Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.

Nach dem Riolan läuft ein Zweig, welcher sich durch
das Loch des Brustbeins hindurch arbeitet, in die Brüste(h),
und ob ich gleich dieses selbst nicht gesehen, so verlange
ich doch darum solches nicht zu leugnen.

Es hat ferner nicht selten die grössere oder längere
Brustschlagader (i) einen Ast der Brüsten (k) und der
Warze abgegeben, welcher sich mit den übrigen Brüsten-
adern in Verbindung sezzte.

Endlich kömmt aus der Armschlagader ein Ast, wel-
cher unterhalb den breitesten Rükkenmuskel entsteht, in
die Brüste (l), und diese Ader läuft nicht selten zu den
Drüsen unter der Achsel, ein andermal hingegen blos in
die Brüste hinein (m), dieses ist sehr oft die allergrößte
Schlagader der Brüste.

§. 10.
Die Schlagader des Oberbauchs.

Jch darf diese Schlagader nicht übergehen, indem
ihre Zusammenhänge mit den Brüstenadern bereits vor
den Zeiten des Galens nicht nur bekannt gewesen, son-
dern auch unter den Phisiologisten zu verschiedenen Strei-
tigkeiten Anlaß gegeben haben. Jch werde indessen diese
Arbeit vorangehen lassen, ob sie gleich auch zu denen Ge-
burtstheilen des weiblichen Geschlechts ihre Aeste ab-
giebt.

Sie ist die erste unter den Aesten der Hüftenschlag-
ader (a), und sie entspringt beynahe zwey Zoll höher (b),

als
(h) [Spaltenumbruch] Enchirid. p. 231.
(i) p. 11. t. 1. Th.
(k) Vielleicht ist es die äussere
Brüstenader der Autoren, als des
VESALII p. 677. D. de MAR-
CHETT. p. 51. WINSLOW. III.
n. 123 LIEUTAUD. p. 484. GUN-
ZII. BABROLII obs.
7. Zusam-
menhänge nennet NANNONI de
mammar. morb. p.
12. sie ist die
[Spaltenumbruch] zwote Brüstenader des CAMPERI
p. 16. t. 1. f.
2. 4. 5. 6.
(l) Fasc. VI. p. 13. t. 2. f. 2. E.
(m) p. 14 t 1. S. WINKLER.
n.
7 Eine, oder zwo, soll nach dem
NANNONI von der Achselader da-
hin kommen p. 13.
(a) Fasc. V. p. 2. t. 2.
(b) Fasc. VI. t 1. 39. CASSER.
I. VIII. t. 3. n.
233.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.

Nach dem Riolan laͤuft ein Zweig, welcher ſich durch
das Loch des Bruſtbeins hindurch arbeitet, in die Bruͤſte(h),
und ob ich gleich dieſes ſelbſt nicht geſehen, ſo verlange
ich doch darum ſolches nicht zu leugnen.

Es hat ferner nicht ſelten die groͤſſere oder laͤngere
Bruſtſchlagader (i) einen Aſt der Bruͤſten (k) und der
Warze abgegeben, welcher ſich mit den uͤbrigen Bruͤſten-
adern in Verbindung ſezzte.

Endlich koͤmmt aus der Armſchlagader ein Aſt, wel-
cher unterhalb den breiteſten Ruͤkkenmuſkel entſteht, in
die Bruͤſte (l), und dieſe Ader laͤuft nicht ſelten zu den
Druͤſen unter der Achſel, ein andermal hingegen blos in
die Bruͤſte hinein (m), dieſes iſt ſehr oft die allergroͤßte
Schlagader der Bruͤſte.

§. 10.
Die Schlagader des Oberbauchs.

Jch darf dieſe Schlagader nicht uͤbergehen, indem
ihre Zuſammenhaͤnge mit den Bruͤſtenadern bereits vor
den Zeiten des Galens nicht nur bekannt geweſen, ſon-
dern auch unter den Phiſiologiſten zu verſchiedenen Strei-
tigkeiten Anlaß gegeben haben. Jch werde indeſſen dieſe
Arbeit vorangehen laſſen, ob ſie gleich auch zu denen Ge-
burtstheilen des weiblichen Geſchlechts ihre Aeſte ab-
giebt.

