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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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IV. Abschn. die der Harn nimmt.
§. 8.
Die Strasse des Urins durch die Harngänge.

Daß der Urin von den Nieren durch die Harngänge
in die Blase hinab sinke, läßt sich auch schon aus dem
Gange des Steins ersehen, und es empfinden die Kran-
ken mit den heftigsten Schmerzen mehr als zu genau,
wie derselbe von den Lenden bis zur Blase fortrükket. Die-
se Schmerzen legen sich sogleich, wenn der Stein die
Blase berührt, und noch besser, wenn er durch den Urin
ausgetrieben werden kann(b). Man erweiset es auch
noch auf andere Art, weil ein gebundener Harngang, oder
der von eingedrungenen Steinen (c), oder wenn einer
in der Blase stekkt (d), oder von andern Ursachen ge-
sperrt ist (e), oberhalb der Gegend, da wo sich die Hin-
derniß zeigt, aufschwillt.

Es
(b) [Spaltenumbruch] La METTRIE. obs. 103.
Vom Knöchgen Comm. Tom. III.
p.
493.
(c) SCHENCK. exerc. p. 564.
RUYSCH. Adv. II. obs. 4.
SCHULZ. vas. umbil. n.
6. Breßl.
Samml. 1725. m. Febr.
(d) LYC. PATAV. p. 89. PAV.
obs. 3 Comment. Lit. Nor. 1744
hebd.
34.
(e) Enge an der Blase RIDLEY.
obs. p. 170. 171. JENTY T. II. p.

197. 198. wegen eines Blasenscir-
rhus war der Ureter so groß als
ein Darm COLLINS. pag. 498.
Breßl. Samml. 1719. p. 95. vom
Stein der Blase, waren die Urete-
res
Fingerdikk, und konnten sich
nicht zusammen ziehen HAEN. rat.
madend. IV p.
236 da ein Stein
im Halse der Blase war BARTHO-
LIN. hist. 35. Cent. III. RICHA
constit. Epid. p.
80. beim Stein
war die Blase klein und rauh, und
[Spaltenumbruch] die Harngänge wie Därme groß
HEISTER. Annal. Jul. ann. 1726.
m. Aug.
ein Stein am Ende des
Ureteris, der geschwollen war bei
der Jschurie TARGIONI, TOZ-
ZETT. obs. p.
122. der Harngang
war ausgedehnt. FRANK. cas. ne-
phrit.
ein Stein stak im Blasen-
munde; bei sehr weiten Harngän-
gen Comm. Lit. ann. 1744. hebd.
34. conf. p.
258. eine callöse Stelle
des Harnganges, der an der an-
dern Seite enge war, davon eine
Jschnrie STORK. Ann. II. p. 256.
der Ureter verstopft vom Steine,
und zween Zoll breit Mem. de Ber-
lin. XI. p.
30. weiter Ureter von
scirrhöser Blase Giorn di Med. II.
p.
46. 47 bei sehr dikker Blase BA-
DER. obs.
24. vom Drukk eines
w[as]sersüchtigen Eierstokkes VATER
gravid. appar.
man sehe nach RU-
YSCH Centur. obs. n. 99 Mus.
rar. p. 147. Thes. IX. n. 101. &c.
H. Phisiol. 7. B. O o
IV. Abſchn. die der Harn nimmt.
§. 8.
Die Straſſe des Urins durch die Harngaͤnge.

Daß der Urin von den Nieren durch die Harngaͤnge
in die Blaſe hinab ſinke, laͤßt ſich auch ſchon aus dem
Gange des Steins erſehen, und es empfinden die Kran-
ken mit den heftigſten Schmerzen mehr als zu genau,
wie derſelbe von den Lenden bis zur Blaſe fortruͤkket. Die-
ſe Schmerzen legen ſich ſogleich, wenn der Stein die
Blaſe beruͤhrt, und noch beſſer, wenn er durch den Urin
ausgetrieben werden kann(b). Man erweiſet es auch
noch auf andere Art, weil ein gebundener Harngang, oder
der von eingedrungenen Steinen (c), oder wenn einer
in der Blaſe ſtekkt (d), oder von andern Urſachen ge-
ſperrt iſt (e), oberhalb der Gegend, da wo ſich die Hin-
derniß zeigt, aufſchwillt.

Es
(b) [Spaltenumbruch] La METTRIE. obſ. 103.
Vom Knoͤchgen Comm. Tom. III.
p.
493.
(c) SCHENCK. exerc. p. 564.
RUYSCH. Adv. II. obſ. 4.
SCHULZ. vaſ. umbil. n.
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Samml. 1725. m. Febr.
(d) LYC. PATAV. p. 89. PAV.
obſ. 3 Comment. Lit. Nor. 1744
hebd.
34.
(e) Enge an der Blaſe RIDLEY.
obſ. p. 170. 171. JENTY T. II. p.

