Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
Er entspringt bisweilen mit einem besondern Stämm-
chen, das einander mal mit dem Markaste verbunden
ist, am Rükken [Spaltenumbruch] (y), an den Lenden (z), und an dem
heiligen Beine (a). Die unterste rührt von der Schlag-
ader des Gesäßbeins her (b). Am Halse stammt sie
gewöhnlich von der Wirbelschlagader her.

§. 20.
Die Natur und Menge des Blutes, welches
zum Gehirne geht.

Man pflegt in der Phisiologie öfters die ansehnli-
che Menge Blutes zu erwähnen, welches nach dem Ge-
hirn hinaufsteigt. Diese schätzte der berühmte Malpi-
ghi
auf ein Drittheil (c), von der ganzen Blutmasse,
die das Herz von sich spritzt, und es mäßigt dieses mein
Lehrer (d) in so fern, daß er etwas mehr Blut nach dem
Kopfe steigen läßt, als es anfangs scheinen sollte, indem
dieienigen Schlagadern, welche das Gehirn erreichen,
nicht nur ganz nahe am Herzen ihren Ursprung bekom-
men, sondern auch einen ganz geraden Weg dahin
nehmen.

Es machte Keil die Carotides ein wenig kleiner (e),
doch so, daß sie sich zur übrigen Aorte, wie 10 zu 45
verhalten. Mazin ordnet die Sache so an (f), daß
die niedersteigende Aorte, von einer einzigen Unze Blut,
die das Herz von sich giebt, für sich 305 und ein halb
Gran, die aufsteigende hingegen 174 und ein halb Gran
bekam.

Meine
(y) Eben da.
(z) Eben da.
(a) Eben da.
(b) Eben da.
(c) Wo nicht die Hälfte, doch
[Spaltenumbruch] den den dritten Theil de cerebro,
S. 6.
(d) Praelect. T. II. zu n. 239.
(e) Secret. anim. S. 104.
(f) Mechan. morb. L. I. c. 3.
n.
28.

Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
Er entſpringt bisweilen mit einem beſondern Staͤmm-
chen, das einander mal mit dem Markaſte verbunden
iſt, am Ruͤkken [Spaltenumbruch] (y), an den Lenden (z), und an dem
heiligen Beine (a). Die unterſte ruͤhrt von der Schlag-
ader des Geſaͤßbeins her (b). Am Halſe ſtammt ſie
gewoͤhnlich von der Wirbelſchlagader her.

§. 20.
Die Natur und Menge des Blutes, welches
zum Gehirne geht.

Man pflegt in der Phiſiologie oͤfters die anſehnli-
che Menge Blutes zu erwaͤhnen, welches nach dem Ge-
hirn hinaufſteigt. Dieſe ſchaͤtzte der beruͤhmte Malpi-
ghi
auf ein Drittheil (c), von der ganzen Blutmaſſe,
die das Herz von ſich ſpritzt, und es maͤßigt dieſes mein
Lehrer (d) in ſo fern, daß er etwas mehr Blut nach dem
Kopfe ſteigen laͤßt, als es anfangs ſcheinen ſollte, indem
dieienigen Schlagadern, welche das Gehirn erreichen,
nicht nur ganz nahe am Herzen ihren Urſprung bekom-
men, ſondern auch einen ganz geraden Weg dahin
nehmen.

Es machte Keil die Carotides ein wenig kleiner (e),
doch ſo, daß ſie ſich zur uͤbrigen Aorte, wie 10 zu 45
verhalten. Mazin ordnet die Sache ſo an (f), daß
die niederſteigende Aorte, von einer einzigen Unze Blut,
die das Herz von ſich giebt, fuͤr ſich 305 und ein halb
Gran, die aufſteigende hingegen 174 und ein halb Gran
bekam.

