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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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I. Abschn. und deren Saamen.
in das Fadengewebe des highmorischen Körpers mit
ergossen hätte.

Die neuen Zergliederer haben eben das, wie wir(r)
und auch an den Thieren gesehen (s). Vielleicht kann
man die unzähliche weisliche Gefässe, diese Fortsäzze der
Schlagadern, so nicht roth sind, einen dünnen Saft
enthalten, mit der eignen Membran der Hode bekleidet
sind, und von allen Seiten vom Umkreise gegen den
Mittelpunkt, den Rükken der Hode ausgenommen, zu
laufen, und die im Mittelpunkte der Hode gedoppelte
und dikke werdende Hodenmembran, welche mit weisli-
chen Gefässen durchwebt ist, die der highmorische
Körper seyn soll, und beim Menschen am obern Theile
der Hode liegt (t), so heissen die Worte des Hieroni-
mus Barbati,
hieher rechnen.

§. 20.
Die ausführende Gefässe der Hode.

Die Alten haben diese Gefässe, da sie ihnen sehr
wohl bekannt waren, als Röhrchen beschrieben, welche
mit Saamen angefüllt wären (u).

Vesalius schrieb (x), daß die weisse Hodenhaut in
der Gegend der Oberhode ganz kleine Oeffnungen habe,
und daß dieses die Strasse für undeutliche Kanäle wäre (y).

Endlich schrieben sehr viele berühmte Männer, daß (z)
aus dieser weissen Hodenhaut Gefässe nach der Oberhode
gehen, und zwar sowohl in Menschen, als in Thieren,

z. E.
(r) [Spaltenumbruch] MONRO de sem. et test. p.
27. HEUERMAN T. IV. p.
311.
(s) Jm Schwein MONRO de
sem. et test. p.
35. im Pferde p.
36. tab. 4. f.
8. 9.
(t) BARBAT. de format. fet.
p.
37. 38.
(u) GALEN. de semine L. L.
(x) p. 641. 646.
(y) p. 644.
(z) Arch. PICCOLHOMINI p.
175. LAURENTIUS L. VII. c. 3.
RIOLANUS p. 159. SPIGELIUS
L. VIII. c. 17. RUYSCH.
nennt es
poros oder Mündungen Thes. IV.
n. 8. adde WINSLOW. n. 488.
LIEUTAUD.

I. Abſchn. und deren Saamen.
in das Fadengewebe des highmoriſchen Koͤrpers mit
ergoſſen haͤtte.

Die neuen Zergliederer haben eben das, wie wir(r)
und auch an den Thieren geſehen (s). Vielleicht kann
man die unzaͤhliche weisliche Gefaͤſſe, dieſe Fortſaͤzze der
Schlagadern, ſo nicht roth ſind, einen duͤnnen Saft
enthalten, mit der eignen Membran der Hode bekleidet
ſind, und von allen Seiten vom Umkreiſe gegen den
Mittelpunkt, den Ruͤkken der Hode ausgenommen, zu
laufen, und die im Mittelpunkte der Hode gedoppelte
und dikke werdende Hodenmembran, welche mit weisli-
chen Gefaͤſſen durchwebt iſt, die der highmoriſche
Koͤrper ſeyn ſoll, und beim Menſchen am obern Theile
der Hode liegt (t), ſo heiſſen die Worte des Hieroni-
mus Barbati,
hieher rechnen.

§. 20.
Die ausfuͤhrende Gefaͤſſe der Hode.

Die Alten haben dieſe Gefaͤſſe, da ſie ihnen ſehr
wohl bekannt waren, als Roͤhrchen beſchrieben, welche
mit Saamen angefuͤllt waͤren (u).

Veſalius ſchrieb (x), daß die weiſſe Hodenhaut in
der Gegend der Oberhode ganz kleine Oeffnungen habe,
und daß dieſes die Straſſe fuͤr undeutliche Kanaͤle waͤre (y).

Endlich ſchrieben ſehr viele beruͤhmte Maͤnner, daß (z)
aus dieſer weiſſen Hodenhaut Gefaͤſſe nach der Oberhode
gehen, und zwar ſowohl in Menſchen, als in Thieren,

z. E.
(r) [Spaltenumbruch] MONRO de ſem. et teſt. p.
27. HEUERMAN T. IV. p.
311.
(s) Jm Schwein MONRO de
ſem. et teſt. p.
35. im Pferde p.
36. tab. 4. f.
8. 9.
(t) BARBAT. de format. fet.
p.
37. 38.
(u) GALEN. de ſemine L. L.
(x) p. 641. 646.
(y) p. 644.
(z) Arch. PICCOLHOMINI p.
175. LAURENTIUS L. VII. c. 3.
RIOLANUS p. 159. SPIGELIUS
L. VIII. c. 17. RUYSCH.
nennt es
poros oder Muͤndungen Theſ. IV.
n. 8. adde WINSLOW. n. 488.
LIEUTAUD.
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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/689>, abgerufen am 25.04.2024.