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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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I. Abschn. Zergliederung des dünnen

Es sind endlich die Mündungen dieser Flokken offen(k)
und es hat der Fleiß des vorigen Jahrhunderts die Fort-
setzung dieser Flokken mit den Milchgefässen entdeckt (l).

Da die Flokken ungemein weich, und ohne Fasern
sind, so muß man sie auf keinerlei Weise unter die Mus-
kelfasern zälen (m).

Man trift sie bey allen vierfüßigen Thieren an, sie
sind groß im Schweine, und im Bären (n), auch in
den Vögeln (o) und Fischen (p).

§. 14.
Jhr Bau nach dem Vergrößrungsglase.

Es hat sich die Geschicklichkeit des J. Nathanael
Lieberkühn, in der Kunst, die Gefässe auszusprizzen,
über alle andre weggeschwungen, allein man hat von
ihm, zum grossen Nachtheil der Phisiologie, nur diese
einzige Probe aufzuzeigen (a).

Als dieser Gelehrte die Flokken durch beiderlei Art
von Gefässen aussprizzte, so fand er, daß sie kleine (b),
kegelförmige, ziemlich breite, und wie Dachziegel geform-
te (c) Membranen sind.

Das vornehmste Stück eines Flokkchens, der Sakk
(ampulla) (d) ist, nach dem Berichte dieses berümten
Mannes eirund, ist in dem Fadengewebe des Flokkens

ent-
(k) [Spaltenumbruch] Ehrh. BRUNNER in
epist. edita cum Cl. BARBEK
diss. de vill. intest. ann. 1701.
n.
10.
(l) n. 4.
(m) Dahin zog es. Ant. v.
LEEUWENHOECK Exper. &
contemplat. 11. p.
61. gegen ihn
CAMERAR. spec. med. eclectic.
VIII.
(n) Comm. Litt. Nor. ann.
[Spaltenumbruch] 1734. h. 38. add. GOTTSCHED
circ. chyl. p.
61.
(o) DUVERNEY posthum.
p.
538.
(p) DANUB. PANN. MOES.
VI. tab. 21. f.
3.
(a) De fabrica & actione vil-
lorum intestinorum tenuium ho-
minis Leid. ann. 1745. p.
4.
(b) n. 1.
(c) Conf. tab. 1. ic. 2. tab. 2.
(d) n. 3. p. 4. 5.
C 5
I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen

Es ſind endlich die Muͤndungen dieſer Flokken offen(k)
und es hat der Fleiß des vorigen Jahrhunderts die Fort-
ſetzung dieſer Flokken mit den Milchgefaͤſſen entdeckt (l).

Da die Flokken ungemein weich, und ohne Faſern
ſind, ſo muß man ſie auf keinerlei Weiſe unter die Muſ-
kelfaſern zaͤlen (m).

Man trift ſie bey allen vierfuͤßigen Thieren an, ſie
ſind groß im Schweine, und im Baͤren (n), auch in
den Voͤgeln (o) und Fiſchen (p).

§. 14.
Jhr Bau nach dem Vergroͤßrungsglaſe.

Es hat ſich die Geſchicklichkeit des J. Nathanael
Lieberkuͤhn, in der Kunſt, die Gefaͤſſe auszuſprizzen,
uͤber alle andre weggeſchwungen, allein man hat von
ihm, zum groſſen Nachtheil der Phiſiologie, nur dieſe
einzige Probe aufzuzeigen (a).

Als dieſer Gelehrte die Flokken durch beiderlei Art
von Gefaͤſſen ausſprizzte, ſo fand er, daß ſie kleine (b),
kegelfoͤrmige, ziemlich breite, und wie Dachziegel geform-
te (c) Membranen ſind.

Das vornehmſte Stuͤck eines Flokkchens, der Sakk
(ampulla) (d) iſt, nach dem Berichte dieſes beruͤmten
Mannes eirund, iſt in dem Fadengewebe des Flokkens

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(k) [Spaltenumbruch] Ehrh. BRUNNER in
epiſt. edita cum Cl. BARBEK
diſſ. de vill. inteſt. ann. 1701.
n.
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(m) Dahin zog es. Ant. v.
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contemplat. 11. p.
61. gegen ihn
CAMERAR. ſpec. med. eclectic.
VIII.
(n) Comm. Litt. Nor. ann.
[Spaltenumbruch] 1734. h. 38. add. GOTTSCHED
circ. chyl. p.
61.
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p.
538.
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VI. tab. 21. f.
3.
(a) De fabrica & actione vil-
lorum inteſtinorum tenuium ho-
minis Leid. ann. 1745. p.
4.
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[41/0077] I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen Es ſind endlich die Muͤndungen dieſer Flokken offen (k) und es hat der Fleiß des vorigen Jahrhunderts die Fort- ſetzung dieſer Flokken mit den Milchgefaͤſſen entdeckt (l). Da die Flokken ungemein weich, und ohne Faſern ſind, ſo muß man ſie auf keinerlei Weiſe unter die Muſ- kelfaſern zaͤlen (m). Man trift ſie bey allen vierfuͤßigen Thieren an, ſie ſind groß im Schweine, und im Baͤren (n), auch in den Voͤgeln (o) und Fiſchen (p). §. 14. Jhr Bau nach dem Vergroͤßrungsglaſe. Es hat ſich die Geſchicklichkeit des J. Nathanael Lieberkuͤhn, in der Kunſt, die Gefaͤſſe auszuſprizzen, uͤber alle andre weggeſchwungen, allein man hat von ihm, zum groſſen Nachtheil der Phiſiologie, nur dieſe einzige Probe aufzuzeigen (a). Als dieſer Gelehrte die Flokken durch beiderlei Art von Gefaͤſſen ausſprizzte, ſo fand er, daß ſie kleine (b), kegelfoͤrmige, ziemlich breite, und wie Dachziegel geform- te (c) Membranen ſind. Das vornehmſte Stuͤck eines Flokkchens, der Sakk (ampulla) (d) iſt, nach dem Berichte dieſes beruͤmten Mannes eirund, iſt in dem Fadengewebe des Flokkens ent- (k) Ehrh. BRUNNER in epiſt. edita cum Cl. BARBEK diſſ. de vill. inteſt. ann. 1701. n. 10. (l) n. 4. (m) Dahin zog es. Ant. v. LEEUWENHOECK Exper. & contemplat. 11. p. 61. gegen ihn CAMERAR. ſpec. med. eclectic. VIII. (n) Comm. Litt. Nor. ann. 1734. h. 38. add. GOTTSCHED circ. chyl. p. 61. (o) DUVERNEY poſthum. p. 538. (p) DANUB. PANN. MOES. VI. tab. 21. f. 3. (a) De fabrica & actione vil- lorum inteſtinorum tenuium ho- minis Leid. ann. 1745. p. 4. (b) n. 1. (c) Conf. tab. 1. ic. 2. tab. 2. (d) n. 3. p. 4. 5. C 5

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/77>, abgerufen am 19.04.2024.