Sie iſt die erſte unter den Aeſten der Huͤftenſchlag-
ader (a), und ſie entſpringt beynahe zwey Zoll hoͤher (b),

als
(h) [Spaltenumbruch] Enchirid. p. 231.
(i) p. 11. t. 1. Θ.
(k) Vielleicht iſt es die aͤuſſere
Bruͤſtenader der Autoren, als des
VESALII p. 677. D. de MAR-
CHETT. p. 51. WINSLOW. III.
n. 123 LIEUTAUD. p. 484. GUN-
ZII. BABROLII obſ.
7. Zuſam-
menhaͤnge nennet NANNONI de
mammar. morb. p.
12. ſie iſt die
[Spaltenumbruch] zwote Bruͤſtenader des CAMPERI
p. 16. t. 1. f.
2. 4. 5. 6.
(l) Faſc. VI. p. 13. t. 2. f. 2. E.
(m) p. 14 t 1. S. WINKLER.
n.
7 Eine, oder zwo, ſoll nach dem
NANNONI von der Achſelader da-
hin kommen p. 13.
(a) Faſc. V. p. 2. t. 2.
(b) Faſc. VI. t 1. 39. CASSER.
I. VIII. t. 3. n.
233.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0904" n="868"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Weibliche Theile. <hi rendition="#aq">XXVIII.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
              <p>Nach dem <hi rendition="#fr">Riolan</hi> la&#x0364;uft ein Zweig, welcher &#x017F;ich durch<lb/>
das Loch des Bru&#x017F;tbeins hindurch arbeitet, in die Bru&#x0364;&#x017F;te<note place="foot" n="(h)"><cb/><hi rendition="#aq">Enchirid. p.</hi> 231.</note>,<lb/>
und ob ich gleich die&#x017F;es &#x017F;elb&#x017F;t nicht ge&#x017F;ehen, &#x017F;o verlange<lb/>
ich doch darum &#x017F;olches nicht zu leugnen.</p><lb/>
              <p>Es hat ferner nicht &#x017F;elten die gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere oder la&#x0364;ngere<lb/>
Bru&#x017F;t&#x017F;chlagader <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">p. 11. t.</hi> 1. &#x0398;.</note> einen A&#x017F;t der Bru&#x0364;&#x017F;ten <note place="foot" n="(k)">Vielleicht i&#x017F;t es die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ere<lb/>
Bru&#x0364;&#x017F;tenader der Autoren, als des<lb/><hi rendition="#aq">VESALII p. 677. D. de MAR-<lb/>
CHETT. p. 51. WINSLOW. III.<lb/>
n. 123 LIEUTAUD. p. 484. GUN-<lb/>
ZII. BABROLII ob&#x017F;.</hi> 7. Zu&#x017F;am-<lb/>
menha&#x0364;nge nennet <hi rendition="#aq">NANNONI de<lb/>
mammar. morb. p.</hi> 12. &#x017F;ie i&#x017F;t die<lb/><cb/>
zwote Bru&#x0364;&#x017F;tenader des <hi rendition="#aq">CAMPERI<lb/>
p. 16. t. 1. f.</hi> 2. 4. 5. 6.</note> und der<lb/>
Warze abgegeben, welcher &#x017F;ich mit den u&#x0364;brigen Bru&#x0364;&#x017F;ten-<lb/>
adern in Verbindung &#x017F;ezzte.</p><lb/>
              <p>Endlich ko&#x0364;mmt aus der Arm&#x017F;chlagader ein A&#x017F;t, wel-<lb/>
cher unterhalb den breite&#x017F;ten Ru&#x0364;kkenmu&#x017F;kel ent&#x017F;teht, in<lb/>
die Bru&#x0364;&#x017F;te <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;c. VI. p. 13. t. 2. f. 2. E.</hi></note>, und die&#x017F;e Ader la&#x0364;uft nicht &#x017F;elten zu den<lb/>
Dru&#x0364;&#x017F;en unter der Ach&#x017F;el, ein andermal hingegen blos in<lb/>
die Bru&#x0364;&#x017F;te hinein <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">p. 14 t 1. S. WINKLER.<lb/>
n.</hi> 7 Eine, oder zwo, &#x017F;oll nach dem<lb/><hi rendition="#aq">NANNONI</hi> von der Ach&#x017F;elader da-<lb/>
hin kommen <hi rendition="#aq">p.</hi> 13.</note>, die&#x017F;es i&#x017F;t &#x017F;ehr oft die allergro&#x0364;ßte<lb/>
