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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Vorrede.
ven, oder bey Zerschneidung der Nerven noch
Wirksamkeit übrig ist? Jn der That müste man
alle Gesetze der Vernunftschlüsse zernichten, wenn
es einem frey stünde, einerlei Sache für die Ursa-
che eines Erfolgs anzugeben, welches, wenn man
es auf die Seite schaft, zerstört und vernichtet,
diesen Erfolg nicht aufhebt, nicht verändert.

Jn der That empfindet mein Gegner die
Stärke(b) dieser Versuche, welche ich hier in die
Kürze gezogen, wenn er sagt, daß einige Erschei-
nungen, welche er wenige nennt, seiner Meynung
zuwider zu laufen scheinen. Man muß aber keine
einzige Meynung in Schuzz nehmen, welche Er-
scheinungen widerspricht.

Und dennoch thut sich der Autor(c) darauf
was zu gute, daß er mir einen Versuch entgegen
gestellt, auf den ich nicht geantwortet, weil ich
nicht darauf antworten können. Jch glaubte
nicht, daß es mich angienge. Es erhellet aber aus
den Versuchen des berühmten Caldani (d), daß

dieser
(b) [Spaltenumbruch] pag. 314.
(c) [Spaltenumbruch] pag. 254. 255.
(d) Jm Schreiben des caldani, ersten Professors zu
Padua, an mich, und im Excerpto litter. Helve.
et Italiae
1763.

Vorrede.
ven, oder bey Zerſchneidung der Nerven noch
Wirkſamkeit uͤbrig iſt? Jn der That muͤſte man
alle Geſetze der Vernunftſchluͤſſe zernichten, wenn
es einem frey ſtuͤnde, einerlei Sache fuͤr die Urſa-
che eines Erfolgs anzugeben, welches, wenn man
es auf die Seite ſchaft, zerſtoͤrt und vernichtet,
dieſen Erfolg nicht aufhebt, nicht veraͤndert.

Jn der That empfindet mein Gegner die
Staͤrke(b) dieſer Verſuche, welche ich hier in die
Kuͤrze gezogen, wenn er ſagt, daß einige Erſchei-
nungen, welche er wenige nennt, ſeiner Meynung
zuwider zu laufen ſcheinen. Man muß aber keine
einzige Meynung in Schuzz nehmen, welche Er-
ſcheinungen widerſpricht.

Und dennoch thut ſich der Autor(c) darauf
was zu gute, daß er mir einen Verſuch entgegen
geſtellt, auf den ich nicht geantwortet, weil ich
nicht darauf antworten koͤnnen. Jch glaubte
nicht, daß es mich angienge. Es erhellet aber aus
den Verſuchen des beruͤhmten Caldani (d), daß

dieſer
(b) [Spaltenumbruch] pag. 314.
(c) [Spaltenumbruch] pag. 254. 255.
(d) Jm Schreiben des caldani, erſten Profeſſors zu
Padua, an mich, und im Excerpto litter. Helve.
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[XIV/0018] Vorrede. ven, oder bey Zerſchneidung der Nerven noch Wirkſamkeit uͤbrig iſt? Jn der That muͤſte man alle Geſetze der Vernunftſchluͤſſe zernichten, wenn es einem frey ſtuͤnde, einerlei Sache fuͤr die Urſa- che eines Erfolgs anzugeben, welches, wenn man es auf die Seite ſchaft, zerſtoͤrt und vernichtet, dieſen Erfolg nicht aufhebt, nicht veraͤndert. Jn der That empfindet mein Gegner die Staͤrke (b) dieſer Verſuche, welche ich hier in die Kuͤrze gezogen, wenn er ſagt, daß einige Erſchei- nungen, welche er wenige nennt, ſeiner Meynung zuwider zu laufen ſcheinen. Man muß aber keine einzige Meynung in Schuzz nehmen, welche Er- ſcheinungen widerſpricht. Und dennoch thut ſich der Autor (c) darauf was zu gute, daß er mir einen Verſuch entgegen geſtellt, auf den ich nicht geantwortet, weil ich nicht darauf antworten koͤnnen. Jch glaubte nicht, daß es mich angienge. Es erhellet aber aus den Verſuchen des beruͤhmten Caldani (d), daß dieſer (b) pag. 314. (c) pag. 254. 255. (d) Jm Schreiben des caldani, erſten Profeſſors zu Padua, an mich, und im Excerpto litter. Helve. et Italiæ 1763.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. XIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/18>, abgerufen am 19.04.2024.