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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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I. Abschn. Zergliederung des dünnen.

Dahingegen machen sie in andern Thieren, indem
sie viel höher, grösser, und schief abgewechselt vorkommen,
fast wie im Gallenblasengange, inwendig eine schnecken-
förmige Platte aus, welche durch das ganze Gedärm
vorragt(o).

Doch dergleichen Thiere haben nur ein sehr kurzes
Gedärme. Von dem Blinddarm werde ich an einem
andern Orte handeln.

§. 13.
Die Flokken der zottigen Haut, ohne Vergröß-
rungsglaß betrachtet.

Jn dem dünnen Gedärme sind die Flokken deutlicher
zu sehen, als am Magen oder dem dikken Gedärme.

Es kommen diese Flokken allenthalben aus der gan-
zen Oberfläche des Gedärms von der Oberhaut her, und
dies gilt sowol von den beiden Seiten der Falten, als
von den dazwischen liegenden kleinen Tiefen.

Diese Sache ist vom Fallopius in Augenschein ge-
nommen worden(a). Es richten sich aller Orten bieg-
same Häutchen in die Höhe (b), denn sie haben einige
Breite, und sie schwimmen in dem holen Darme frei
herum. Wenn die Gefässe angefüllt, oder auch wenn
sie selbst leer sind, so bilden sie ziemlicher maaßen ge-
schornen Sammet ab (c). Man findet einfache, und

aus
(o) [Spaltenumbruch] im Rochen STENON. muse.
gland. p.
45. im Stör. BLAS
anat. anim. p. 259. GRONOV.
Mus. T. II. p.
43. Krampffische
LORENZINI p. 29. REDI esper.
p.
28. im Störe GRONOV.
p. 43. galeo PARIS PERRAULT
p. 218. tab. 15. f.
3. & 2. in einer
andern Art STENONIUS post
myolog. specimen.
(a) [Spaltenumbruch] FALLOP. conf. ic. SWAM-
MERDAMII
beim PECHLIN
purg. tab. 2. f.
3.
(b) HELVETIUS I. c.
(c) der Erfinder ist FALLO-
PIUS p. 173. b.
aus diesem hat
es auch J. v. HORNE microc.
p.
34.
C 4
I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.

Dahingegen machen ſie in andern Thieren, indem
ſie viel hoͤher, groͤſſer, und ſchief abgewechſelt vorkommen,
faſt wie im Gallenblaſengange, inwendig eine ſchnecken-
foͤrmige Platte aus, welche durch das ganze Gedaͤrm
vorragt(o).

Doch dergleichen Thiere haben nur ein ſehr kurzes
Gedaͤrme. Von dem Blinddarm werde ich an einem
andern Orte handeln.

§. 13.
Die Flokken der zottigen Haut, ohne Vergroͤß-
rungsglaß betrachtet.

Jn dem duͤnnen Gedaͤrme ſind die Flokken deutlicher
zu ſehen, als am Magen oder dem dikken Gedaͤrme.

Es kommen dieſe Flokken allenthalben aus der gan-
zen Oberflaͤche des Gedaͤrms von der Oberhaut her, und
dies gilt ſowol von den beiden Seiten der Falten, als
von den dazwiſchen liegenden kleinen Tiefen.

Dieſe Sache iſt vom Fallopius in Augenſchein ge-
nommen worden(a). Es richten ſich aller Orten bieg-
ſame Haͤutchen in die Hoͤhe (b), denn ſie haben einige
Breite, und ſie ſchwimmen in dem holen Darme frei
herum. Wenn die Gefaͤſſe angefuͤllt, oder auch wenn
ſie ſelbſt leer ſind, ſo bilden ſie ziemlicher maaßen ge-
ſchornen Sammet ab (c). Man findet einfache, und

aus
(o) [Spaltenumbruch] im Rochen STENON. muſe.
gland. p.
45. im Stoͤr. BLAS
anat. anim. p. 259. GRONOV.
Muſ. T. II. p.
43. Krampffiſche
LORENZINI p. 29. REDI eſper.
p.
28. im Stoͤre GRONOV.
p. 43. galeo PARIS PERRAULT
p. 218. tab. 15. f.
3. & 2. in einer
andern Art STENONIUS poſt
myolog. ſpecimen.
(a) [Spaltenumbruch] FALLOP. conf. ic. SWAM-
MERDAMII
beim PECHLIN
purg. tab. 2. f.
3.
(b) HELVETIUS I. c.
(c) der Erfinder iſt FALLO-
PIUS p. 173. b.
aus dieſem hat
es auch J. v. HORNE microc.
p.
34.
C 4
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[39/0075] I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen. Dahingegen machen ſie in andern Thieren, indem ſie viel hoͤher, groͤſſer, und ſchief abgewechſelt vorkommen, faſt wie im Gallenblaſengange, inwendig eine ſchnecken- foͤrmige Platte aus, welche durch das ganze Gedaͤrm vorragt (o). Doch dergleichen Thiere haben nur ein ſehr kurzes Gedaͤrme. Von dem Blinddarm werde ich an einem andern Orte handeln. §. 13. Die Flokken der zottigen Haut, ohne Vergroͤß- rungsglaß betrachtet. Jn dem duͤnnen Gedaͤrme ſind die Flokken deutlicher zu ſehen, als am Magen oder dem dikken Gedaͤrme. Es kommen dieſe Flokken allenthalben aus der gan- zen Oberflaͤche des Gedaͤrms von der Oberhaut her, und dies gilt ſowol von den beiden Seiten der Falten, als von den dazwiſchen liegenden kleinen Tiefen. Dieſe Sache iſt vom Fallopius in Augenſchein ge- nommen worden (a). Es richten ſich aller Orten bieg- ſame Haͤutchen in die Hoͤhe (b), denn ſie haben einige Breite, und ſie ſchwimmen in dem holen Darme frei herum. Wenn die Gefaͤſſe angefuͤllt, oder auch wenn ſie ſelbſt leer ſind, ſo bilden ſie ziemlicher maaßen ge- ſchornen Sammet ab (c). Man findet einfache, und aus (o) im Rochen STENON. muſe. gland. p. 45. im Stoͤr. BLAS anat. anim. p. 259. GRONOV. Muſ. T. II. p. 43. Krampffiſche LORENZINI p. 29. REDI eſper. p. 28. im Stoͤre GRONOV. p. 43. galeo PARIS PERRAULT p. 218. tab. 15. f. 3. & 2. in einer andern Art STENONIUS poſt myolog. ſpecimen. (a) FALLOP. conf. ic. SWAM- MERDAMII beim PECHLIN purg. tab. 2. f. 3. (b) HELVETIUS I. c. (c) der Erfinder iſt FALLO- PIUS p. 173. b. aus dieſem hat es auch J. v. HORNE microc. p. 34. C 4

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/75>, abgerufen am 28.03.2024.