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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Die Harnwege. XXVI. Buch.

Die Steine sind anfänglich weich, und werden mit
der Zeit hart. Man fand in einer und eben derselben
Blase eines Kindes Steine, die beinahe noch flüßig,
und weich, und hart waren(o). Man hat welche an-
gemerkt, die inwendig hart, und von ausser mit einer
weichern Schale überzogen waren (o*).

Es wachsen viele in der Niere, wie man aus den
Zerlegungen der Körper, und aus dem Schmerzen sieht,
den sie im Niedersinken erregen; einige wachsen aber auch
in der Blase (p).

§. 26.
Die Chimische Analisirung des Steins.

Es verhält sich der Blasenstein zum Wasser wie 1.
326 zu 1000 und wie 1. 426 (p*), aber darum ist er nicht
dreimal, oder siebenmal schwerer [Spaltenumbruch] (p+), als der Gallen-
stein. Und dennoch besizzt dieser Körper erstlich eine
grosse Menge Luft, daß dieselbe nach ihrer Entwikkelung
einen 645 mal grössern Raum (q), als der ganze Stein,
aus welchen sie entstanden, einnimmt. Daher verliert
er überhaupt im Feuer die Hälfte (r) von seiner Schwere.
Einer, welcher frisch 30 Quentchen gewogen hatte, hielt
trokken kaum sechszehn (r*).

Es
(o) [Spaltenumbruch] PEIRESC. in vit. p. 320. 321.
(o*) HEUERMAN. Oper. T. II.
pag.
69.
(p) BARONIUS de oper.
meiend. p. 84. DURETUS ad Coac.
II. XXII. 5. DENYS p. 73. 74.
DETHARDING. calc. ves. friab.
(p*) Med. mus. II. n. 1. p. 45.
(p+) IMBERT. de calcul. hilar.
p.
15.
(q) HALES veget. Hat. p. 188.
(r) SLAPE Nur 1/5 verlohren.
BARCHHUSEN.
(r*) Nov. Eph. Nat. Cur. Vol.
1. obs.
7. Die Schwere eines Urin-
steines verhält sich zum Wasser,
wie 1. 700 zu 1000. MUSSCHEN-
BROECK.
Die Harnwege. XXVI. Buch.

Die Steine ſind anfaͤnglich weich, und werden mit
der Zeit hart. Man fand in einer und eben derſelben
Blaſe eines Kindes Steine, die beinahe noch fluͤßig,
und weich, und hart waren(o). Man hat welche an-
gemerkt, die inwendig hart, und von auſſer mit einer
weichern Schale uͤberzogen waren (o*).

Es wachſen viele in der Niere, wie man aus den
Zerlegungen der Koͤrper, und aus dem Schmerzen ſieht,
den ſie im Niederſinken erregen; einige wachſen aber auch
in der Blaſe (p).

§. 26.
Die Chimiſche Analiſirung des Steins.

Es verhaͤlt ſich der Blaſenſtein zum Waſſer wie 1.
326 zu 1000 und wie 1. 426 (p*), aber darum iſt er nicht
dreimal, oder ſiebenmal ſchwerer [Spaltenumbruch] (p†), als der Gallen-
ſtein. Und dennoch beſizzt dieſer Koͤrper erſtlich eine
groſſe Menge Luft, daß dieſelbe nach ihrer Entwikkelung
einen 645 mal groͤſſern Raum (q), als der ganze Stein,
aus welchen ſie entſtanden, einnimmt. Daher verliert
er uͤberhaupt im Feuer die Haͤlfte (r) von ſeiner Schwere.
Einer, welcher friſch 30 Quentchen gewogen hatte, hielt
trokken kaum ſechszehn (r*).

Es
(o) [Spaltenumbruch] PEIRESC. in vit. p. 320. 321.
(o*) HEUERMAN. Oper. T. II.
pag.
69.
(p) BARONIUS de oper.
meiend. p. 84. DURETUS ad Coac.
II. XXII. 5. DENYS p. 73. 74.
DETHARDING. calc. veſ. friab.
(p*) Med. muſ. II. n. 1. p. 45.
(p†) IMBERT. de calcul. hilar.
p.
15.
(q) HALES veget. Hat. p. 188.
(r) SLAPE Nur ⅕ verlohren.
BARCHHUSEN.
(r*) Nov. Eph. Nat. Cur. Vol.
1. obſ.
7. Die Schwere eines Urin-
ſteines verhaͤlt ſich zum Waſſer,
wie 1. 700 zu 1000. MUSSCHEN-
BROECK.
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[544/0580] Die Harnwege. XXVI. Buch. Die Steine ſind anfaͤnglich weich, und werden mit der Zeit hart. Man fand in einer und eben derſelben Blaſe eines Kindes Steine, die beinahe noch fluͤßig, und weich, und hart waren (o). Man hat welche an- gemerkt, die inwendig hart, und von auſſer mit einer weichern Schale uͤberzogen waren (o*). Es wachſen viele in der Niere, wie man aus den Zerlegungen der Koͤrper, und aus dem Schmerzen ſieht, den ſie im Niederſinken erregen; einige wachſen aber auch in der Blaſe (p). §. 26. Die Chimiſche Analiſirung des Steins. Es verhaͤlt ſich der Blaſenſtein zum Waſſer wie 1. 326 zu 1000 und wie 1. 426 (p*), aber darum iſt er nicht dreimal, oder ſiebenmal ſchwerer (p†), als der Gallen- ſtein. Und dennoch beſizzt dieſer Koͤrper erſtlich eine groſſe Menge Luft, daß dieſelbe nach ihrer Entwikkelung einen 645 mal groͤſſern Raum (q), als der ganze Stein, aus welchen ſie entſtanden, einnimmt. Daher verliert er uͤberhaupt im Feuer die Haͤlfte (r) von ſeiner Schwere. Einer, welcher friſch 30 Quentchen gewogen hatte, hielt trokken kaum ſechszehn (r*). Es (o) PEIRESC. in vit. p. 320. 321. (o*) HEUERMAN. Oper. T. II. pag. 69. (p) BARONIUS de oper. meiend. p. 84. DURETUS ad Coac. II. XXII. 5. DENYS p. 73. 74. DETHARDING. calc. veſ. friab. (p*) Med. muſ. II. n. 1. p. 45. (p†) IMBERT. de calcul. hilar. p. 15. (q) HALES veget. Hat. p. 188. (r) SLAPE Nur ⅕ verlohren. BARCHHUSEN. (r*) Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. 1. obſ. 7. Die Schwere eines Urin- ſteines verhaͤlt ſich zum Waſſer, wie 1. 700 zu 1000. MUSSCHEN- BROECK.

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/580>, abgerufen am 28.03.2024.