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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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Weg zum Magen. XVIII. Buch.
rere Zähne, von der Ergiessung des Knochensaftes an
einander (t) und in eins, woraus man offenbar ersieht,
daß die Zähne aus keinen Knochenhäutchen, denn hier
ist keins vorhanden, erwachsen. Ja man hat Fälle, wo
alle Zähne in eins gewachsen seyn sollen (u). Wir über-
gehen die übrige seltnere Beispiele, da Zähne am Gau-
men herausgebrochen (x), oder da man gedoppelte Rei-
hen von Zähnen (y) gefunden, da Zähne mit zwo (z)
und drei (a) Kronen besezzt, und der unterste Theil der
Zähne rund (b) oder umgekert gefunden worden, daß die
Krone abwerts gekehrt war (c) und dergleichen mehr.

§. 20.
Die Schlag und Blutadern der Oberzähne.

Es ist eine jede Wurzel mit einer Schlagader verse-
hen (d) welche durch ihr besonderes Loch in das Bläschen
dringt, und sich längst dem inwendigen Knochenhäutchen
welches erst ein Bläschen war, mit ihren Aesten verbreitet.
Man hat erst vor kurzem die Stämme dieser Aeste hin-
länglich kennen gelernt.

Meh-
(t) [Spaltenumbruch] Drei oder vier zusammen-
gewachsene EUSTACH c. 29. vier,
so daß nur drei Zähne im obern
Kinnbakken vorhanden waren.
GENGA Anat. Chir.
(u) PYRRHUS soll nur einen
Zahn mit Linien gehabt haben et
EURYPTOLEMUS,
König von Cy-
vern, und andre Menschen PLU-
TARCHUS et POLLUX p. 201,
et PRUSIAE R. filius PLINIUS L.
VII. c.
16. im Elephanten wachsen
viele Kronen und viele Wurzeln
in eine einzige Masse zusammen
Phil. transact. n. 345.
(x) RZASCINSKI II. p. 455.
PLIN. L. XI. p. 622. RUYSCH
cat. tar. p. 177. EUSTACH. I. c.
[Spaltenumbruch] BODING disp. p.
401. sagt, daß
es den Schweinen tödlich sei.
(y) DAMPIER I. p. 437. in bei-
den Kinnbakken MUNNIK p. 144.
PLINIUS L. XI. p.
623. am Sohne
NICOCLIS an LUDOVICO XIII.
C. BARTHOLIN p.
464. Siehe
auch MELANCHTHON bei dem
RIOLANO p. 482.
(z) SUE tab. f. 15.
(a) FAUCHART II. t. 27. f. 15.
(b) LARIN p. 18.
(c) POLLICH increm. oss. p. 25.
ALBIN c. 9. PALFYN c.
9.
(d) Sie allein haben zwischen
den Kieferknochen nach dem HYP-
POCRATES
Blutadern peri ar-
chon &c.

Weg zum Magen. XVIII. Buch.
rere Zaͤhne, von der Ergieſſung des Knochenſaftes an
einander (t) und in eins, woraus man offenbar erſieht,
daß die Zaͤhne aus keinen Knochenhaͤutchen, denn hier
iſt keins vorhanden, erwachſen. Ja man hat Faͤlle, wo
alle Zaͤhne in eins gewachſen ſeyn ſollen (u). Wir uͤber-
gehen die uͤbrige ſeltnere Beiſpiele, da Zaͤhne am Gau-
men herausgebrochen (x), oder da man gedoppelte Rei-
hen von Zaͤhnen (y) gefunden, da Zaͤhne mit zwo (z)
und drei (a) Kronen beſezzt, und der unterſte Theil der
Zaͤhne rund (b) oder umgekert gefunden worden, daß die
Krone abwerts gekehrt war (c) und dergleichen mehr.

§. 20.
Die Schlag und Blutadern der Oberzaͤhne.

Es iſt eine jede Wurzel mit einer Schlagader verſe-
hen (d) welche durch ihr beſonderes Loch in das Blaͤschen
dringt, und ſich laͤngſt dem inwendigen Knochenhaͤutchen
welches erſt ein Blaͤschen war, mit ihren Aeſten verbreitet.
Man hat erſt vor kurzem die Staͤmme dieſer Aeſte hin-
laͤnglich kennen gelernt.

