und Klarheit wieder mit-
theilen (e). Aus der Ursache pflegen einige diese Salze
als ein Gegenmittel, wider die Gerinnungen, welche
von sauern Säften bewirket worden, vorzuschlagen (f).

Angesehne Männer behaupten, daß das Blut von
allen feuerfesten Salzen überhaupt flüssig gemacht wer-
de (g); vor andern schreibt man diese Kraft dem Wein-

steinöle,
(y) [Spaltenumbruch] Pitcarne S. 34. Eichel
angef. Ort. Bagliv. Jndessen
brauset es auch mit getrokknetem
Blute, wie mit dem Hirschhorne
auf. grew Parts of animals S.
249. 250.
(z) boyle de origine formar.
S. 34. s'gravesand Element.
philosoph. newton. n. 2449.
charras Memoir. de l'Academ.
des scienc.
1692.
(a) Boyle angef. Ort. S. 84.
(b) Drelincourt beim Manget
angef. Ort. S. 951. 592. hvxham
of fore throat.
S. 53. Eller an-
gef. Ort. S. 14. petit, bagliv,
Ant. de heyde Obs.
87.
(c) Huxham angef. Ort.
(d) [Spaltenumbruch] Eller angef. Ort. Bagliv
angef. Ort. petit Epist. II. S. 34.
Schwenke S. 190. Eichel S. 22.
(von feuerfesten Salzen) Freind
S. 162. Drelincourt gestehet
ebenfalls die schwärzliche Farbe zu,
am angef. Orte.
(e) Eichel S. 24. 28. rvtty
de aquis alcalinis. tab. C. C.
(f) Drelincourt S. 951.
(g) Projet pour servir a l'histoi-
re des plantes
S. 236. Freind
S. 167. Vom Salze des Wermu-
tes und Pfriemenkrautes (genista)
Boerhaave angef. Ort. Dre-
lincourt, Eller
S. 13. Rutty
S. 406. Tab. CC. und A A.

Das Rothe darinnen.
eben dem Blutklumpen auf, und man empfindet von die-
ſem Aufbrauſen eine Waͤrme (y). Allein daraus iſt eine
alkaliſche Eigenſchaft des Blutes eben noch nicht erweis-
lich zu machen. Denn es erhizzet ſich bloſſes Waſſer (z),
und ſo gar Eis (a), mit einem aufrichtigen Vitrioloͤle
ebenfalls.

§. 26.
Veraͤnderungen, die das Blut von Laugenſal-
zen leidet.

Die Meinung iſt alt, daß Salze, die man gewoͤn-
licher maaſſen alkaliſch zu nennen pflegt, das Blut fluͤſ-
ſig machen (b), und erhalten helfen ſollen, daß keine Ver-
dikkung darinnen Oberhand nehmen moͤge (c); ferner
ſollen ſie ſeine Roͤte vermeren (d), und dem Blute, die
durch Saͤuren verderbte Farbe und Klarheit wieder mit-
theilen (e). Aus der Urſache pflegen einige dieſe Salze
als ein Gegenmittel, wider die Gerinnungen, welche
von ſauern Saͤften bewirket worden, vorzuſchlagen (f).

Angeſehne Maͤnner behaupten, daß das Blut von
allen feuerfeſten Salzen uͤberhaupt fluͤſſig gemacht wer-
de (g); vor andern ſchreibt man dieſe Kraft dem Wein-

ſteinoͤle,
(y) [Spaltenumbruch] Pitcarne S. 34. Eichel
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brauſet es auch mit getrokknetem
Blute, wie mit dem Hirſchhorne
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249. 250.
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S. 34. ſ’graveſand Element.
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charraſ Memoir. de l’Academ.
des ſcienc.
1692.
(a) Boyle angef. Ort. S. 84.
(b) Drelincourt beim Manget
angef. Ort. S. 951. 592. hvxham
of fore throat.
S. 53. Eller an-
gef. Ort. S. 14. petit, bagliv,
Ant. de heyde Obſ.
87.
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(d) [Spaltenumbruch] Eller angef. Ort. Bagliv
angef. Ort. petit Epiſt. II. S. 34.
Schwenke S. 190. Eichel S. 22.
(von feuerfeſten Salzen) Freind
S. 162. Drelincourt geſtehet
ebenfalls die ſchwaͤrzliche Farbe zu,
am angef. Orte.
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de aquis alcalinis. tab. C. C.
(f) Drelincourt S. 951.
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re des plantes
S. 236. Freind
S. 167. Vom Salze des Wermu-
tes und Pfriemenkrautes (geniſta)
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lincourt, Eller
S. 13. Rutty
S. 406. Tab. CC. und A A.
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[125/0145] Das Rothe darinnen. eben dem Blutklumpen auf, und man empfindet von die- ſem Aufbrauſen eine Waͤrme (y). Allein daraus iſt eine alkaliſche Eigenſchaft des Blutes eben noch nicht erweis- lich zu machen. Denn es erhizzet ſich bloſſes Waſſer (z), und ſo gar Eis (a), mit einem aufrichtigen Vitrioloͤle ebenfalls. §. 26. Veraͤnderungen, die das Blut von Laugenſal- zen leidet. Die Meinung iſt alt, daß Salze, die man gewoͤn- licher maaſſen alkaliſch zu nennen pflegt, das Blut fluͤſ- ſig machen (b), und erhalten helfen ſollen, daß keine Ver- dikkung darinnen Oberhand nehmen moͤge (c); ferner ſollen ſie ſeine Roͤte vermeren (d), und dem Blute, die durch Saͤuren verderbte Farbe und Klarheit wieder mit- theilen (e). Aus der Urſache pflegen einige dieſe Salze als ein Gegenmittel, wider die Gerinnungen, welche von ſauern Saͤften bewirket worden, vorzuſchlagen (f). Angeſehne Maͤnner behaupten, daß das Blut von allen feuerfeſten Salzen uͤberhaupt fluͤſſig gemacht wer- de (g); vor andern ſchreibt man dieſe Kraft dem Wein- ſteinoͤle, (y) Pitcarne S. 34. Eichel angef. Ort. Bagliv. Jndeſſen brauſet es auch mit getrokknetem Blute, wie mit dem Hirſchhorne auf. grew Parts of animals S. 249. 250. (z) boyle de origine formar. S. 34. ſ’graveſand Element. philoſoph. newton. n. 2449. charraſ Memoir. de l’Academ. des ſcienc. 1692. (a) Boyle angef. Ort. S. 84. (b) Drelincourt beim Manget angef. Ort. S. 951. 592. hvxham of fore throat. S. 53. Eller an- gef. Ort. S. 14. petit, bagliv, Ant. de heyde Obſ. 87. (c) Huxham angef. Ort. (d) Eller angef. Ort. Bagliv angef. Ort. petit Epiſt. II. S. 34. Schwenke S. 190. Eichel S. 22. (von feuerfeſten Salzen) Freind S. 162. Drelincourt geſtehet ebenfalls die ſchwaͤrzliche Farbe zu, am angef. Orte. (e) Eichel S. 24. 28. rvtty de aquis alcalinis. tab. C. C. (f) Drelincourt S. 951. (g) Projet pour ſervir a l’hiſtoi- re des plantes S. 236. Freind S. 167. Vom Salze des Wermu- tes und Pfriemenkrautes (geniſta) Boerhaave angef. Ort. Dre- lincourt, Eller S. 13. Rutty S. 406. Tab. CC. und A A.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/145>, abgerufen am 19.04.2024.