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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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III. Abschn. Jhr Bau.

Darum hat aber auch die Wassersucht noch andre
Ursachen (k), und sie findet auch bei einer gesunden Le-
ber (l), wie ich mehr, als einmal beobachtet habe, Plazz;
entweder weil man, auf allerlei Art zuviel Blut verlo-
ren (m); oder wenn in einem Haupteingeweide ein Scirr-
hus stekkt; oder wenn eine übertriebene Liebe, und histe-
rische Krämpfe den Körper ausgemergelt; oder auch
wenn die Flieswassergefässe von irgend einer Ursache (m*).
verhindert werden, denn eingesognen Saft zurükke zu
führen (n).

§. 34.
Ob die Galle noch andere Eigenschaften besizze.

Vielleicht ist die Vermuthung, daß in der Galle mehr
verborgen sei, und ein näherer Nuzzen zur Dauer des
Körpers liege, nicht ohne Warscheinlichkeit. Es waren
nämlich die Verwundungen der Gallenblase, da kein
andrer Theil des Körpers verlezzt war, entweder sehr
bald (a), oder doch nach einigen Tagen (b) tödtlich, und
es büsten die meisten Thiere (c), denen man, zur Pro-
be die Gallenblase ausschnitte, ihr Leben ein. Jch lese
auch, daß Jemand (d), bei welchen sich die Blase in
einer Wunde öfnete, keinen Schlaf gehabt.

(n*)
Es
(k) [Spaltenumbruch] CAELIUS Tard. L. III. c. 8.
(l) BUDDAEI L. IV. c. V. WIL-
LIS stupend. abd. tum. PETZOLD
obs. 65. BAGLIV Diss. p. 577.
COCCHI bagni de Pisa p. 262.
LEIGH natur. hist. of Lancashire
II. p. 76 KLAUNIG. obs.
15. war
dennoch zu gros. SCHNEIDER de
liene Thes 37 BONTEKOE Thec.
p 207 SEVERIN. abcess noviss.
MAUOCARDATUS p.
334. blu-
tiger Stulgang. VATER hepar. inf.
(m) L. II. p. 150
(m*) oft sind die Eingeweide in
der Wassersucht derbe SAVIARD
obs.
93. eine unendliche Menge
Wasserbläschen an allen Eingewei-
[Spaltenumbruch] den. ZENGVARDIN Anmerk.
p.
35.
(n) In L. II. p. 168.
(a) AMMANN in der 27. Stun-
de. Jn wenig Stunden. ALBERTI.
(b) ORTLOB l. c. n 17. AM-
MANN prax. p. 254. STUART.
Phil. trans. n. 414. BIERWIRTH
struct. hepat. p. 19 ALBERTI
Jurisprud. und. leg. T. VI. p. 309.
BIANCHI p.
491.
(c) BOHN I. ALBERTI den
wir eben angeführt.
(d) STUART. ibid.
(n*) M. CORD. hipp. morb.
anal. p.
316.
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III. Abſchn. Jhr Bau.

Darum hat aber auch die Waſſerſucht noch andre
Urſachen (k), und ſie findet auch bei einer geſunden Le-
ber (l), wie ich mehr, als einmal beobachtet habe, Plazz;
entweder weil man, auf allerlei Art zuviel Blut verlo-
ren (m); oder wenn in einem Haupteingeweide ein Scirr-
hus ſtekkt; oder wenn eine uͤbertriebene Liebe, und hiſte-
riſche Kraͤmpfe den Koͤrper ausgemergelt; oder auch
wenn die Flieswaſſergefaͤſſe von irgend einer Urſache (m*).
verhindert werden, denn eingeſognen Saft zuruͤkke zu
fuͤhren (n).

§. 34.
Ob die Galle noch andere Eigenſchaften beſizze.

