Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite
Nachtrag des sechsten Bandes.

Fleisch, welches man mit Wasser in der Wärme
aufbehält, absorbirt Luft p. 36. Und es würden die
Speisen nicht gehörig zerlegt werden, wenn sich die Luft
nicht davon los machte, und wieder eingesogen würde.
p. 29. Ein grosser Theil dieser Luft ist ehe figirt, als die
Luft in die Gefässe tritt. p. 38.

Gährendes Malz erzeugt eine Hizze von 30 Graden
Reaumurs. le begue du sublime. p. 311.

Jndessen verhält sich dieses nicht beständig so. Es
brauseten die Speisen im Magen eines Kaninchens, we-
der mit sauren, noch mit laugenhaften Dingen, sie färb-
ten nicht blaue Säfte, weil ein Kaninchen von Kräu-
tern lebt. So verhielt sich der, aus einerlei Magen ge-
nommene Saft. Was ein Mensch nach einem Brech-
mittel auswarf, gab ebenfalls weder Merkmale der Säu-
re, noch eines. Alkali von sich. Doch es brausete auch
gekocht Schaaffleisch mit Kohl, Speichel, und Wasser
in einem verschloßnen Orte so wenig, daß es faul wür-
de. bland coct. alim. in Ventric.

5. Abschn. 2. §.

Exempel von sauren Säften in Thieren, die die här-
testen Körper auflösen. Der Saft von einer Jchnevmons-
wespe machte aus Sand einen Teig. bonnet contempl.
de la Nature II. p.
245. gewisse Jnsekten poux de bois
haben einen scharfen Saft, welcher Pappire, Holz, Stei-
ne und Metalle zerfrist. thibault p. 113.

20. Buch.
1. Abschnitt. 2. §.

Jnnerhalb 17 Monaten durch eine wiederholte Brust-
öfnung 684 Pfund Wasser abgezapft. Obs. of a Societ.
at London I. n.
15.

1. Ab-
Nachtrag des ſechſten Bandes.

Fleiſch, welches man mit Waſſer in der Waͤrme
aufbehaͤlt, abſorbirt Luft p. 36. Und es wuͤrden die
Speiſen nicht gehoͤrig zerlegt werden, wenn ſich die Luft
nicht davon los machte, und wieder eingeſogen wuͤrde.
p. 29. Ein groſſer Theil dieſer Luft iſt ehe figirt, als die
Luft in die Gefaͤſſe tritt. p. 38.

Gaͤhrendes Malz erzeugt eine Hizze von 30 Graden
Reaumurs. le begue du ſublime. p. 311.

Jndeſſen verhaͤlt ſich dieſes nicht beſtaͤndig ſo. Es
brauſeten die Speiſen im Magen eines Kaninchens, we-
der mit ſauren, noch mit laugenhaften Dingen, ſie faͤrb-
ten nicht blaue Saͤfte, weil ein Kaninchen von Kraͤu-
tern lebt. So verhielt ſich der, aus einerlei Magen ge-
nommene Saft. Was ein Menſch nach einem Brech-
mittel auswarf, gab ebenfalls weder Merkmale der Saͤu-
re, noch eines. Alkali von ſich. Doch es brauſete auch
gekocht Schaaffleiſch mit Kohl, Speichel, und Waſſer
in einem verſchloßnen Orte ſo wenig, daß es faul wuͤr-
de. bland coct. alim. in Ventric.

5. Abſchn. 2. §.

Exempel von ſauren Saͤften in Thieren, die die haͤr-
teſten Koͤrper aufloͤſen. Der Saft von einer Jchnevmons-
weſpe machte aus Sand einen Teig. bonnet contempl.
de la Nature II. p.
245. gewiſſe Jnſekten poux de bois
haben einen ſcharfen Saft, welcher Pappire, Holz, Stei-
ne und Metalle zerfriſt. thibault p. 113.

20. Buch.
1. Abſchnitt. 2. §.

Jnnerhalb 17 Monaten durch eine wiederholte Bruſt-
oͤfnung 684 Pfund Waſſer abgezapft. Obſ. of a Societ.
at London I. n.
15.

