Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Abschn. Die Nieren, und deren Bau.
§. 12.
Der Durchmesser, die Stärke und Zerästelung
der Nierenschlagadern.

Es sind dieses die Hauptschlagadern der Nieren, und
zwar sehr groß, ob sie gleich nunmehr weit genung vom
Herzen entfernt liegen, wenn sie entstehen.

Sie sind überhaupt allemal groß, und ihr Durch-
messer zeigt sich in den verschiedenen Körpern folgender
Gestalt. Es ist die Aorte über den Zwerchfellsadern 0.
002601 und 0.001849, und 0.000525. Die Nie-
renschlagadern waren 0.000614 und 000874. und 0.
000114, da die grössere Gekröseader 0.000576, und
000729 und 000289, und die Grimmdarmsader = 121
war. Folglich werden die Nieren mehr als die Gedärme
welche durch die Gekröseschlagader besorgt werden, an
Blut bekommen, und es kömmt von dem Blute der Aorte
des Unterleibes bisweilen fast der vierte Theil, bisweilen
mehr als 3 zu den Nieren. Heuermann schäzzet es
gegen den sechszehnten Theil des gesammten Blutes(a).

Jn den Berechnungen des Senaks(b) ist die
Summe der Nierenschlagadern 11025 und 9225, da die
Aorte = 90000, unb eben dieselbe unter der Bauch-
schlagader = 42500, so wie die Aortenäste bis zu den
Bekkenschlagadern zusammen genommen = 67973 sind,
hieraus schließt man, daß die Summe der Nierenschlag-
adern 20250, beinahe der dritte Theil vom Blute der
untern Aorte ist, welches die Hälfte von der ganzen Aorte
beträgt: folglich werden die Nierenschlagadern nicht völ-
lig den sechsten Theil des ganzen Blutes rauben.

Bei dem Helvetio hielte eine jede Nierenschlagader
am Durchmesser drei Linien, zusammen genommen, betrug
also ihre Oeffnung im Lichten 18. Eben dieser Autor

machte
(a) [Spaltenumbruch] L. IV. p. 82.
(b) [Spaltenumbruch] L. I. p. 246.
H. Phisiol. 7. B. B b
I. Abſchn. Die Nieren, und deren Bau.
§. 12.
Der Durchmeſſer, die Staͤrke und Zeraͤſtelung
der Nierenſchlagadern.

Es ſind dieſes die Hauptſchlagadern der Nieren, und
zwar ſehr groß, ob ſie gleich nunmehr weit genung vom
Herzen entfernt liegen, wenn ſie entſtehen.

Sie ſind uͤberhaupt allemal groß, und ihr Durch-
meſſer zeigt ſich in den verſchiedenen Koͤrpern folgender
Geſtalt. Es iſt die Aorte uͤber den Zwerchfellsadern 0.
002601 und 0.001849, und 0.000525. Die Nie-
renſchlagadern waren 0.000614 und 000874. und 0.
000114, da die groͤſſere Gekroͤſeader 0.000576, und
000729 und 000289, und die Grimmdarmsader = 121
war. Folglich werden die Nieren mehr als die Gedaͤrme
welche durch die Gekroͤſeſchlagader beſorgt werden, an
Blut bekommen, und es koͤmmt von dem Blute der Aorte
des Unterleibes bisweilen faſt der vierte Theil, bisweilen
mehr als 3⅑ zu den Nieren. Heuermann ſchaͤzzet es
gegen den ſechszehnten Theil des geſammten Blutes(a).

Jn den Berechnungen des Senaks(b) iſt die
Summe der Nierenſchlagadern 11025 und 9225, da die
Aorte = 90000, unb eben dieſelbe unter der Bauch-
ſchlagader = 42500, ſo wie die Aortenaͤſte bis zu den
Bekkenſchlagadern zuſammen genommen = 67973 ſind,
hieraus ſchließt man, daß die Summe der Nierenſchlag-
adern 20250, beinahe der dritte Theil vom Blute der
untern Aorte iſt, welches die Haͤlfte von der ganzen Aorte
betraͤgt: folglich werden die Nierenſchlagadern nicht voͤl-
lig den ſechſten Theil des ganzen Blutes rauben.

Bei dem Helvetio hielte eine jede Nierenſchlagader
am Durchmeſſer drei Linien, zuſammen genommen, betrug
alſo ihre Oeffnung im Lichten 18. Eben dieſer Autor

