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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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I. Abschnitt. Werkzeug.
§. 42.
Die Flieswassergefässe im Werkzeuge
des Gehörs.

Jch finde keine Flieswassergefässe, ob ich gleich
weiß, daß man sie als eine wirkliche geschehene Sache
zu beschreiben pflegt. So sind des Vieussens (r) lym-
phatischnervige Gefässe öfters lauter Gewebefäsern, und
von diesen findet man nur bei diesem berühmten Manne
eine einzige Sylbe. Valsalva vermuthat sie blos (s).
Cassebohm sagt, daß er nichts davon gefunden
habe (t).

Ein anderes Geschlecht von Flieswassergefässen, das
ohne Klappen, aber dennoch geschikkt ist, die Feuchtig-
keit aus der Schnekke und dem Vorhofe wieder einzu-
saugen, beschreibt der berühmte Cotugnus sehr müh-
sam. Es läuft nehmlich der Kanal, welchen Mor-
gagnus
mit einer Furche verglichen (u) durch das Fel-
senbein fort, (x) und er führt durch dessen Rizze (y)
Flieswasseradern in seinen besondern kleinen Sinus (z)
und in den (a) sehr bekandten Quersinus der harten
Membran (b), indem dieser Kanal auch in den wilden
Thieren sichtbar ist (c).

Die Wasserleitung der Schnekke aber (d) fängt
sich nahe am runden Fenster, an der Stiege (e) der
Trummel an, (f) und öffnet sich durch einen eignen Halb-
kanal (g) mit einer Mündung, die ein Bogen schließt (h),

nahe
(r) [Spaltenumbruch] p. 27.
(s) p. 16. & p. 55.
(t) n. 107.
(u) COTTUGNUS, n. 59. p.
49. add. t. 1. f.
3. 1.
(x) t. 1. f. 2. k. f. 3. m.
(y) p. 50. f. 1. i. f. 4. 1. t.
2. t. t.
(z) n. 64. p. 54. n. 65. p. 65. t. 2. 5.
(a) [Spaltenumbruch] t. 2. XX. Z. Z.
(b) p. 56.
(c) id. p. 59. n. 69.
(d) p. 62. n. 73. p. 64. 65. n.
75. t. t. b. b.
(e) f. 3. p.
(f) add. t. 1. f. 2. k. f. 3. 9.
(g) f. 5. c.
(h) p. 66. t. 1. f. 2. k. f. 4. I.
t. a. k.
Q q 4
I. Abſchnitt. Werkzeug.
§. 42.
Die Flieswaſſergefaͤſſe im Werkzeuge
des Gehoͤrs.

Jch finde keine Flieswaſſergefaͤſſe, ob ich gleich
weiß, daß man ſie als eine wirkliche geſchehene Sache
zu beſchreiben pflegt. So ſind des Vieuſſens (r) lym-
phatiſchnervige Gefaͤſſe oͤfters lauter Gewebefaͤſern, und
von dieſen findet man nur bei dieſem beruͤhmten Manne
eine einzige Sylbe. Valſalva vermuthat ſie blos (s).
Caſſebohm ſagt, daß er nichts davon gefunden
habe (t).

Ein anderes Geſchlecht von Flieswaſſergefaͤſſen, das
ohne Klappen, aber dennoch geſchikkt iſt, die Feuchtig-
keit aus der Schnekke und dem Vorhofe wieder einzu-
ſaugen, beſchreibt der beruͤhmte Cotugnus ſehr muͤh-
ſam. Es laͤuft nehmlich der Kanal, welchen Mor-
gagnus
mit einer Furche verglichen (u) durch das Fel-
ſenbein fort, (x) und er fuͤhrt durch deſſen Rizze (y)
Flieswaſſeradern in ſeinen beſondern kleinen Sinus (z)
und in den (a) ſehr bekandten Querſinus der harten
Membran (b), indem dieſer Kanal auch in den wilden
Thieren ſichtbar iſt (c).

Die Waſſerleitung der Schnekke aber (d) faͤngt
ſich nahe am runden Fenſter, an der Stiege (e) der
Trummel an, (f) und oͤffnet ſich durch einen eignen Halb-
kanal (g) mit einer Muͤndung, die ein Bogen ſchließt (h),

nahe
(r) [Spaltenumbruch] p. 27.
(s) p. 16. & p. 55.
(t) n. 107.
(u) COTTUGNUS, n. 59. p.
49. add. t. 1. f.
3. 1.
(x) t. 1. f. 2. k. f. 3. m.
(y) p. 50. f. 1. i. f. 4. 1. t.
2. t. t.
(z) n. 64. p. 54. n. 65. p. 65. t. 2. 5.
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(c) id. p. 59. n. 69.
(d) p. 62. n. 73. p. 64. 65. n.
75. t. t. b. b.
(e) f. 3. p.
(f) add. t. 1. f. 2. k. f. 3. 9.
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t. a. k.
Q q 4
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[615/0633] I. Abſchnitt. Werkzeug. §. 42. Die Flieswaſſergefaͤſſe im Werkzeuge des Gehoͤrs. Jch finde keine Flieswaſſergefaͤſſe, ob ich gleich weiß, daß man ſie als eine wirkliche geſchehene Sache zu beſchreiben pflegt. So ſind des Vieuſſens (r) lym- phatiſchnervige Gefaͤſſe oͤfters lauter Gewebefaͤſern, und von dieſen findet man nur bei dieſem beruͤhmten Manne eine einzige Sylbe. Valſalva vermuthat ſie blos (s). Caſſebohm ſagt, daß er nichts davon gefunden habe (t). Ein anderes Geſchlecht von Flieswaſſergefaͤſſen, das ohne Klappen, aber dennoch geſchikkt iſt, die Feuchtig- keit aus der Schnekke und dem Vorhofe wieder einzu- ſaugen, beſchreibt der beruͤhmte Cotugnus ſehr muͤh- ſam. Es laͤuft nehmlich der Kanal, welchen Mor- gagnus mit einer Furche verglichen (u) durch das Fel- ſenbein fort, (x) und er fuͤhrt durch deſſen Rizze (y) Flieswaſſeradern in ſeinen beſondern kleinen Sinus (z) und in den (a) ſehr bekandten Querſinus der harten Membran (b), indem dieſer Kanal auch in den wilden Thieren ſichtbar iſt (c). Die Waſſerleitung der Schnekke aber (d) faͤngt ſich nahe am runden Fenſter, an der Stiege (e) der Trummel an, (f) und oͤffnet ſich durch einen eignen Halb- kanal (g) mit einer Muͤndung, die ein Bogen ſchließt (h), nahe (r) p. 27. (s) p. 16. & p. 55. (t) n. 107. (u) COTTUGNUS, n. 59. p. 49. add. t. 1. f. 3. 1. (x) t. 1. f. 2. k. f. 3. m. (y) p. 50. f. 1. i. f. 4. 1. t. 2. t. t. (z) n. 64. p. 54. n. 65. p. 65. t. 2. 5. (a) t. 2. XX. Z. Z. (b) p. 56. (c) id. p. 59. n. 69. (d) p. 62. n. 73. p. 64. 65. n. 75. t. t. b. b. (e) f. 3. p. (f) add. t. 1. f. 2. k. f. 3. 9. (g) f. 5. c. (h) p. 66. t. 1. f. 2. k. f. 4. I. t. a. k. Q q 4

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/633>, abgerufen am 20.04.2024.