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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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III. Abschnitt. Die Farben.
senkrecht. Folglich wird der Sinus des Refractionswin-
kels selbst, der in einem convergirenden Strahle abnimmt,
in einem auseinanderfahrenden Strahle grösser werden.
Es ist aber dieser Sinus in einerlei Mittelwesen bestän-
dig einerlei, denn er entstehet von der Dichtheit, oder
dem brennlichen Theile des Mittelwesens, beide aber wer-
den, von der Richtung eines ankommenden Strahls in
nichts geändert. Folglich ist das Verhältniß des Si-
nus eines Refractionswinkels zum Sinus des Einfalls
beständig einerlei (x). Snellius ist der Erfinder dieser
Regel, und von diesem hat es Cartesius erborgt (y).

Endlich mögen von den vielen Versuchen, die in der
Newtonischen Tabelle vorkommen, folgende wenige
Punkte zu unserm Behufe hinlänglich sein, weil man sie
auf unser Auge einigermassen verwenden kann.

Es verhalten sich die Strahlen, welche aus der Luft
ins Wasser übergehen, oder vielmehr deren Einfallssinus
zum Sinus der Refraction, wie 4934 zu 7071 (z), oder
wie 4 zu 3 (a), aus der Luft in das Leinöl, wie 40 zu 27
(b), aus der Luft ins Glaß, wie 114. 76. (c), wie 8097.
5240 (d), oder wie 17 und 11 (e), oder 31. 20 (f), oder
der Kürze wegen, wie 3 zu 2 (g): Aus dem Wasser ins
Glaß, wie 51 zu 44 (h), oder wie 9 zu 8 (i).

§. 9.
Die Gesezze der Strahlenbrechung auf krumlini-
gen Oberflächen.

Es werden Strahlen, die von einer grössern Weite
herkommen, für paralel gehalten (k). Wenn dergleichen

Strah-
(x) [Spaltenumbruch] MUSSCHENBROCK.
(y) HUGENIUS dioptr. d 2. 3.
MUSSCHENBROECK n.
1101.
1102.
(z) NEWTON L. I. pag. II. n.
30. 35.
(a) S'GRAVEZANDE n. 2811.
la HIRE accid. p.
577.
(b) [Spaltenumbruch] NEWTON.
(c) HUGENIUS.
(d) NEWTONUS.
(e) S'GRAVEZANDE n. 2811.
(f) NEWTON p. 247.
(g) La HIRE.
(h) S'GRAVEZANDE n. 2857.
(i) HUGENIUS.
(k) pag. 448. 449.
N n n 3

III. Abſchnitt. Die Farben.
ſenkrecht. Folglich wird der Sinus des Refractionswin-
kels ſelbſt, der in einem convergirenden Strahle abnimmt,
in einem auseinanderfahrenden Strahle groͤſſer werden.
Es iſt aber dieſer Sinus in einerlei Mittelweſen beſtaͤn-
dig einerlei, denn er entſtehet von der Dichtheit, oder
dem brennlichen Theile des Mittelweſens, beide aber wer-
den, von der Richtung eines ankommenden Strahls in
nichts geaͤndert. Folglich iſt das Verhaͤltniß des Si-
nus eines Refractionswinkels zum Sinus des Einfalls
beſtaͤndig einerlei (x). Snellius iſt der Erfinder dieſer
Regel, und von dieſem hat es Carteſius erborgt (y).

Endlich moͤgen von den vielen Verſuchen, die in der
Newtoniſchen Tabelle vorkommen, folgende wenige
Punkte zu unſerm Behufe hinlaͤnglich ſein, weil man ſie
auf unſer Auge einigermaſſen verwenden kann.

Es verhalten ſich die Strahlen, welche aus der Luft
ins Waſſer uͤbergehen, oder vielmehr deren Einfallsſinus
zum Sinus der Refraction, wie 4934 zu 7071 (z), oder
wie 4 zu 3 (a), aus der Luft in das Leinoͤl, wie 40 zu 27
(b), aus der Luft ins Glaß, wie 114. 76. (c), wie 8097.
5240 (d), oder wie 17 und 11 (e), oder 31. 20 (f), oder
der Kuͤrze wegen, wie 3 zu 2 (g): Aus dem Waſſer ins
Glaß, wie 51 zu 44 (h), oder wie 9 zu 8 (i).

§. 9.
Die Geſezze der Strahlenbrechung auf krumlini-
gen Oberflaͤchen.

Es werden Strahlen, die von einer groͤſſern Weite
herkommen, fuͤr paralel gehalten (k). Wenn dergleichen

Strah-
(x) [Spaltenumbruch] MUSSCHENBROCK.
(y) HUGENIUS dioptr. d 2. 3.
MUSSCHENBROECK n.
1101.
1102.
(z) NEWTON L. I. pag. II. n.
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(a) S’GRAVEZANDE n. 2811.
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577.
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(e) S’GRAVEZANDE n. 2811.
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N n n 3
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[933/0951] III. Abſchnitt. Die Farben. ſenkrecht. Folglich wird der Sinus des Refractionswin- kels ſelbſt, der in einem convergirenden Strahle abnimmt, in einem auseinanderfahrenden Strahle groͤſſer werden. Es iſt aber dieſer Sinus in einerlei Mittelweſen beſtaͤn- dig einerlei, denn er entſtehet von der Dichtheit, oder dem brennlichen Theile des Mittelweſens, beide aber wer- den, von der Richtung eines ankommenden Strahls in nichts geaͤndert. Folglich iſt das Verhaͤltniß des Si- nus eines Refractionswinkels zum Sinus des Einfalls beſtaͤndig einerlei (x). Snellius iſt der Erfinder dieſer Regel, und von dieſem hat es Carteſius erborgt (y). Endlich moͤgen von den vielen Verſuchen, die in der Newtoniſchen Tabelle vorkommen, folgende wenige Punkte zu unſerm Behufe hinlaͤnglich ſein, weil man ſie auf unſer Auge einigermaſſen verwenden kann. Es verhalten ſich die Strahlen, welche aus der Luft ins Waſſer uͤbergehen, oder vielmehr deren Einfallsſinus zum Sinus der Refraction, wie 4934 zu 7071 (z), oder wie 4 zu 3 (a), aus der Luft in das Leinoͤl, wie 40 zu 27 (b), aus der Luft ins Glaß, wie 114. 76. (c), wie 8097. 5240 (d), oder wie 17 und 11 (e), oder 31. 20 (f), oder der Kuͤrze wegen, wie 3 zu 2 (g): Aus dem Waſſer ins Glaß, wie 51 zu 44 (h), oder wie 9 zu 8 (i). §. 9. Die Geſezze der Strahlenbrechung auf krumlini- gen Oberflaͤchen. Es werden Strahlen, die von einer groͤſſern Weite herkommen, fuͤr paralel gehalten (k). Wenn dergleichen Strah- (x) MUSSCHENBROCK. (y) HUGENIUS dioptr. d 2. 3. MUSSCHENBROECK n. 1101. 1102. (z) NEWTON L. I. pag. II. n. 30. 35. (a) S’GRAVEZANDE n. 2811. la HIRE accid. p. 577. (b) NEWTON. (c) HUGENIUS. (d) NEWTONUS. (e) S’GRAVEZANDE n. 2811. (f) NEWTON p. 247. (g) La HIRE. (h) S’GRAVEZANDE n. 2857. (i) HUGENIUS. (k) pag. 448. 449. N n n 3

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 933. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/951>, abgerufen am 23.04.2024.