Vielleicht iſt die Vermuthung, daß in der Galle mehr
verborgen ſei, und ein naͤherer Nuzzen zur Dauer des
Koͤrpers liege, nicht ohne Warſcheinlichkeit. Es waren
naͤmlich die Verwundungen der Gallenblaſe, da kein
andrer Theil des Koͤrpers verlezzt war, entweder ſehr
bald (a), oder doch nach einigen Tagen (b) toͤdtlich, und
es buͤſten die meiſten Thiere (c), denen man, zur Pro-
be die Gallenblaſe ausſchnitte, ihr Leben ein. Jch leſe
auch, daß Jemand (d), bei welchen ſich die Blaſe in
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(n*)
Es
(k) [Spaltenumbruch] CÆLIUS Tard. L. III. c. 8.
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LIS ſtupend. abd. tum. PETZOLD
obſ. 65. BAGLIV Diſſ. p. 577.
COCCHI bagni de Piſa p. 262.
LEIGH natur. hiſt. of Lancashire
II. p. 76 KLAUNIG. obſ.
15. war
dennoch zu gros. SCHNEIDER de
liene Theſ 37 BONTEKOE Thec.
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(m) L. II. p. 150
(m*) oft ſind die Eingeweide in
der Waſſerſucht derbe SAVIARD
obſ.
93. eine unendliche Menge
Waſſerblaͤschen an allen Eingewei-
[Spaltenumbruch] den. ZENGVARDIN Anmerk.
p.
35.
(n) In L. II. p. 168.
(a) AMMANN in der 27. Stun-
de. Jn wenig Stunden. ALBERTI.
(b) ORTLOB l. c. n 17. AM-
MANN prax. p. 254. STUART.
Phil. tranſ. n. 414. BIERWIRTH
ſtruct. hepat. p. 19 ALBERTI
Jurisprud. und. leg. T. VI. p. 309.
BIANCHI p.
491.
(c) BOHN I. ALBERTI den
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[901/0921] III. Abſchn. Jhr Bau. Darum hat aber auch die Waſſerſucht noch andre Urſachen (k), und ſie findet auch bei einer geſunden Le- ber (l), wie ich mehr, als einmal beobachtet habe, Plazz; entweder weil man, auf allerlei Art zuviel Blut verlo- ren (m); oder wenn in einem Haupteingeweide ein Scirr- hus ſtekkt; oder wenn eine uͤbertriebene Liebe, und hiſte- riſche Kraͤmpfe den Koͤrper ausgemergelt; oder auch wenn die Flieswaſſergefaͤſſe von irgend einer Urſache (m*). verhindert werden, denn eingeſognen Saft zuruͤkke zu fuͤhren (n). §. 34. Ob die Galle noch andere Eigenſchaften beſizze. Vielleicht iſt die Vermuthung, daß in der Galle mehr verborgen ſei, und ein naͤherer Nuzzen zur Dauer des Koͤrpers liege, nicht ohne Warſcheinlichkeit. Es waren naͤmlich die Verwundungen der Gallenblaſe, da kein andrer Theil des Koͤrpers verlezzt war, entweder ſehr bald (a), oder doch nach einigen Tagen (b) toͤdtlich, und es buͤſten die meiſten Thiere (c), denen man, zur Pro- be die Gallenblaſe ausſchnitte, ihr Leben ein. Jch leſe auch, daß Jemand (d), bei welchen ſich die Blaſe in einer Wunde oͤfnete, keinen Schlaf gehabt. Es (n*) (k) CÆLIUS Tard. L. III. c. 8. (l) BUDDÆI L. IV. c. V. WIL- LIS ſtupend. abd. tum. PETZOLD obſ. 65. BAGLIV Diſſ. p. 577. COCCHI bagni de Piſa p. 262. LEIGH natur. hiſt. of Lancashire II. p. 76 KLAUNIG. obſ. 15. war dennoch zu gros. SCHNEIDER de liene Theſ 37 BONTEKOE Thec. p 207 SEVERIN. abceſſ noviſſ. MAUOCARDATUS p. 334. blu- tiger Stulgang. VATER hepar. inf. (m) L. II. p. 150 (m*) oft ſind die Eingeweide in der Waſſerſucht derbe SAVIARD obſ. 93. eine unendliche Menge Waſſerblaͤschen an allen Eingewei- den. ZENGVARDIN Anmerk. p. 35. (n) In L. II. p. 168. (a) AMMANN in der 27. Stun- de. Jn wenig Stunden. ALBERTI. (b) ORTLOB l. c. n 17. AM- MANN prax. p. 254. STUART. Phil. tranſ. n. 414. BIERWIRTH ſtruct. hepat. p. 19 ALBERTI Jurisprud. und. leg. T. VI. p. 309. BIANCHI p. 491. (c) BOHN I. ALBERTI den wir eben angefuͤhrt. (d) STUART. ibid. (n*) M. CORD. hipp. morb. anal. p. 316. L l l 3

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 901. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/921>, abgerufen am 28.03.2024.