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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Leben u. Tod der Menschen. XXX. B.
und hurtigen Läufer, ob er gleich das höchste Alter er-
reicht hat.

Auch an dem Flusse Orenoko wird ein Greis von
125 Jahren, dessen Kopfhaare nur an der Wurzel grau,
übrigens aber gelb waren, bei dem Gumilla (s) erwähnt,
nur möchte man vielleicht an der Zahl der Jahre zwei-
feln dürfen.

Auf Hispaniola (t), und so auch in Nordamerica,
erlangen die jungen Leute frühe die völlige Stärke der
Vernunft: und dennoch dauert auf den warmen Jnseln
das hohe Alter lange (u*), so läuft auch die Epoche der
abgelebten Greise langsam fort, und es sollen hier sowohl
Spanier als Negers bis 120 Jahre leben (v).

Auch die bahamische Jnseln (x), die caraibischen (y),
bringen wie Barbados (z) Greise hervor.

Unter den Canadiern erwähnt man eines Generals
(a), welcher nach dem hunderten Jahre noch hurtig zu
Fusse war, und keine graue Haare hatte. Eben so lobt
man die Alten aus der Gegend Connecticut (b).

§. 18.
Einige Classen unter denen langelebenden Per-
sonen. Jn Absicht auf ihre Diät.

Um die Ursache von der langen Lebensdauer der
Menschen näher zu beleuchten, wollen wir untersuchen,
was für Menschen diese Jahre erreicht haben, von de-
nen man in den Zeitbüchern Nachricht findet. Wenn
(u)

diese
(s) [Spaltenumbruch] T. I. p. 289.
(t) CHARLEVOIX. ULLOA
viage de la America meridionale
p.
46 47
(u*) Doch füget zu diesem noch
ULLOA daß sie im sech zigsten
Jahre wieder kindisch werden.
(v) CHARLEVOIX.
(x) [Spaltenumbruch] Gelangen öfters bis zum
hunderten Jahre, nach dem Be-
richte der Phil. trans. n. 20
(y) Vielleicht ist dieses übertrie-
ben; ROCHEFORT ist kein zuver-
läßiger Schriftsteller antill p. 558.
(z) Dergleichen HUGHES p. 25.
(a) ESCARBOT. p. 725. 738.
(b) Phil. trans. n. 339.
(u) KALM. resa II. p. 233 234.

Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
und hurtigen Laͤufer, ob er gleich das hoͤchſte Alter er-
reicht hat.

Auch an dem Fluſſe Orenoko wird ein Greis von
125 Jahren, deſſen Kopfhaare nur an der Wurzel grau,
uͤbrigens aber gelb waren, bei dem Gumilla (s) erwaͤhnt,
nur moͤchte man vielleicht an der Zahl der Jahre zwei-
feln duͤrfen.

Auf Hiſpaniola (t), und ſo auch in Nordamerica,
erlangen die jungen Leute fruͤhe die voͤllige Staͤrke der
Vernunft: und dennoch dauert auf den warmen Jnſeln
das hohe Alter lange (u*), ſo laͤuft auch die Epoche der
abgelebten Greiſe langſam fort, und es ſollen hier ſowohl
Spanier als Negers bis 120 Jahre leben (v).

Auch die bahamiſche Jnſeln (x), die caraibiſchen (y),
bringen wie Barbados (z) Greiſe hervor.

Unter den Canadiern erwaͤhnt man eines Generals
(a), welcher nach dem hunderten Jahre noch hurtig zu
Fuſſe war, und keine graue Haare hatte. Eben ſo lobt
man die Alten aus der Gegend Connecticut (b).

§. 18.
Einige Claſſen unter denen langelebenden Per-
ſonen. Jn Abſicht auf ihre Diaͤt.

Um die Urſache von der langen Lebensdauer der
Menſchen naͤher zu beleuchten, wollen wir unterſuchen,
was fuͤr Menſchen dieſe Jahre erreicht haben, von de-
nen man in den Zeitbuͤchern Nachricht findet. Wenn
(u)

dieſe
(s) [Spaltenumbruch] T. I. p. 289.
(t) CHARLEVOIX. ULLOA
viage de la America meridionale
p.
46 47
(u*) Doch fuͤget zu dieſem noch
ULLOA daß ſie im ſech zigſten
Jahre wieder kindiſch werden.
(v) CHARLEVOIX.
(x) [Spaltenumbruch] Gelangen oͤfters bis zum
hunderten Jahre, nach dem Be-
richte der Phil. tranſ. n. 20
(y) Vielleicht iſt dieſes uͤbertrie-
ben; ROCHEFORT iſt kein zuver-
laͤßiger Schriftſteller antill p. 558.
(z) Dergleichen HUGHES p. 25.
(a) ESCARBOT. p. 725. 738.
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[964[966]/1018] Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B. und hurtigen Laͤufer, ob er gleich das hoͤchſte Alter er- reicht hat. Auch an dem Fluſſe Orenoko wird ein Greis von 125 Jahren, deſſen Kopfhaare nur an der Wurzel grau, uͤbrigens aber gelb waren, bei dem Gumilla (s) erwaͤhnt, nur moͤchte man vielleicht an der Zahl der Jahre zwei- feln duͤrfen. Auf Hiſpaniola (t), und ſo auch in Nordamerica, erlangen die jungen Leute fruͤhe die voͤllige Staͤrke der Vernunft: und dennoch dauert auf den warmen Jnſeln das hohe Alter lange (u*), ſo laͤuft auch die Epoche der abgelebten Greiſe langſam fort, und es ſollen hier ſowohl Spanier als Negers bis 120 Jahre leben (v). Auch die bahamiſche Jnſeln (x), die caraibiſchen (y), bringen wie Barbados (z) Greiſe hervor. Unter den Canadiern erwaͤhnt man eines Generals (a), welcher nach dem hunderten Jahre noch hurtig zu Fuſſe war, und keine graue Haare hatte. Eben ſo lobt man die Alten aus der Gegend Connecticut (b). §. 18. Einige Claſſen unter denen langelebenden Per- ſonen. Jn Abſicht auf ihre Diaͤt. Um die Urſache von der langen Lebensdauer der Menſchen naͤher zu beleuchten, wollen wir unterſuchen, was fuͤr Menſchen dieſe Jahre erreicht haben, von de- nen man in den Zeitbuͤchern Nachricht findet. Wenn dieſe (u) (s) T. I. p. 289. (t) CHARLEVOIX. ULLOA viage de la America meridionale p. 46 47 (u*) Doch fuͤget zu dieſem noch ULLOA daß ſie im ſech zigſten Jahre wieder kindiſch werden. (v) CHARLEVOIX. (x) Gelangen oͤfters bis zum hunderten Jahre, nach dem Be- richte der Phil. tranſ. n. 20 (y) Vielleicht iſt dieſes uͤbertrie- ben; ROCHEFORT iſt kein zuver- laͤßiger Schriftſteller antill p. 558. (z) Dergleichen HUGHES p. 25. (a) ESCARBOT. p. 725. 738. (b) Phil. tranſ. n. 339. (u) KALM. reſa II. p. 233 234.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 964[966]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1018>, abgerufen am 18.04.2024.