Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite
Thierische Bewegung. XI. Buch.
§. 5.
Schriftsteller,
welche für die Seele eingenommen sind.

Es gibt viele Liebhaber dieser Partei aus den vorigen
und den neuern Zeiten, welche sowohl des Hippokratis
kluge und heilende Natur hieher ziehen, als auch den
Galen (i) offenbar auf ihrer Seite haben.

Aus dem siebenzehnten Jarhunderte, worinnen die
mechanische Erklärungsart in der Medicin aufkam, zeigt
sich Johann Swammerdam (k), J. Alphonsus Bo-
rellus
(l), und Klaudius Perrault (m) als ein Freund
von dieser Hipotese.

Aus der nächstfolgenden Zeit (n) nenne ich den Georg
Ernst Stahl (o), diesen scharfsinnigen Metaphisiker,
der diese Sache vor allen andern, die vor ihm gelebt, aus-
geschmükkt, ob sie gleich durch ganz Deutschland vom J.
Daniel Gohl (p), Andreas Ottomar Gölike, G. Da-
niel Coschwitz, J. Samuel Karl, George Philipp
Nenter, Johann Junker verbreitet worden, wie auch
den Michael Alberti, Daniel Longolius, so wie auch
Augustin Friederich Walther, dieser Meinung beige-
pflichtet, ferner den ber. G. G. Krazenstein (r), Jo-
hann Gottlob Krüger, H. Friedr. Delius, ohne an die
übrigen zu gedenken. Dahin gehört auch E. Kamera-
rius
(s).

(q)
Jn
(i) [Spaltenumbruch] de form. fetus.
(k) Bibl. pag. 844.
(l) de motu anim. L. II. prop.
80
(m) du toucher p. 547. 548. du
mouvements des yeux p. 587 588.
du bruit p. 277. etc.
(n) Der berümte PERRAULT
schrieb im Jar 1680. hingegen
STAHL im Jar 1685 de motu
tonico pag.
37.
(o) [Spaltenumbruch] Allenthalben, et de motu
tonico et vitali theor. medica p.
260. 567. etc.
(p) Vom an Vorurtheilen kran-
ken Verstande, und in den Actis
Berolinensibus etc.
(r) Diabet n. 39.
(s) de medio motus animalis.
(q) de fibra motrica n. 14.
Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
§. 5.
Schriftſteller,
welche fuͤr die Seele eingenommen ſind.

Es gibt viele Liebhaber dieſer Partei aus den vorigen
und den neuern Zeiten, welche ſowohl des Hippokratis
kluge und heilende Natur hieher ziehen, als auch den
Galen (i) offenbar auf ihrer Seite haben.

Aus dem ſiebenzehnten Jarhunderte, worinnen die
mechaniſche Erklaͤrungsart in der Medicin aufkam, zeigt
ſich Johann Swammerdam (k), J. Alphonſus Bo-
rellus
(l), und Klaudius Perrault (m) als ein Freund
von dieſer Hipoteſe.

Aus der naͤchſtfolgenden Zeit (n) nenne ich den Georg
Ernſt Stahl (o), dieſen ſcharfſinnigen Metaphiſiker,
der dieſe Sache vor allen andern, die vor ihm gelebt, aus-
geſchmuͤkkt, ob ſie gleich durch ganz Deutſchland vom J.
Daniel Gohl (p), Andreas Ottomar Goͤlike, G. Da-
niel Coſchwitz, J. Samuel Karl, George Philipp
Nenter, Johann Junker verbreitet worden, wie auch
den Michael Alberti, Daniel Longolius, ſo wie auch
Auguſtin Friederich Walther, dieſer Meinung beige-
pflichtet, ferner den ber. G. G. Krazenſtein (r), Jo-
hann Gottlob Kruͤger, H. Friedr. Delius, ohne an die
uͤbrigen zu gedenken. Dahin gehoͤrt auch E. Kamera-
rius
(s).

