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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Jnhalt
§. 36. Antwort auf diese Einwürfe     287
ob daraus folge, daß nicht alle Theile eines Thier-
körpers zugleich gebildet worden, sondern eins
nach dem andern,
Polipen sind beseelte Bäumchen,
die sich durch Knospen vermehren.
So die Regenwürmer,
und die übrige Thierergänzungen.
Man zeigt, daß die Keime zu den, auf einander
folgenden Theilen vorhanden sind.
Die Haut entsteht durchs Vorrükken,
es bildet sich ein neues Fadengewebe aus dem Leime.
Solchergestalt wachsen Muskelfasern zusammen.
und die Sehnfasern,
aus Safte gerinnen die Knochen,
die Sporen werden vermittelst des Fadengewebes
befestigt,
folglich wachsen thierische Theile wieder
1. aus ihrem Keime,
2. durch Verlängerung des Fadengewebes,
3. von gerinnendem Safte.
§. 37. Man antwortet auf die Exempel der Zwitter-
arten     296
und auf die Aehnlichkeit mit den Aeltern von der
Kraft des männlichen Saamens, so gewisse
Theile erwekkt,
wie die Frucht aus der Mutter wird, vom Saa-
men des Vaters aber gebildet werden könne.


Dritter Abschnitt.
Die Nachgeburt.

§. 1. Das Leben fängt sich frühe an     300
in den ersten Tagen des bebrüteten Eies drei
Bläschen
auch
Jnhalt
§. 36. Antwort auf dieſe Einwuͤrfe     287
ob daraus folge, daß nicht alle Theile eines Thier-
koͤrpers zugleich gebildet worden, ſondern eins
nach dem andern,
Polipen ſind beſeelte Baͤumchen,
die ſich durch Knoſpen vermehren.
So die Regenwuͤrmer,
und die uͤbrige Thierergaͤnzungen.
Man zeigt, daß die Keime zu den, auf einander
folgenden Theilen vorhanden ſind.
Die Haut entſteht durchs Vorruͤkken,
es bildet ſich ein neues Fadengewebe aus dem Leime.
Solchergeſtalt wachſen Muskelfaſern zuſammen.
und die Sehnfaſern,
aus Safte gerinnen die Knochen,
die Sporen werden vermittelſt des Fadengewebes
befeſtigt,
folglich wachſen thieriſche Theile wieder
1. aus ihrem Keime,
2. durch Verlaͤngerung des Fadengewebes,
3. von gerinnendem Safte.
§. 37. Man antwortet auf die Exempel der Zwitter-
arten     296
und auf die Aehnlichkeit mit den Aeltern von der
Kraft des maͤnnlichen Saamens, ſo gewiſſe
Theile erwekkt,
wie die Frucht aus der Mutter wird, vom Saa-
men des Vaters aber gebildet werden koͤnne.


Dritter Abſchnitt.
Die Nachgeburt.

§. 1. Das Leben faͤngt ſich fruͤhe an     300
in den erſten Tagen des bebruͤteten Eies drei
Blaͤschen
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[[1008]/1060] Jnhalt §. 36. Antwort auf dieſe Einwuͤrfe 287 ob daraus folge, daß nicht alle Theile eines Thier- koͤrpers zugleich gebildet worden, ſondern eins nach dem andern, Polipen ſind beſeelte Baͤumchen, die ſich durch Knoſpen vermehren. So die Regenwuͤrmer, und die uͤbrige Thierergaͤnzungen. Man zeigt, daß die Keime zu den, auf einander folgenden Theilen vorhanden ſind. Die Haut entſteht durchs Vorruͤkken, es bildet ſich ein neues Fadengewebe aus dem Leime. Solchergeſtalt wachſen Muskelfaſern zuſammen. und die Sehnfaſern, aus Safte gerinnen die Knochen, die Sporen werden vermittelſt des Fadengewebes befeſtigt, folglich wachſen thieriſche Theile wieder 1. aus ihrem Keime, 2. durch Verlaͤngerung des Fadengewebes, 3. von gerinnendem Safte. §. 37. Man antwortet auf die Exempel der Zwitter- arten 296 und auf die Aehnlichkeit mit den Aeltern von der Kraft des maͤnnlichen Saamens, ſo gewiſſe Theile erwekkt, wie die Frucht aus der Mutter wird, vom Saa- men des Vaters aber gebildet werden koͤnne. Dritter Abſchnitt. Die Nachgeburt. §. 1. Das Leben faͤngt ſich fruͤhe an 300 in den erſten Tagen des bebruͤteten Eies drei Blaͤschen auch

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. [1008]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1060>, abgerufen am 29.03.2024.