197. 198. wegen eines Blaſenſcir-
rhus war der Ureter ſo groß als
ein Darm COLLINS. pag. 498.
Breßl. Samml. 1719. p. 95. vom
Stein der Blaſe, waren die Urete-
res
Fingerdikk, und konnten ſich
nicht zuſammen ziehen HAEN. rat.
madend. IV p.
236 da ein Stein
im Halſe der Blaſe war BARTHO-
LIN. hiſt. 35. Cent. III. RICHA
conſtit. Epid. p.
80. beim Stein
war die Blaſe klein und rauh, und
[Spaltenumbruch] die Harngaͤnge wie Daͤrme groß
HEISTER. Annal. Jul. ann. 1726.
m. Aug.
ein Stein am Ende des
Ureteris, der geſchwollen war bei
der Jſchurie TARGIONI, TOZ-
ZETT. obſ. p.
122. der Harngang
war ausgedehnt. FRANK. caſ. ne-
phrit.
ein Stein ſtak im Blaſen-
munde; bei ſehr weiten Harngaͤn-
gen Comm. Lit. ann. 1744. hebd.
34. conf. p.
258. eine calloͤſe Stelle
des Harnganges, der an der an-
dern Seite enge war, davon eine
Jſchnrie STORK. Ann. II. p. 256.
der Ureter verſtopft vom Steine,
und zween Zoll breit Mém. de Ber-
lin. XI. p.
30. weiter Ureter von
ſcirrhoͤſer Blaſe Giorn di Med. II.
p.
46. 47 bei ſehr dikker Blaſe BA-
DER. obſ.
24. vom Drukk eines
w[aſ]ſerſuͤchtigen Eierſtokkes VATER
gravid. appar.
man ſehe nach RU-
YSCH Centur. obſ. n. 99 Muſ.
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[577/0613] IV. Abſchn. die der Harn nimmt. §. 8. Die Straſſe des Urins durch die Harngaͤnge. Daß der Urin von den Nieren durch die Harngaͤnge in die Blaſe hinab ſinke, laͤßt ſich auch ſchon aus dem Gange des Steins erſehen, und es empfinden die Kran- ken mit den heftigſten Schmerzen mehr als zu genau, wie derſelbe von den Lenden bis zur Blaſe fortruͤkket. Die- ſe Schmerzen legen ſich ſogleich, wenn der Stein die Blaſe beruͤhrt, und noch beſſer, wenn er durch den Urin ausgetrieben werden kann (b). Man erweiſet es auch noch auf andere Art, weil ein gebundener Harngang, oder der von eingedrungenen Steinen (c), oder wenn einer in der Blaſe ſtekkt (d), oder von andern Urſachen ge- ſperrt iſt (e), oberhalb der Gegend, da wo ſich die Hin- derniß zeigt, aufſchwillt. Es (b) La METTRIE. obſ. 103. Vom Knoͤchgen Comm. Tom. III. p. 493. (c) SCHENCK. exerc. p. 564. RUYSCH. Adv. II. obſ. 4. SCHULZ. vaſ. umbil. n. 6. Breßl. Samml. 1725. m. Febr. (d) LYC. PATAV. p. 89. PAV. obſ. 3 Comment. Lit. Nor. 1744 hebd. 34. (e) Enge an der Blaſe RIDLEY. obſ. p. 170. 171. JENTY T. II. p. 197. 198. wegen eines Blaſenſcir- rhus war der Ureter ſo groß als ein Darm COLLINS. pag. 498. Breßl. Samml. 1719. p. 95. vom Stein der Blaſe, waren die Urete- res Fingerdikk, und konnten ſich nicht zuſammen ziehen HAEN. rat. madend. IV p. 236 da ein Stein im Halſe der Blaſe war BARTHO- LIN. hiſt. 35. Cent. III. RICHA conſtit. Epid. p. 80. beim Stein war die Blaſe klein und rauh, und die Harngaͤnge wie Daͤrme groß HEISTER. Annal. Jul. ann. 1726. m. Aug. ein Stein am Ende des Ureteris, der geſchwollen war bei der Jſchurie TARGIONI, TOZ- ZETT. obſ. p. 122. der Harngang war ausgedehnt. FRANK. caſ. ne- phrit. ein Stein ſtak im Blaſen- munde; bei ſehr weiten Harngaͤn- gen Comm. Lit. ann. 1744. hebd. 34. conf. p. 258. eine calloͤſe Stelle des Harnganges, der an der an- dern Seite enge war, davon eine Jſchnrie STORK. Ann. II. p. 256. der Ureter verſtopft vom Steine, und zween Zoll breit Mém. de Ber- lin. XI. p. 30. weiter Ureter von ſcirrhoͤſer Blaſe Giorn di Med. II. p. 46. 47 bei ſehr dikker Blaſe BA- DER. obſ. 24. vom Drukk eines waſſerſuͤchtigen Eierſtokkes VATER gravid. appar. man ſehe nach RU- YSCH Centur. obſ. n. 99 Muſ. rar. p. 147. Theſ. IX. n. 101. &c. H. Phiſiol. 7. B. O o

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/613>, abgerufen am 25.04.2024.