Meine
(y) Eben da.
(z) Eben da.
(a) Eben da.
(b) Eben da.
(c) Wo nicht die Haͤlfte, doch
[Spaltenumbruch] den den dritten Theil de cerebro,
S. 6.
(d) Praelect. T. II. zu n. 239.
(e) Secret. anim. S. 104.
(f) Mechan. morb. L. I. c. 3.
n.
28.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0252" n="216"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Gehirn und die Nerven. <hi rendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
Er ent&#x017F;pringt bisweilen mit einem be&#x017F;ondern Sta&#x0364;mm-<lb/>
chen, das einander mal mit dem Marka&#x017F;te verbunden<lb/>
i&#x017F;t, am Ru&#x0364;kken <cb/>
<note place="foot" n="(y)">Eben da.</note>, an den Lenden <note place="foot" n="(z)">Eben da.</note>, und an dem<lb/>
heiligen Beine <note place="foot" n="(a)">Eben da.</note>. Die unter&#x017F;te ru&#x0364;hrt von der Schlag-<lb/>
ader des Ge&#x017F;a&#x0364;ßbeins her <note place="foot" n="(b)">Eben da.</note>. Am Hal&#x017F;e &#x017F;tammt &#x017F;ie<lb/>
gewo&#x0364;hnlich von der Wirbel&#x017F;chlagader her.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 20.<lb/>
Die Natur und Menge des Blutes, welches<lb/>
zum Gehirne geht.</head><lb/>
            <p>Man pflegt in der Phi&#x017F;iologie o&#x0364;fters die an&#x017F;ehnli-<lb/>
che Menge Blutes zu erwa&#x0364;hnen, welches nach dem Ge-<lb/>
hirn hinauf&#x017F;teigt. Die&#x017F;e &#x017F;cha&#x0364;tzte der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#fr">Malpi-<lb/>
ghi</hi> auf ein Drittheil <note place="foot" n="(c)">Wo nicht die Ha&#x0364;lfte, doch<lb/><cb/>
den den dritten Theil <hi rendition="#aq">de cerebro,</hi><lb/>
S. 6.</note>, von der ganzen Blutma&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
die das Herz von &#x017F;ich &#x017F;pritzt, und es ma&#x0364;ßigt die&#x017F;es mein<lb/>
Lehrer <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">Praelect. T. II.</hi> zu <hi rendition="#aq">n.</hi> 239.</note> in &#x017F;o fern, daß er etwas mehr Blut nach dem<lb/>
Kopfe &#x017F;teigen la&#x0364;ßt, als es anfangs &#x017F;cheinen &#x017F;ollte, indem<lb/>
dieienigen Schlagadern, welche das Gehirn erreichen,<lb/>
nicht nur ganz nahe am Herzen ihren Ur&#x017F;prung bekom-<lb/>
men, &#x017F;ondern auch einen ganz geraden Weg dahin<lb/>
nehmen.</p><lb/>
            <p>Es machte <hi rendition="#fr">Keil</hi> die Carotides ein wenig kleiner <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Secret. anim.</hi> S. 104.</note>,<lb/>
doch &#x017F;o, daß &#x017F;ie &#x017F;ich zur u&#x0364;brigen Aorte, wie 10 zu 45<lb/>
verhalten. <hi rendition="#fr">Mazin</hi> ordnet die Sache &#x017F;o an <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">Mechan. morb. L. I. c. 3.<lb/>
n.</hi> 28.</note>, daß<lb/>
die nieder&#x017F;teigende Aorte, von einer einzigen Unze Blut,<lb/>
die das Herz von &#x017F;ich giebt, fu&#x0364;r &#x017F;ich 305 und ein halb<lb/>
Gran, die auf&#x017F;teigende hingegen 174 und ein halb Gran<lb/>
bekam.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Meine</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0252] Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. Er entſpringt bisweilen mit einem beſondern Staͤmm- chen, das einander mal mit dem Markaſte verbunden iſt, am Ruͤkken (y), an den Lenden (z), und an dem heiligen Beine (a). Die unterſte ruͤhrt von der Schlag- ader des Geſaͤßbeins her (b). Am Halſe ſtammt ſie gewoͤhnlich von der Wirbelſchlagader her. §. 20. Die Natur und Menge des Blutes, welches zum Gehirne geht. Man pflegt in der Phiſiologie oͤfters die anſehnli- che Menge Blutes zu erwaͤhnen, welches nach dem Ge- hirn hinaufſteigt. Dieſe ſchaͤtzte der beruͤhmte Malpi- ghi auf ein Drittheil (c), von der ganzen Blutmaſſe, die das Herz von ſich ſpritzt, und es maͤßigt dieſes mein Lehrer (d) in ſo fern, daß er etwas mehr Blut nach dem Kopfe ſteigen laͤßt, als es anfangs ſcheinen ſollte, indem dieienigen Schlagadern, welche das Gehirn erreichen, nicht nur ganz nahe am Herzen ihren Urſprung bekom- men, ſondern auch einen ganz geraden Weg dahin nehmen. Es machte Keil die Carotides ein wenig kleiner (e), doch ſo, daß ſie ſich zur uͤbrigen Aorte, wie 10 zu 45 verhalten. Mazin ordnet die Sache ſo an (f), daß die niederſteigende Aorte, von einer einzigen Unze Blut, die das Herz von ſich giebt, fuͤr ſich 305 und ein halb Gran, die aufſteigende hingegen 174 und ein halb Gran bekam. Meine (y) Eben da. (z) Eben da. (a) Eben da. (b) Eben da. (c) Wo nicht die Haͤlfte, doch den den dritten Theil de cerebro, S. 6. (d) Praelect. T. II. zu n. 239. (e) Secret. anim. S. 104. (f) Mechan. morb. L. I. c. 3. n. 28.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/252
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/252>, abgerufen am 28.03.2024.