1. Ab-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0945" n="925"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Nachtrag des &#x017F;ech&#x017F;ten Bandes.</hi> </fw><lb/>
          <p>Flei&#x017F;ch, welches man mit Wa&#x017F;&#x017F;er in der Wa&#x0364;rme<lb/>
aufbeha&#x0364;lt, ab&#x017F;orbirt Luft <hi rendition="#aq">p.</hi> 36. Und es wu&#x0364;rden die<lb/>
Spei&#x017F;en nicht geho&#x0364;rig zerlegt werden, wenn &#x017F;ich die Luft<lb/>
nicht davon los machte, und wieder einge&#x017F;ogen wu&#x0364;rde.<lb/><hi rendition="#aq">p.</hi> 29. Ein gro&#x017F;&#x017F;er Theil die&#x017F;er Luft i&#x017F;t ehe figirt, als die<lb/>
Luft in die Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e tritt. <hi rendition="#aq">p.</hi> 38.</p><lb/>
          <p>Ga&#x0364;hrendes Malz erzeugt eine Hizze von 30 Graden<lb/>
Reaumurs. <hi rendition="#aq">le <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">begue</hi></hi> du &#x017F;ublime. p.</hi> 311.</p><lb/>
          <p>Jnde&#x017F;&#x017F;en verha&#x0364;lt &#x017F;ich die&#x017F;es nicht be&#x017F;ta&#x0364;ndig &#x017F;o. Es<lb/>
brau&#x017F;eten die Spei&#x017F;en im Magen eines Kaninchens, we-<lb/>
der mit &#x017F;auren, noch mit laugenhaften Dingen, &#x017F;ie fa&#x0364;rb-<lb/>
ten nicht blaue Sa&#x0364;fte, weil ein Kaninchen von Kra&#x0364;u-<lb/>
tern lebt. So verhielt &#x017F;ich der, aus einerlei Magen ge-<lb/>
nommene Saft. Was ein Men&#x017F;ch nach einem Brech-<lb/>
mittel auswarf, gab ebenfalls weder Merkmale der Sa&#x0364;u-<lb/>
re, noch eines. Alkali von &#x017F;ich. Doch es brau&#x017F;ete auch<lb/>
gekocht Schaafflei&#x017F;ch mit Kohl, Speichel, und Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
in einem ver&#x017F;chloßnen Orte &#x017F;o wenig, daß es faul wu&#x0364;r-<lb/>
de. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">bland</hi></hi> coct. alim. in Ventric.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>5. <hi rendition="#b">Ab&#x017F;chn.</hi> 2. §.</head><lb/>
          <p>Exempel von &#x017F;auren Sa&#x0364;ften in Thieren, die die ha&#x0364;r-<lb/>
te&#x017F;ten Ko&#x0364;rper auflo&#x0364;&#x017F;en. Der Saft von einer Jchnevmons-<lb/>
we&#x017F;pe machte aus Sand einen Teig. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">bonnet</hi></hi> contempl.<lb/>
de la Nature II. p.</hi> 245. gewi&#x017F;&#x017F;e Jn&#x017F;ekten <hi rendition="#aq">poux de bois</hi><lb/>
haben einen &#x017F;charfen Saft, welcher Pappire, Holz, Stei-<lb/>
ne und Metalle zerfri&#x017F;t. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">thibault</hi></hi> p.</hi> 113.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>20. <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Buch.</hi><lb/>
1. Ab&#x017F;chnitt. 2. §.</hi></head><lb/>
          <p>Jnnerhalb 17 Monaten durch eine wiederholte Bru&#x017F;t-<lb/>
o&#x0364;fnung 684 Pfund Wa&#x017F;&#x017F;er abgezapft. <hi rendition="#aq">Ob&#x017F;. of a Societ.<lb/>
at London I. n.</hi> 15.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">1. <hi rendition="#fr">Ab-</hi></fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[925/0945] Nachtrag des ſechſten Bandes. Fleiſch, welches man mit Waſſer in der Waͤrme aufbehaͤlt, abſorbirt Luft p. 36. Und es wuͤrden die Speiſen nicht gehoͤrig zerlegt werden, wenn ſich die Luft nicht davon los machte, und wieder eingeſogen wuͤrde. p. 29. Ein groſſer Theil dieſer Luft iſt ehe figirt, als die Luft in die Gefaͤſſe tritt. p. 38. Gaͤhrendes Malz erzeugt eine Hizze von 30 Graden Reaumurs. le begue du ſublime. p. 311. Jndeſſen verhaͤlt ſich dieſes nicht beſtaͤndig ſo. Es brauſeten die Speiſen im Magen eines Kaninchens, we- der mit ſauren, noch mit laugenhaften Dingen, ſie faͤrb- ten nicht blaue Saͤfte, weil ein Kaninchen von Kraͤu- tern lebt. So verhielt ſich der, aus einerlei Magen ge- nommene Saft. Was ein Menſch nach einem Brech- mittel auswarf, gab ebenfalls weder Merkmale der Saͤu- re, noch eines. Alkali von ſich. Doch es brauſete auch gekocht Schaaffleiſch mit Kohl, Speichel, und Waſſer in einem verſchloßnen Orte ſo wenig, daß es faul wuͤr- de. bland coct. alim. in Ventric. 5. Abſchn. 2. §. Exempel von ſauren Saͤften in Thieren, die die haͤr- teſten Koͤrper aufloͤſen. Der Saft von einer Jchnevmons- weſpe machte aus Sand einen Teig. bonnet contempl. de la Nature II. p. 245. gewiſſe Jnſekten poux de bois haben einen ſcharfen Saft, welcher Pappire, Holz, Stei- ne und Metalle zerfriſt. thibault p. 113. 20. Buch. 1. Abſchnitt. 2. §. Jnnerhalb 17 Monaten durch eine wiederholte Bruſt- oͤfnung 684 Pfund Waſſer abgezapft. Obſ. of a Societ. at London I. n. 15. 1. Ab-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/945
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 925. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/945>, abgerufen am 24.04.2024.