Schlagader der Bru&#x0364;&#x017F;te.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 10.<lb/><hi rendition="#b">Die Schlagader des Oberbauchs.</hi></head><lb/>
              <p>Jch darf die&#x017F;e Schlagader nicht u&#x0364;bergehen, indem<lb/>
ihre Zu&#x017F;ammenha&#x0364;nge mit den Bru&#x0364;&#x017F;tenadern bereits vor<lb/>
den Zeiten des <hi rendition="#fr">Galens</hi> nicht nur bekannt gewe&#x017F;en, &#x017F;on-<lb/>
dern auch unter den Phi&#x017F;iologi&#x017F;ten zu ver&#x017F;chiedenen Strei-<lb/>
tigkeiten Anlaß gegeben haben. Jch werde inde&#x017F;&#x017F;en die&#x017F;e<lb/>
Arbeit vorangehen la&#x017F;&#x017F;en, ob &#x017F;ie gleich auch zu denen Ge-<lb/>
burtstheilen des weiblichen Ge&#x017F;chlechts ihre Ae&#x017F;te ab-<lb/>
giebt.</p><lb/>
              <p>Sie i&#x017F;t die er&#x017F;te unter den Ae&#x017F;ten der Hu&#x0364;ften&#x017F;chlag-<lb/>
ader <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;c. V. p. 2. t.</hi> 2.</note>, und &#x017F;ie ent&#x017F;pringt beynahe zwey Zoll ho&#x0364;her <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;c. VI. t 1. 39. CASSER.<lb/>
I. VIII. t. 3. n.</hi> 233.</note>,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">als</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[868/0904] Weibliche Theile. XXVIII. Buch. Nach dem Riolan laͤuft ein Zweig, welcher ſich durch das Loch des Bruſtbeins hindurch arbeitet, in die Bruͤſte (h), und ob ich gleich dieſes ſelbſt nicht geſehen, ſo verlange ich doch darum ſolches nicht zu leugnen. Es hat ferner nicht ſelten die groͤſſere oder laͤngere Bruſtſchlagader (i) einen Aſt der Bruͤſten (k) und der Warze abgegeben, welcher ſich mit den uͤbrigen Bruͤſten- adern in Verbindung ſezzte. Endlich koͤmmt aus der Armſchlagader ein Aſt, wel- cher unterhalb den breiteſten Ruͤkkenmuſkel entſteht, in die Bruͤſte (l), und dieſe Ader laͤuft nicht ſelten zu den Druͤſen unter der Achſel, ein andermal hingegen blos in die Bruͤſte hinein (m), dieſes iſt ſehr oft die allergroͤßte Schlagader der Bruͤſte. §. 10. Die Schlagader des Oberbauchs. Jch darf dieſe Schlagader nicht uͤbergehen, indem ihre Zuſammenhaͤnge mit den Bruͤſtenadern bereits vor den Zeiten des Galens nicht nur bekannt geweſen, ſon- dern auch unter den Phiſiologiſten zu verſchiedenen Strei- tigkeiten Anlaß gegeben haben. Jch werde indeſſen dieſe Arbeit vorangehen laſſen, ob ſie gleich auch zu denen Ge- burtstheilen des weiblichen Geſchlechts ihre Aeſte ab- giebt. Sie iſt die erſte unter den Aeſten der Huͤftenſchlag- ader (a), und ſie entſpringt beynahe zwey Zoll hoͤher (b), als (h) Enchirid. p. 231. (i) p. 11. t. 1. Θ. (k) Vielleicht iſt es die aͤuſſere Bruͤſtenader der Autoren, als des VESALII p. 677. D. de MAR- CHETT. p. 51. WINSLOW. III. n. 123 LIEUTAUD. p. 484. GUN- ZII. BABROLII obſ. 7. Zuſam- menhaͤnge nennet NANNONI de mammar. morb. p. 12. ſie iſt die zwote Bruͤſtenader des CAMPERI p. 16. t. 1. f. 2. 4. 5. 6. (l) Faſc. VI. p. 13. t. 2. f. 2. E. (m) p. 14 t 1. S. WINKLER. n. 7 Eine, oder zwo, ſoll nach dem NANNONI von der Achſelader da- hin kommen p. 13. (a) Faſc. V. p. 2. t. 2. (b) Faſc. VI. t 1. 39. CASSER. I. VIII. t. 3. n. 233.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/904
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 868. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/904>, abgerufen am 16.04.2024.