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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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I. Abschn. Jhr Bau
Grundlage machen, um die Theorie darauf weiter zu
gründen.

Auch der vortrefliche Mekel fand das Blut in der
Milz und Pfortader flüßig, da es doch in der ganzen
Holader geronnen war (h+).

Aus einer Milz, welche zwölf Unzen wog, destillirte
man an harnhaften Geiste acht Unzen, und an bransti-
gem Oele nur zwei Quentchen (i).

Die Milz ist sehr mit Blut angefüllt, wie man so
gar aus ihrer Farbe ersehen kann. Der berümte Stu-
keley
will, jedoch nur nach Vermutung (k), daß die
gesunde Milz ein Pfund enthalten soll. Eben dieser
sahe, daß eine getrokknete Milz aus einem Menschen
von vierzehn Unzen auf ein Quentchen eine Ziegenmilz
auf ein halbes Quentchen, die Milz eines Schweins von
Guinea auf zwei Gran, reducirt war (l), woraus man
leicht begreifen wird, daß ihr flüßiger Theil gros sein
müsse.

§. 11.
Die Nerven der Milz.

Wir haben bereits von den Nerven Erwänung ge-
than, welche aus dem linken Halbmondenknoten, oder
vielmehr dem linken Theile des Nervengeflechtes (a) und
aus den Zwischengeflechten entstehen, und sich mit dem
hintern Geflechte des achten Paares (b) verbinden. Sie
sind die Begleiter der Milzschlagader (c), in eben dasselbe
Fett eingewikkelt, in der That nur klein (d), und man

darf
(h+) [Spaltenumbruch] Mem. de l'Acad. de Ber-
lin. 1748. p.
40. 41.
(i) SPILMANN Chym. p. 179.
compar. cum L. V. p.
103.
(k) p. 63.
(l) p. 7.
(a) [Spaltenumbruch] L. X. p. 263.
(b) p. 236. WINSLOW III. tr.
des nerfs. n.
407.
(c) STUKELEY tab. 8. p. 23.
(d) GALEN. util. part. L. XIV
c. 13. VIEUSSENS tab. 23. n.
64.

I. Abſchn. Jhr Bau
Grundlage machen, um die Theorie darauf weiter zu
gruͤnden.

Auch der vortrefliche Mekel fand das Blut in der
Milz und Pfortader fluͤßig, da es doch in der ganzen
Holader geronnen war (h†).

Aus einer Milz, welche zwoͤlf Unzen wog, deſtillirte
man an harnhaften Geiſte acht Unzen, und an branſti-
gem Oele nur zwei Quentchen (i).

Die Milz iſt ſehr mit Blut angefuͤllt, wie man ſo
gar aus ihrer Farbe erſehen kann. Der beruͤmte Stu-
keley
will, jedoch nur nach Vermutung (k), daß die
geſunde Milz ein Pfund enthalten ſoll. Eben dieſer
ſahe, daß eine getrokknete Milz aus einem Menſchen
von vierzehn Unzen auf ein Quentchen eine Ziegenmilz
auf ein halbes Quentchen, die Milz eines Schweins von
Guinea auf zwei Gran, reducirt war (l), woraus man
leicht begreifen wird, daß ihr fluͤßiger Theil gros ſein
muͤſſe.

§. 11.
Die Nerven der Milz.

Wir haben bereits von den Nerven Erwaͤnung ge-
than, welche aus dem linken Halbmondenknoten, oder
vielmehr dem linken Theile des Nervengeflechtes (a) und
aus den Zwiſchengeflechten entſtehen, und ſich mit dem
hintern Geflechte des achten Paares (b) verbinden. Sie
ſind die Begleiter der Milzſchlagader (c), in eben daſſelbe
Fett eingewikkelt, in der That nur klein (d), und man

darf
(h†) [Spaltenumbruch] Mém. de l’Acad. de Ber-
lin. 1748. p.
40. 41.
(i) SPILMANN Chym. p. 179.
compar. cum L. V. p.
103.
(k) p. 63.
(l) p. 7.
(a) [Spaltenumbruch] L. X. p. 263.
(b) p. 236. WINSLOW III. tr.
des nerfs. n.
407.
(c) STUKELEY tab. 8. p. 23.
(d) GALEN. util. part. L. XIV
c. 13. VIEUSSENS tab. 23. n.
64.
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[591[607]/0627] I. Abſchn. Jhr Bau Grundlage machen, um die Theorie darauf weiter zu gruͤnden. Auch der vortrefliche Mekel fand das Blut in der Milz und Pfortader fluͤßig, da es doch in der ganzen Holader geronnen war (h†). Aus einer Milz, welche zwoͤlf Unzen wog, deſtillirte man an harnhaften Geiſte acht Unzen, und an branſti- gem Oele nur zwei Quentchen (i). Die Milz iſt ſehr mit Blut angefuͤllt, wie man ſo gar aus ihrer Farbe erſehen kann. Der beruͤmte Stu- keley will, jedoch nur nach Vermutung (k), daß die geſunde Milz ein Pfund enthalten ſoll. Eben dieſer ſahe, daß eine getrokknete Milz aus einem Menſchen von vierzehn Unzen auf ein Quentchen eine Ziegenmilz auf ein halbes Quentchen, die Milz eines Schweins von Guinea auf zwei Gran, reducirt war (l), woraus man leicht begreifen wird, daß ihr fluͤßiger Theil gros ſein muͤſſe. §. 11. Die Nerven der Milz. Wir haben bereits von den Nerven Erwaͤnung ge- than, welche aus dem linken Halbmondenknoten, oder vielmehr dem linken Theile des Nervengeflechtes (a) und aus den Zwiſchengeflechten entſtehen, und ſich mit dem hintern Geflechte des achten Paares (b) verbinden. Sie ſind die Begleiter der Milzſchlagader (c), in eben daſſelbe Fett eingewikkelt, in der That nur klein (d), und man darf (h†) Mém. de l’Acad. de Ber- lin. 1748. p. 40. 41. (i) SPILMANN Chym. p. 179. compar. cum L. V. p. 103. (k) p. 63. (l) p. 7. (a) L. X. p. 263. (b) p. 236. WINSLOW III. tr. des nerfs. n. 407. (c) STUKELEY tab. 8. p. 23. (d) GALEN. util. part. L. XIV c. 13. VIEUSSENS tab. 23. n. 64.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 591[607]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/627>, abgerufen am 28.03.2024.