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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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Die Gekrösdrüse. XXII. Buch.
Hahne (z), Fasan (a), der Taube (b), Ente (c); und
die drei überhaupt in der Taube (d).

Endlich ist der Gekrösdrüsengang bei den meisten
Thieren in die Nachbarschaft des Pförtners, und in den
Zwölffingerdarm inserirt; indessen liegen sie doch weit
in den Vögeln ab (e); sehr weit in den Kaninchen und
Hasen (f), im Biber (f*), Stachelthier (g) und Straus-
sen (h).

§. 8.
Der Saft der Gekrösdrüse.

Es ist nicht eben eine leichte Sache gewesen, die
Natur dieses Saftes kennen zu lernen, weil nicht nur
der Gekrösdrüsengang gemeiniglich leer (a) gefunden wird,
denn ich habe ihn im Menschen niemals anders gefun-
den, sondern er ist auch sonst mit einer andern Flüßig-
keit angefüllt, ja es konnte der berümte Rast, da
er auf mein Bitten damit Versuche anstellte, denselben
auch in grossen Thieren nicht von der Galle absondern
um seine Natur kennen zu lernen. Jndessen hatte doch
der nüzzliche Streit, welcher bereits im vorigen Jahr-
hunderte darüber entstand, die Folge, daß wir nunmehr
diesen Saft mit ziemlicher Zuverläßigkeit kennen. Die
Embsigkeit, seine Parthei zu verfechten, brachte es näm-
lich dahin, daß man in diesen Kanal, der an so be-
schwerlichem Orte liegt, bei einem lebendigen Hunde ei-
ne Feder stekken konnte (b), um in einem angehängten
Glase den gesammelten Saft aufzufangen, und dieses

ver-
(z) [Spaltenumbruch] p. 20.
(a) ibid.
(b) ibid.
(c) ibid.
(d) ibid.
(e) Idem p. 19.
(f) halben Fuß Idem.
(f*) p. 444.
(g) in Ileon. DUVERNEY
p.
540.
(h) [Spaltenumbruch] ibid.
(a) SYLVII diss. II. p. 14.
WEPEER cicut. p. 120. DIEMER-
BROECK p.
43. 44.
(b) Es sei schwer, die Hunde
stürben leicht c. 3. und in den er-
sten Historien.

Die Gekroͤsdruͤſe. XXII. Buch.
Hahne (z), Faſan (a), der Taube (b), Ente (c); und
die drei uͤberhaupt in der Taube (d).

Endlich iſt der Gekroͤsdruͤſengang bei den meiſten
Thieren in die Nachbarſchaft des Pfoͤrtners, und in den
Zwoͤlffingerdarm inſerirt; indeſſen liegen ſie doch weit
in den Voͤgeln ab (e); ſehr weit in den Kaninchen und
Haſen (f), im Biber (f*), Stachelthier (g) und Strauſ-
ſen (h).

§. 8.
Der Saft der Gekroͤsdruͤſe.

Es iſt nicht eben eine leichte Sache geweſen, die
Natur dieſes Saftes kennen zu lernen, weil nicht nur
der Gekroͤsdruͤſengang gemeiniglich leer (a) gefunden wird,
denn ich habe ihn im Menſchen niemals anders gefun-
den, ſondern er iſt auch ſonſt mit einer andern Fluͤßig-
keit angefuͤllt, ja es konnte der beruͤmte Raſt, da
er auf mein Bitten damit Verſuche anſtellte, denſelben
auch in groſſen Thieren nicht von der Galle abſondern
um ſeine Natur kennen zu lernen. Jndeſſen hatte doch
der nuͤzzliche Streit, welcher bereits im vorigen Jahr-
hunderte daruͤber entſtand, die Folge, daß wir nunmehr
dieſen Saft mit ziemlicher Zuverlaͤßigkeit kennen. Die
Embſigkeit, ſeine Parthei zu verfechten, brachte es naͤm-
lich dahin, daß man in dieſen Kanal, der an ſo be-
ſchwerlichem Orte liegt, bei einem lebendigen Hunde ei-
ne Feder ſtekken konnte (b), um in einem angehaͤngten
Glaſe den geſammelten Saft aufzufangen, und dieſes

ver-
(z) [Spaltenumbruch] p. 20.
(a) ibid.
(b) ibid.
(c) ibid.
(d) ibid.
(e) Idem p. 19.
(f) halben Fuß Idem.
(f*) p. 444.
(g) in Ileon. DUVERNEY
p.
540.
(h) [Spaltenumbruch] ibid.
(a) SYLVII diſſ. II. p. 14.
WEPEER cicut. p. 120. DIEMER-
BROECK p.
43. 44.
(b) Es ſei ſchwer, die Hunde
ſtuͤrben leicht c. 3. und in den er-
ſten Hiſtorien.
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[646[662]/0682] Die Gekroͤsdruͤſe. XXII. Buch. Hahne (z), Faſan (a), der Taube (b), Ente (c); und die drei uͤberhaupt in der Taube (d). Endlich iſt der Gekroͤsdruͤſengang bei den meiſten Thieren in die Nachbarſchaft des Pfoͤrtners, und in den Zwoͤlffingerdarm inſerirt; indeſſen liegen ſie doch weit in den Voͤgeln ab (e); ſehr weit in den Kaninchen und Haſen (f), im Biber (f*), Stachelthier (g) und Strauſ- ſen (h). §. 8. Der Saft der Gekroͤsdruͤſe. Es iſt nicht eben eine leichte Sache geweſen, die Natur dieſes Saftes kennen zu lernen, weil nicht nur der Gekroͤsdruͤſengang gemeiniglich leer (a) gefunden wird, denn ich habe ihn im Menſchen niemals anders gefun- den, ſondern er iſt auch ſonſt mit einer andern Fluͤßig- keit angefuͤllt, ja es konnte der beruͤmte Raſt, da er auf mein Bitten damit Verſuche anſtellte, denſelben auch in groſſen Thieren nicht von der Galle abſondern um ſeine Natur kennen zu lernen. Jndeſſen hatte doch der nuͤzzliche Streit, welcher bereits im vorigen Jahr- hunderte daruͤber entſtand, die Folge, daß wir nunmehr dieſen Saft mit ziemlicher Zuverlaͤßigkeit kennen. Die Embſigkeit, ſeine Parthei zu verfechten, brachte es naͤm- lich dahin, daß man in dieſen Kanal, der an ſo be- ſchwerlichem Orte liegt, bei einem lebendigen Hunde ei- ne Feder ſtekken konnte (b), um in einem angehaͤngten Glaſe den geſammelten Saft aufzufangen, und dieſes ver- (z) p. 20. (a) ibid. (b) ibid. (c) ibid. (d) ibid. (e) Idem p. 19. (f) halben Fuß Idem. (f*) p. 444. (g) in Ileon. DUVERNEY p. 540. (h) ibid. (a) SYLVII diſſ. II. p. 14. WEPEER cicut. p. 120. DIEMER- BROECK p. 43. 44. (b) Es ſei ſchwer, die Hunde ſtuͤrben leicht c. 3. und in den er- ſten Hiſtorien.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 646[662]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/682>, abgerufen am 29.03.2024.