Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Atemholen. VIII. Buch.
re Gegend des Brustbeins aus. Hier lassen sie zwar das
Herz frei liegen, doch mit der Einschränkung, daß das
Herz nur an einer kleinen Fläche blos ist, denn sie besez-
zen seine Seiten, und die benachbarte Hölen der Wir-
belbeine. Unterhalb dem Herzbeutel ziehen sie sich von
den Seiten des Bauches zurükke, und sie behalten sich
blos die hintern Winkel vor. Die Seiten, und den
vordern Theil, nimt vornämlich die Leber, der Magen,
und die Milz ein; an die hintere Gegend der lezzten Rib-
ben lehnen sich auch die Nieren an, die vermittelst der
Zwischenkunft des Zwerchfells von den Lungen abgeson-
dert werden. Doch davon wird man anderswo weiter
zu reden haben.

§. 8.
Die verschiedene Beweglichkeit der Brust.

Ob wir uns gleich noch nicht entschlossen, die Ent-
scheidung dieses streitigen Punktes vor die Hand zu neh-
men, so wird es doch zum Verständnisse dessen, was
wir von den Mäuslein, die die Brust regieren, so gleich
zu sagen haben, dienen, wenn wir hier algemein erklären,
zu was vor Bewegungen ein jeder Theil der Brust aufge-
leget sei, und es scheinet dazu die rechte Stelle hier zu
sein, da wir ohnlängst die Bänder, Knorpel und Ge-
lenke der Brust abgehandelt haben.

Demnach kann sich nicht nur die ganze Brust, wenn
man berümten Männern Glauben beimist (s), sondern
auch die verschiedene Theile der Brust können sich
bewegen.

Ganz
(s) [Spaltenumbruch] FABRICIVS de respirat. S.
76. BELLINO. Lemmat. de respir.
in L. de urinis. n. 8. ALBIN. n.

[Spaltenumbruch] 177. S. 149. SENAC. Mem. de
l' Acad.
1724 S. 164.

Das Atemholen. VIII. Buch.
re Gegend des Bruſtbeins aus. Hier laſſen ſie zwar das
Herz frei liegen, doch mit der Einſchraͤnkung, daß das
Herz nur an einer kleinen Flaͤche blos iſt, denn ſie beſez-
zen ſeine Seiten, und die benachbarte Hoͤlen der Wir-
belbeine. Unterhalb dem Herzbeutel ziehen ſie ſich von
den Seiten des Bauches zuruͤkke, und ſie behalten ſich
blos die hintern Winkel vor. Die Seiten, und den
vordern Theil, nimt vornaͤmlich die Leber, der Magen,
und die Milz ein; an die hintere Gegend der lezzten Rib-
ben lehnen ſich auch die Nieren an, die vermittelſt der
Zwiſchenkunft des Zwerchfells von den Lungen abgeſon-
dert werden. Doch davon wird man anderswo weiter
zu reden haben.

§. 8.
Die verſchiedene Beweglichkeit der Bruſt.

Ob wir uns gleich noch nicht entſchloſſen, die Ent-
ſcheidung dieſes ſtreitigen Punktes vor die Hand zu neh-
men, ſo wird es doch zum Verſtaͤndniſſe deſſen, was
wir von den Maͤuslein, die die Bruſt regieren, ſo gleich
zu ſagen haben, dienen, wenn wir hier algemein erklaͤren,
zu was vor Bewegungen ein jeder Theil der Bruſt aufge-
leget ſei, und es ſcheinet dazu die rechte Stelle hier zu
ſein, da wir ohnlaͤngſt die Baͤnder, Knorpel und Ge-
lenke der Bruſt abgehandelt haben.

Demnach kann ſich nicht nur die ganze Bruſt, wenn
man beruͤmten Maͤnnern Glauben beimiſt (s), ſondern
auch die verſchiedene Theile der Bruſt koͤnnen ſich
bewegen.

Ganz
(s) [Spaltenumbruch] FABRICIVS de reſpirat. S.
76. BELLINO. Lemmat. de reſpir.
in L. de urinis. n. 8. ALBIN. n.