(q)
Jn
(i) [Spaltenumbruch] de form. fetus.
(k) Bibl. pag. 844.
(l) de motu anim. L. II. prop.
80
(m) du toucher p. 547. 548. du
mouvements des yeux p. 587 588.
du bruit p. 277. etc.
(n) Der beruͤmte PERRAULT
ſchrieb im Jar 1680. hingegen
STAHL im Jar 1685 de motu
tonico pag.
37.
(o) [Spaltenumbruch] Allenthalben, et de motu
tonico et vitali theor. medica p.
260. 567. etc.
(p) Vom an Vorurtheilen kran-
ken Verſtande, und in den Actis
Berolinenſibus etc.
(r) Diabet n. 39.
(s) de medio motus animalis.
(q) de fibra motrica n. 14.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0152" n="134"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Thieri&#x017F;che Bewegung. <hi rendition="#aq">XI.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">§. 5.<lb/><hi rendition="#g">Schrift&#x017F;teller,</hi><lb/>
welche fu&#x0364;r die Seele eingenommen &#x017F;ind.</hi> </head><lb/>
          <p>Es gibt viele Liebhaber die&#x017F;er Partei aus den vorigen<lb/>
und den neuern Zeiten, welche &#x017F;owohl des <hi rendition="#fr">Hippokratis</hi><lb/>
kluge und heilende Natur hieher ziehen, als auch den<lb/><hi rendition="#fr">Galen</hi> <note place="foot" n="(i)"><cb/><hi rendition="#aq">de form. fetus.</hi></note> offenbar auf ihrer Seite haben.</p><lb/>
          <p>Aus dem &#x017F;iebenzehnten Jarhunderte, worinnen die<lb/>
mechani&#x017F;che Erkla&#x0364;rungsart in der Medicin aufkam, zeigt<lb/>
&#x017F;ich Johann <hi rendition="#fr">Swammerdam</hi> <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">Bibl. pag.</hi> 844.</note>, J. Alphon&#x017F;us <hi rendition="#fr">Bo-<lb/>
rellus</hi> <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">de motu anim. L. II. prop.</hi><lb/>
80</note>, und Klaudius <hi rendition="#fr">Perrault</hi> <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">du toucher p. 547. 548. du<lb/>
mouvements des yeux p. 587 588.<lb/>
du bruit p. 277. etc.</hi></note> als ein Freund<lb/>
von die&#x017F;er Hipote&#x017F;e.</p><lb/>
          <p>Aus der na&#x0364;ch&#x017F;tfolgenden Zeit <note place="foot" n="(n)">Der beru&#x0364;mte <hi rendition="#aq">PERRAULT</hi><lb/>
&#x017F;chrieb im Jar 1680. hingegen<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">STAHL</hi></hi> im Jar 1685 <hi rendition="#aq">de motu<lb/>
tonico pag.</hi> 37.</note> nenne ich den Georg<lb/>
Ern&#x017F;t <hi rendition="#fr">Stahl</hi> <note place="foot" n="(o)"><cb/>
Allenthalben, <hi rendition="#aq">et de motu<lb/>
tonico et vitali theor. medica p.<lb/>
260. 567. etc.</hi></note>, die&#x017F;en &#x017F;charf&#x017F;innigen Metaphi&#x017F;iker,<lb/>
der die&#x017F;e Sache vor allen andern, die vor ihm gelebt, aus-<lb/>
ge&#x017F;chmu&#x0364;kkt, ob &#x017F;ie gleich durch ganz Deut&#x017F;chland vom J.<lb/>
Daniel <hi rendition="#fr">Gohl</hi> <note place="foot" n="(p)">Vom an Vorurtheilen kran-<lb/>
ken Ver&#x017F;tande, und in den <hi rendition="#aq">Actis<lb/>
Berolinen&#x017F;ibus etc.</hi></note>, Andreas Ottomar <hi rendition="#fr">Go&#x0364;like,</hi> G. Da-<lb/>
niel <hi rendition="#fr">Co&#x017F;chwitz,</hi> J. Samuel <hi rendition="#fr">Karl,</hi> George Philipp<lb/><hi rendition="#fr">Nenter,</hi> Johann <hi rendition="#fr">Junker</hi> verbreitet worden, wie auch<lb/>
den Michael <hi rendition="#fr">Alberti,</hi> Daniel <hi rendition="#fr">Longolius,</hi> &#x017F;o wie auch<lb/>
Augu&#x017F;tin Friederich <hi rendition="#fr">Walther,</hi> die&#x017F;er Meinung beige-<lb/>
pflichtet, ferner den ber. G. G. <hi rendition="#fr">Krazen&#x017F;tein</hi> <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">Diabet n.</hi> 39.</note>, Jo-<lb/>
hann Gottlob <hi rendition="#fr">Kru&#x0364;ger,</hi> H. Friedr. <hi rendition="#fr">Delius,</hi> ohne an die<lb/>
u&#x0364;brigen zu gedenken. Dahin geho&#x0364;rt auch E. <hi rendition="#fr">Kamera-<lb/>
rius</hi> <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">de medio motus animalis.</hi></note>.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/>
          <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">de fibra motrica n.</hi> 14.</note><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[134/0152] Thieriſche Bewegung. XI. Buch. §. 5. Schriftſteller, welche fuͤr die Seele eingenommen ſind. Es gibt viele Liebhaber dieſer Partei aus den vorigen und den neuern Zeiten, welche ſowohl des Hippokratis kluge und heilende Natur hieher ziehen, als auch den Galen (i) offenbar auf ihrer Seite haben. Aus dem ſiebenzehnten Jarhunderte, worinnen die mechaniſche Erklaͤrungsart in der Medicin aufkam, zeigt ſich Johann Swammerdam (k), J. Alphonſus Bo- rellus (l), und Klaudius Perrault (m) als ein Freund von dieſer Hipoteſe. Aus der naͤchſtfolgenden Zeit (n) nenne ich den Georg Ernſt Stahl (o), dieſen ſcharfſinnigen Metaphiſiker, der dieſe Sache vor allen andern, die vor ihm gelebt, aus- geſchmuͤkkt, ob ſie gleich durch ganz Deutſchland vom J. Daniel Gohl (p), Andreas Ottomar Goͤlike, G. Da- niel Coſchwitz, J. Samuel Karl, George Philipp Nenter, Johann Junker verbreitet worden, wie auch den Michael Alberti, Daniel Longolius, ſo wie auch Auguſtin Friederich Walther, dieſer Meinung beige- pflichtet, ferner den ber. G. G. Krazenſtein (r), Jo- hann Gottlob Kruͤger, H. Friedr. Delius, ohne an die uͤbrigen zu gedenken. Dahin gehoͤrt auch E. Kamera- rius (s). Jn (q) (i) de form. fetus. (k) Bibl. pag. 844. (l) de motu anim. L. II. prop. 80 (m) du toucher p. 547. 548. du mouvements des yeux p. 587 588. du bruit p. 277. etc. (n) Der beruͤmte PERRAULT ſchrieb im Jar 1680. hingegen STAHL im Jar 1685 de motu tonico pag. 37. (o) Allenthalben, et de motu tonico et vitali theor. medica p. 260. 567. etc. (p) Vom an Vorurtheilen kran- ken Verſtande, und in den Actis Berolinenſibus etc. (r) Diabet n. 39. (s) de medio motus animalis. (q) de fibra motrica n. 14.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/152
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/152>, abgerufen am 25.04.2024.