Meh-
(t) [Spaltenumbruch] Drei oder vier zuſammen-
gewachſene EUSTACH c. 29. vier,
ſo daß nur drei Zaͤhne im obern
Kinnbakken vorhanden waren.
GENGA Anat. Chir.
(u) PYRRHUS ſoll nur einen
Zahn mit Linien gehabt haben et
EURYPTOLEMUS,
Koͤnig von Cy-
vern, und andre Menſchen PLU-
TARCHUS et POLLUX p. 201,
et PRUSIÆ R. filius PLINIUS L.
VII. c.
16. im Elephanten wachſen
viele Kronen und viele Wurzeln
in eine einzige Maſſe zuſammen
Phil. transact. n. 345.
(x) RZASCINSKI II. p. 455.
PLIN. L. XI. p. 622. RUYSCH
cat. tar. p. 177. EUSTACH. I. c.
[Spaltenumbruch] BODING diſp. p.
401. ſagt, daß
es den Schweinen toͤdlich ſei.
(y) DAMPIER I. p. 437. in bei-
den Kinnbakken MUNNIK p. 144.
PLINIUS L. XI. p.
623. am Sohne
NICOCLIS an LUDOVICO XIII.
C. BARTHOLIN p.
464. Siehe
auch MELANCHTHON bei dem
RIOLANO p. 482.
(z) SUE tab. f. 15.
(a) FAUCHART II. t. 27. f. 15.
(b) LARIN p. 18.
(c) POLLICH increm. oſſ. p. 25.
ALBIN c. 9. PALFYN c.
9.
(d) Sie allein haben zwiſchen
den Kieferknochen nach dem HYP-
POCRATES
Blutadern peri ar-
chon &c.
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[48/0068] Weg zum Magen. XVIII. Buch. rere Zaͤhne, von der Ergieſſung des Knochenſaftes an einander (t) und in eins, woraus man offenbar erſieht, daß die Zaͤhne aus keinen Knochenhaͤutchen, denn hier iſt keins vorhanden, erwachſen. Ja man hat Faͤlle, wo alle Zaͤhne in eins gewachſen ſeyn ſollen (u). Wir uͤber- gehen die uͤbrige ſeltnere Beiſpiele, da Zaͤhne am Gau- men herausgebrochen (x), oder da man gedoppelte Rei- hen von Zaͤhnen (y) gefunden, da Zaͤhne mit zwo (z) und drei (a) Kronen beſezzt, und der unterſte Theil der Zaͤhne rund (b) oder umgekert gefunden worden, daß die Krone abwerts gekehrt war (c) und dergleichen mehr. §. 20. Die Schlag und Blutadern der Oberzaͤhne. Es iſt eine jede Wurzel mit einer Schlagader verſe- hen (d) welche durch ihr beſonderes Loch in das Blaͤschen dringt, und ſich laͤngſt dem inwendigen Knochenhaͤutchen welches erſt ein Blaͤschen war, mit ihren Aeſten verbreitet. Man hat erſt vor kurzem die Staͤmme dieſer Aeſte hin- laͤnglich kennen gelernt. Meh- (t) Drei oder vier zuſammen- gewachſene EUSTACH c. 29. vier, ſo daß nur drei Zaͤhne im obern Kinnbakken vorhanden waren. GENGA Anat. Chir. (u) PYRRHUS ſoll nur einen Zahn mit Linien gehabt haben et EURYPTOLEMUS, Koͤnig von Cy- vern, und andre Menſchen PLU- TARCHUS et POLLUX p. 201, et PRUSIÆ R. filius PLINIUS L. VII. c. 16. im Elephanten wachſen viele Kronen und viele Wurzeln in eine einzige Maſſe zuſammen Phil. transact. n. 345. (x) RZASCINSKI II. p. 455. PLIN. L. XI. p. 622. RUYSCH cat. tar. p. 177. EUSTACH. I. c. BODING diſp. p. 401. ſagt, daß es den Schweinen toͤdlich ſei. (y) DAMPIER I. p. 437. in bei- den Kinnbakken MUNNIK p. 144. PLINIUS L. XI. p. 623. am Sohne NICOCLIS an LUDOVICO XIII. C. BARTHOLIN p. 464. Siehe auch MELANCHTHON bei dem RIOLANO p. 482. (z) SUE tab. f. 15. (a) FAUCHART II. t. 27. f. 15. (b) LARIN p. 18. (c) POLLICH increm. oſſ. p. 25. ALBIN c. 9. PALFYN c. 9. (d) Sie allein haben zwiſchen den Kieferknochen nach dem HYP- POCRATES Blutadern peri ar- chon &c.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/68>, abgerufen am 24.04.2024.