machte
(a) [Spaltenumbruch] L. IV. p. 82.
(b) [Spaltenumbruch] L. I. p. 246.
H. Phiſiol. 7. B. B b
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0421" n="385"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chn. Die Nieren, und deren Bau.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 12.<lb/><hi rendition="#b">Der Durchme&#x017F;&#x017F;er, die Sta&#x0364;rke und Zera&#x0364;&#x017F;telung<lb/>
der Nieren&#x017F;chlagadern.</hi></head><lb/>
              <p>Es &#x017F;ind die&#x017F;es die Haupt&#x017F;chlagadern der Nieren, und<lb/>
zwar &#x017F;ehr groß, ob &#x017F;ie gleich nunmehr weit genung vom<lb/>
Herzen entfernt liegen, wenn &#x017F;ie ent&#x017F;tehen.</p><lb/>
              <p>Sie &#x017F;ind u&#x0364;berhaupt allemal groß, und ihr Durch-<lb/>
me&#x017F;&#x017F;er zeigt &#x017F;ich in den ver&#x017F;chiedenen Ko&#x0364;rpern folgender<lb/>
Ge&#x017F;talt. Es i&#x017F;t die Aorte u&#x0364;ber den Zwerchfellsadern 0.<lb/>
002601 und 0.001849, und 0.000525. Die Nie-<lb/>
ren&#x017F;chlagadern waren 0.000614 und 000874. und 0.<lb/>
000114, da die gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Gekro&#x0364;&#x017F;eader 0.000576, und<lb/>
000729 und 000289, und die Grimmdarmsader = 121<lb/>
war. Folglich werden die Nieren mehr als die Geda&#x0364;rme<lb/>
welche durch die Gekro&#x0364;&#x017F;e&#x017F;chlagader be&#x017F;orgt werden, an<lb/>
Blut bekommen, und es ko&#x0364;mmt von dem Blute der Aorte<lb/>
des Unterleibes bisweilen fa&#x017F;t der vierte Theil, bisweilen<lb/>
mehr als 3&#x2151; zu den Nieren. <hi rendition="#fr">Heuermann</hi> &#x017F;cha&#x0364;zzet es<lb/>
gegen den &#x017F;echszehnten Theil des ge&#x017F;ammten Blutes<note place="foot" n="(a)"><cb/><hi rendition="#aq">L. IV. p.</hi> 82.</note>.</p><lb/>
              <p>Jn den Berechnungen des <hi rendition="#fr">Senaks</hi><note place="foot" n="(b)"><cb/><hi rendition="#aq">L. I. p.</hi> 246.</note> i&#x017F;t die<lb/>
Summe der Nieren&#x017F;chlagadern 11025 und 9225, da die<lb/>
Aorte = 90000, unb eben die&#x017F;elbe unter der Bauch-<lb/>
&#x017F;chlagader = 42500, &#x017F;o wie die Aortena&#x0364;&#x017F;te bis zu den<lb/>
Bekken&#x017F;chlagadern zu&#x017F;ammen genommen = 67973 &#x017F;ind,<lb/>
hieraus &#x017F;chließt man, daß die Summe der Nieren&#x017F;chlag-<lb/>
adern 20250, beinahe der dritte Theil vom Blute der<lb/>
untern Aorte i&#x017F;t, welches die Ha&#x0364;lfte von der ganzen Aorte<lb/>
betra&#x0364;gt: folglich werden die Nieren&#x017F;chlagadern nicht vo&#x0364;l-<lb/>
lig den &#x017F;ech&#x017F;ten Theil des ganzen Blutes rauben.</p><lb/>
              <p>Bei dem <hi rendition="#fr">Helvetio</hi> hielte eine jede Nieren&#x017F;chlagader<lb/>
am Durchme&#x017F;&#x017F;er drei Linien, zu&#x017F;ammen genommen, betrug<lb/>
al&#x017F;o ihre Oeffnung im Lichten 18. Eben die&#x017F;er Autor<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">machte</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">H. Phi&#x017F;iol. 7. B.</hi> B b</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[385/0421] I. Abſchn. Die Nieren, und deren Bau. §. 12. Der Durchmeſſer, die Staͤrke und Zeraͤſtelung der Nierenſchlagadern. Es ſind dieſes die Hauptſchlagadern der Nieren, und zwar ſehr groß, ob ſie gleich nunmehr weit genung vom Herzen entfernt liegen, wenn ſie entſtehen. Sie ſind uͤberhaupt allemal groß, und ihr Durch- meſſer zeigt ſich in den verſchiedenen Koͤrpern folgender Geſtalt. Es iſt die Aorte uͤber den Zwerchfellsadern 0. 002601 und 0.001849, und 0.000525. Die Nie- renſchlagadern waren 0.000614 und 000874. und 0. 000114, da die groͤſſere Gekroͤſeader 0.000576, und 000729 und 000289, und die Grimmdarmsader = 121 war. Folglich werden die Nieren mehr als die Gedaͤrme welche durch die Gekroͤſeſchlagader beſorgt werden, an Blut bekommen, und es koͤmmt von dem Blute der Aorte des Unterleibes bisweilen faſt der vierte Theil, bisweilen mehr als 3⅑ zu den Nieren. Heuermann ſchaͤzzet es gegen den ſechszehnten Theil des geſammten Blutes (a). Jn den Berechnungen des Senaks (b) iſt die Summe der Nierenſchlagadern 11025 und 9225, da die Aorte = 90000, unb eben dieſelbe unter der Bauch- ſchlagader = 42500, ſo wie die Aortenaͤſte bis zu den Bekkenſchlagadern zuſammen genommen = 67973 ſind, hieraus ſchließt man, daß die Summe der Nierenſchlag- adern 20250, beinahe der dritte Theil vom Blute der untern Aorte iſt, welches die Haͤlfte von der ganzen Aorte betraͤgt: folglich werden die Nierenſchlagadern nicht voͤl- lig den ſechſten Theil des ganzen Blutes rauben. Bei dem Helvetio hielte eine jede Nierenſchlagader am Durchmeſſer drei Linien, zuſammen genommen, betrug alſo ihre Oeffnung im Lichten 18. Eben dieſer Autor machte (a) L. IV. p. 82. (b) L. I. p. 246. H. Phiſiol. 7. B. B b

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/421
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/421>, abgerufen am 20.04.2024.