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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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I. Abschnitt. Bau des Magens.
eine knochige Härte (f) gefunden. Jch habe an diesem
Fadengewebe des Magens Klümpchen Fett gesehen (g).

§. 10.
Die Nervenhaut (a).

Diese ist die wahre Basis des Magens, so wie der
Gedärme, eine Forrsezzung von der Haut des Antlizzes,
des Mundes, Rachens und Schlundes, sie ist ebenfalls
weis, feste, und dikker, als an dem Gedärme. Jhre
äusserliche Oberfläche ist überall gleichartig, und an ihr
ist das kurz zuvor erwänte Fadengewebe fest gewachsen.
Jnwendig verlängert sie sich in kleine Vorragungen, wel-
ches die Kerne, und gleichsam die Fundamente der Fal-
ten sind (b) die die zottige Magenhaut macht.

Sie hat ihre eigene kleine Gefässe, wenn man die
Gefässe der cellulösen übergeht.

Sie löset sich, wenn man durch eine kleine Wunde
Luft in sie bläst, auseinander, und verwandelt sich in ein
schwammiges, seidenhaftes und sehr weisses Gewebe, der-
gleichen das übrige Gedärme hat. Der berümte Ri-
cherts
hat sie in Krankheiten zu Gallert werden gese-
hen (c).

§. 11.
Das dritte Fadengewebe (a).

Dieses cellulöse Gewebe folgt zwischen der Nerven-
haut, und zwischen der zottigen zu allerlezzt, es ist breit,

deut-
[Spaltenumbruch] von Schwulfe WILLIS phatm. ra-
tion. S. II. c. l. DUVERN.
II. p.
573. von Gipse ZOD.
GALL.
ann. I. Febr.
im Fieler ein
Scirrhus, und drüfig Fleisch Ess.
of a Societ. at Edimb.
112.
(f) PETIT beim LATHER-
MANN
auch vom Misbrauch des
Weingeists.
(g) [Spaltenumbruch] So sagt DUVERNOI I. c.
p. 214. Phil. trans. I. c.
(a) WINSLOW n. 63. PAU-
LI I. c.
(b) WINSLOW n. 66.
(c) Obs. 3.
(a) Tissu fort lache WINSLOW
n.
64. Fädenwerk, so die Faserhaut
der Rervigen zusammen hält WEP-
FER cicut. p.
122.
N 5

I. Abſchnitt. Bau des Magens.
eine knochige Haͤrte (f) gefunden. Jch habe an dieſem
Fadengewebe des Magens Kluͤmpchen Fett geſehen (g).

§. 10.
Die Nervenhaut (a).

Dieſe iſt die wahre Baſis des Magens, ſo wie der
Gedaͤrme, eine Forrſezzung von der Haut des Antlizzes,
des Mundes, Rachens und Schlundes, ſie iſt ebenfalls
weis, feſte, und dikker, als an dem Gedaͤrme. Jhre
aͤuſſerliche Oberflaͤche iſt uͤberall gleichartig, und an ihr
iſt das kurz zuvor erwaͤnte Fadengewebe feſt gewachſen.
Jnwendig verlaͤngert ſie ſich in kleine Vorragungen, wel-
ches die Kerne, und gleichſam die Fundamente der Fal-
ten ſind (b) die die zottige Magenhaut macht.

Sie hat ihre eigene kleine Gefaͤſſe, wenn man die
Gefaͤſſe der celluloͤſen uͤbergeht.

Sie loͤſet ſich, wenn man durch eine kleine Wunde
Luft in ſie blaͤſt, auseinander, und verwandelt ſich in ein
ſchwammiges, ſeidenhaftes und ſehr weiſſes Gewebe, der-
gleichen das uͤbrige Gedaͤrme hat. Der beruͤmte Ri-
cherts
hat ſie in Krankheiten zu Gallert werden geſe-
hen (c).

§. 11.
Das dritte Fadengewebe (a).

Dieſes celluloͤſe Gewebe folgt zwiſchen der Nerven-
haut, und zwiſchen der zottigen zu allerlezzt, es iſt breit,

deut-
[Spaltenumbruch] von Schwulfe WILLIS phatm. ra-
tion. S. II. c. l. DUVERN.
II. p.
573. von Gipſe ZOD.
GALL.
ann. I. Febr.
im Fieler ein
Scirrhus, und druͤfig Fleiſch Eſſ.
of a Societ. at Edimb.
112.
(f) PETIT beim LATHER-
MANN
auch vom Misbrauch des
Weingeiſts.
(g) [Spaltenumbruch] So ſagt DUVERNOI I. c.
p. 214. Phil. tranſ. I. c.
(a) WINSLOW n. 63. PAU-
LI I. c.
(b) WINSLOW n. 66.
(c) Obſ. 3.
(a) Tiſſu fort lache WINSLOW
n.
64. Faͤdenwerk, ſo die Faſerhaut
der Rervigen zuſammen haͤlt WEP-
FER cicut. p.
122.
N 5
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[201/0221] I. Abſchnitt. Bau des Magens. eine knochige Haͤrte (f) gefunden. Jch habe an dieſem Fadengewebe des Magens Kluͤmpchen Fett geſehen (g). §. 10. Die Nervenhaut (a). Dieſe iſt die wahre Baſis des Magens, ſo wie der Gedaͤrme, eine Forrſezzung von der Haut des Antlizzes, des Mundes, Rachens und Schlundes, ſie iſt ebenfalls weis, feſte, und dikker, als an dem Gedaͤrme. Jhre aͤuſſerliche Oberflaͤche iſt uͤberall gleichartig, und an ihr iſt das kurz zuvor erwaͤnte Fadengewebe feſt gewachſen. Jnwendig verlaͤngert ſie ſich in kleine Vorragungen, wel- ches die Kerne, und gleichſam die Fundamente der Fal- ten ſind (b) die die zottige Magenhaut macht. Sie hat ihre eigene kleine Gefaͤſſe, wenn man die Gefaͤſſe der celluloͤſen uͤbergeht. Sie loͤſet ſich, wenn man durch eine kleine Wunde Luft in ſie blaͤſt, auseinander, und verwandelt ſich in ein ſchwammiges, ſeidenhaftes und ſehr weiſſes Gewebe, der- gleichen das uͤbrige Gedaͤrme hat. Der beruͤmte Ri- cherts hat ſie in Krankheiten zu Gallert werden geſe- hen (c). §. 11. Das dritte Fadengewebe (a). Dieſes celluloͤſe Gewebe folgt zwiſchen der Nerven- haut, und zwiſchen der zottigen zu allerlezzt, es iſt breit, deut- (e) (f) PETIT beim LATHER- MANN auch vom Misbrauch des Weingeiſts. (g) So ſagt DUVERNOI I. c. p. 214. Phil. tranſ. I. c. (a) WINSLOW n. 63. PAU- LI I. c. (b) WINSLOW n. 66. (c) Obſ. 3. (a) Tiſſu fort lache WINSLOW n. 64. Faͤdenwerk, ſo die Faſerhaut der Rervigen zuſammen haͤlt WEP- FER cicut. p. 122. (e) von Schwulfe WILLIS phatm. ra- tion. S. II. c. l. DUVERN. II. p. 573. von Gipſe ZOD. GALL. ann. I. Febr. im Fieler ein Scirrhus, und druͤfig Fleiſch Eſſ. of a Societ. at Edimb. 112. N 5

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/221>, abgerufen am 29.03.2024.