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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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Bekleidung des Unterleib. XX. Buch.

Die kleinste Fettnezze habe ich flüßig, durchsichtig,
den Flieswassergefässen änlich, dennoch aber wirklich
fettartig gefunden.

§. 21.
Die Flieswassergefässe, und Nerven
des Nezzes.

Keine von beiden Klassen ist bekannt. Das Grimm-
darmmagennezz bekömmt einige Nerven von den rechten
Magennezzstämmen (a), wie auch von den linken (b).
Das Lebermagennezz von dem hintern Geflechte (c) des
achten Paares, welches durch den Blutadergang zur
Leber geht, wovon es umlaufen wird. Von den übrigen
Nezzen weis man nichts gewisses zu sagen. Daß es klei-
ne Nerven sind, läst sich auch schon aus der geringen
Empfindung schäzzen, wenn man das Nezz heraus schnei-
det, oder dasselbe behandelt, und dieses kömmt in den
Brüchen, und in den Wunden gar zu oft vor.

Es liegen zwar grosse Nerven auf dem Darmfelle,
doch laufen entweder nur sehr kleine, oder gar kei-
ne Nerven in sein Wesen, weil es ohne Gefül zu sein
scheint (d).

Das Gekröse ist ebenfalls offenbar ohne Empfin-
dung (e). Hat es ja einige Nerven, so rühren diese
von den Darmnerven her, die es durch den Zwischen-
raum seiner Blätter hindurch gehen läst.

Man will nicht in Abrede sein, daß nicht im Nezze
Flieswassergefässe wären, weil man Drüsen von dem

Ge-
(a) [Spaltenumbruch] L. X. p. 296.
(b) p. 236.
(c) Ibid.
(d) [Spaltenumbruch] L. XIX. p. 161.
(e) p. 340. 341.
Bekleidung des Unterleib. XX. Buch.

Die kleinſte Fettnezze habe ich fluͤßig, durchſichtig,
den Flieswaſſergefaͤſſen aͤnlich, dennoch aber wirklich
fettartig gefunden.

§. 21.
Die Flieswaſſergefaͤſſe, und Nerven
des Nezzes.

Keine von beiden Klaſſen iſt bekannt. Das Grimm-
darmmagennezz bekoͤmmt einige Nerven von den rechten
Magennezzſtaͤmmen (a), wie auch von den linken (b).
Das Lebermagennezz von dem hintern Geflechte (c) des
achten Paares, welches durch den Blutadergang zur
Leber geht, wovon es umlaufen wird. Von den uͤbrigen
Nezzen weis man nichts gewiſſes zu ſagen. Daß es klei-
ne Nerven ſind, laͤſt ſich auch ſchon aus der geringen
Empfindung ſchaͤzzen, wenn man das Nezz heraus ſchnei-
det, oder daſſelbe behandelt, und dieſes koͤmmt in den
Bruͤchen, und in den Wunden gar zu oft vor.

Es liegen zwar groſſe Nerven auf dem Darmfelle,
doch laufen entweder nur ſehr kleine, oder gar kei-
ne Nerven in ſein Weſen, weil es ohne Gefuͤl zu ſein
ſcheint (d).

Das Gekroͤſe iſt ebenfalls offenbar ohne Empfin-
dung (e). Hat es ja einige Nerven, ſo ruͤhren dieſe
von den Darmnerven her, die es durch den Zwiſchen-
raum ſeiner Blaͤtter hindurch gehen laͤſt.

Man will nicht in Abrede ſein, daß nicht im Nezze
Flieswaſſergefaͤſſe waͤren, weil man Druͤſen von dem

Ge-
(a) [Spaltenumbruch] L. X. p. 296.
(b) p. 236.
(c) Ibid.
(d) [Spaltenumbruch] L. XIX. p. 161.
(e) p. 340. 341.
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[552[568]/0588] Bekleidung des Unterleib. XX. Buch. Die kleinſte Fettnezze habe ich fluͤßig, durchſichtig, den Flieswaſſergefaͤſſen aͤnlich, dennoch aber wirklich fettartig gefunden. §. 21. Die Flieswaſſergefaͤſſe, und Nerven des Nezzes. Keine von beiden Klaſſen iſt bekannt. Das Grimm- darmmagennezz bekoͤmmt einige Nerven von den rechten Magennezzſtaͤmmen (a), wie auch von den linken (b). Das Lebermagennezz von dem hintern Geflechte (c) des achten Paares, welches durch den Blutadergang zur Leber geht, wovon es umlaufen wird. Von den uͤbrigen Nezzen weis man nichts gewiſſes zu ſagen. Daß es klei- ne Nerven ſind, laͤſt ſich auch ſchon aus der geringen Empfindung ſchaͤzzen, wenn man das Nezz heraus ſchnei- det, oder daſſelbe behandelt, und dieſes koͤmmt in den Bruͤchen, und in den Wunden gar zu oft vor. Es liegen zwar groſſe Nerven auf dem Darmfelle, doch laufen entweder nur ſehr kleine, oder gar kei- ne Nerven in ſein Weſen, weil es ohne Gefuͤl zu ſein ſcheint (d). Das Gekroͤſe iſt ebenfalls offenbar ohne Empfin- dung (e). Hat es ja einige Nerven, ſo ruͤhren dieſe von den Darmnerven her, die es durch den Zwiſchen- raum ſeiner Blaͤtter hindurch gehen laͤſt. Man will nicht in Abrede ſein, daß nicht im Nezze Flieswaſſergefaͤſſe waͤren, weil man Druͤſen von dem Ge- (a) L. X. p. 296. (b) p. 236. (c) Ibid. (d) L. XIX. p. 161. (e) p. 340. 341.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 552[568]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/588>, abgerufen am 28.03.2024.