[Spaltenumbruch] 177. S. 149. SENAC. Mem. de
l’ Acad.
1724 S. 164.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0042" n="36"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Atemholen. <hi rendition="#aq">VIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
re Gegend des Bru&#x017F;tbeins aus. Hier la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie zwar das<lb/>
Herz frei liegen, doch mit der Ein&#x017F;chra&#x0364;nkung, daß das<lb/>
Herz nur an einer kleinen Fla&#x0364;che blos i&#x017F;t, denn &#x017F;ie be&#x017F;ez-<lb/>
zen &#x017F;eine Seiten, und die benachbarte Ho&#x0364;len der Wir-<lb/>
belbeine. Unterhalb dem Herzbeutel ziehen &#x017F;ie &#x017F;ich von<lb/>
den Seiten des Bauches zuru&#x0364;kke, und &#x017F;ie behalten &#x017F;ich<lb/>
blos die hintern Winkel vor. Die Seiten, und den<lb/>
vordern Theil, nimt vorna&#x0364;mlich die Leber, der Magen,<lb/>
und die Milz ein; an die hintere Gegend der lezzten Rib-<lb/>
ben lehnen &#x017F;ich auch die Nieren an, die vermittel&#x017F;t der<lb/>
Zwi&#x017F;chenkunft des Zwerchfells von den Lungen abge&#x017F;on-<lb/>
dert werden. Doch davon wird man anderswo weiter<lb/>
zu reden haben.</p><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 8.<lb/>
Die ver&#x017F;chiedene Beweglichkeit der Bru&#x017F;t.</head><lb/>
              <p>Ob wir uns gleich noch nicht ent&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, die Ent-<lb/>
&#x017F;cheidung die&#x017F;es &#x017F;treitigen Punktes vor die Hand zu neh-<lb/>
men, &#x017F;o wird es doch zum Ver&#x017F;ta&#x0364;ndni&#x017F;&#x017F;e de&#x017F;&#x017F;en, was<lb/>
wir von den Ma&#x0364;uslein, die die Bru&#x017F;t regieren, &#x017F;o gleich<lb/>
zu &#x017F;agen haben, dienen, wenn wir hier algemein erkla&#x0364;ren,<lb/>
zu was vor Bewegungen ein jeder Theil der Bru&#x017F;t aufge-<lb/>
leget &#x017F;ei, und es &#x017F;cheinet dazu die rechte Stelle hier zu<lb/>
&#x017F;ein, da wir ohnla&#x0364;ng&#x017F;t die Ba&#x0364;nder, Knorpel und Ge-<lb/>
lenke der Bru&#x017F;t abgehandelt haben.</p><lb/>
              <p>Demnach kann &#x017F;ich nicht nur die ganze Bru&#x017F;t, wenn<lb/>
man beru&#x0364;mten Ma&#x0364;nnern Glauben beimi&#x017F;t <note place="foot" n="(s)"><cb/><hi rendition="#aq">FABRICIVS de re&#x017F;pirat.</hi> S.<lb/>
76. <hi rendition="#aq">BELLINO. Lemmat. de re&#x017F;pir.<lb/>
in L. de urinis. n. 8. ALBIN. n.</hi><lb/><cb/>
177. S. 149. <hi rendition="#aq">SENAC. Mem. de<lb/>
l&#x2019; Acad.</hi> 1724 S. 164.</note>, &#x017F;ondern<lb/>
auch die ver&#x017F;chiedene Theile der Bru&#x017F;t ko&#x0364;nnen &#x017F;ich<lb/>
bewegen.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Ganz</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[36/0042] Das Atemholen. VIII. Buch. re Gegend des Bruſtbeins aus. Hier laſſen ſie zwar das Herz frei liegen, doch mit der Einſchraͤnkung, daß das Herz nur an einer kleinen Flaͤche blos iſt, denn ſie beſez- zen ſeine Seiten, und die benachbarte Hoͤlen der Wir- belbeine. Unterhalb dem Herzbeutel ziehen ſie ſich von den Seiten des Bauches zuruͤkke, und ſie behalten ſich blos die hintern Winkel vor. Die Seiten, und den vordern Theil, nimt vornaͤmlich die Leber, der Magen, und die Milz ein; an die hintere Gegend der lezzten Rib- ben lehnen ſich auch die Nieren an, die vermittelſt der Zwiſchenkunft des Zwerchfells von den Lungen abgeſon- dert werden. Doch davon wird man anderswo weiter zu reden haben. §. 8. Die verſchiedene Beweglichkeit der Bruſt. Ob wir uns gleich noch nicht entſchloſſen, die Ent- ſcheidung dieſes ſtreitigen Punktes vor die Hand zu neh- men, ſo wird es doch zum Verſtaͤndniſſe deſſen, was wir von den Maͤuslein, die die Bruſt regieren, ſo gleich zu ſagen haben, dienen, wenn wir hier algemein erklaͤren, zu was vor Bewegungen ein jeder Theil der Bruſt aufge- leget ſei, und es ſcheinet dazu die rechte Stelle hier zu ſein, da wir ohnlaͤngſt die Baͤnder, Knorpel und Ge- lenke der Bruſt abgehandelt haben. Demnach kann ſich nicht nur die ganze Bruſt, wenn man beruͤmten Maͤnnern Glauben beimiſt (s), ſondern auch die verſchiedene Theile der Bruſt koͤnnen ſich bewegen. Ganz (s) FABRICIVS de reſpirat. S. 76. BELLINO. Lemmat. de reſpir. in L. de urinis. n. 8. ALBIN. n. 177. S. 149. SENAC. Mem. de l’ Acad. 1724 S. 164.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/42
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/42>, abgerufen am 19.04.2024.