bringen (p), bekömmt eine jede Frucht ihr eigenes cho- rion. Wenigstens habe ich es so mit Augen gesehen. Der berümte Levret beschreibt die Sache anders (q); und er will bei Zwillingen nur ein chorion gesehen ha- ben.
§. 5. Die Mittelhaut.
Jch finde von dieser Haut bei den Alten, ob man gleich den Galen nicht erwehnen wolte, welcher den Mutterkuchen unter dem Nahmen des chorii mit be- greifet, weil er sich hier offenbar nach der Structur der Thiere richtete. Jndessen giebet er doch (b) am cho- rion zwei Blätter an, zwischen denen Gefässe liefen; und es bequemen sich andere nach diesem Schriftsteller.
Diejenigen, welche das chorion inwendig als glatt betrachten (c) müssen, wie ich vermuthe, diese unsere Membran gemeinet haben.
Den Namen des chorii hat der berümte B. S. Albin(d) für diese Bekleidung aufbehalten.
Sie heisset bey vielen Schriftstellern allantois Z. E. bei dem Walther Needham(e) bei dem Diemer- broeck(f)Bidlov(g)Harder, selbst beim Hobo- (a)
ken (h)
(p)[Spaltenumbruch]De GRAAF p. 268. 269.
(q)p. 68.
(b) Jst das innere Blat des chorii BRENDEL nutrit. fet. n. 9. PHILIPPI. VERHEYEN. SAN- TORINI. BLASII. &c. BARBAUT p. 257. Wie ich glaube, auch des LEVRETI p. 44. dieses halte ich für das chorion, so mit der Nabel- schnur zusammenhangt in FABAR- RANI n. 38.
(c)[Spaltenumbruch]VESALIUS. GRAAF p. 270. HARVEI p. 284.
(d)Vter grav. T. 5.
(e)C. 13. p. 59. t. 4. f. 2. nach ihm enthält sie eine vollständige Frucht.
(f)p. 208.
(g) Des NEEDHAMII Worte spricht er nach in seinem apiar. p. 38. f. 17. Die Haut, so er zu Harn- haut macht. f. 19. 21. 24. 32.
(a)Vtil. part. L. XV. c. 5.
III. Abſ. Die Nachgeburt.
bringen (p), bekoͤmmt eine jede Frucht ihr eigenes cho- rion. Wenigſtens habe ich es ſo mit Augen geſehen. Der beruͤmte Levret beſchreibt die Sache anders (q); und er will bei Zwillingen nur ein chorion geſehen ha- ben.
§. 5. Die Mittelhaut.
Jch finde von dieſer Haut bei den Alten, ob man gleich den Galen nicht erwehnen wolte, welcher den Mutterkuchen unter dem Nahmen des chorii mit be- greifet, weil er ſich hier offenbar nach der Structur der Thiere richtete. Jndeſſen giebet er doch (b) am cho- rion zwei Blaͤtter an, zwiſchen denen Gefaͤſſe liefen; und es bequemen ſich andere nach dieſem Schriftſteller.
Diejenigen, welche das chorion inwendig als glatt betrachten (c) muͤſſen, wie ich vermuthe, dieſe unſere Membran gemeinet haben.
Den Namen des chorii hat der beruͤmte B. S. Albin(d) fuͤr dieſe Bekleidung aufbehalten.
Sie heiſſet bey vielen Schriftſtellern allantois Z. E. bei dem Walther Needham(e) bei dem Diemer- broeck(f)Bidlov(g)Harder, ſelbſt beim Hobo- (a)
ken (h)
(p)[Spaltenumbruch]De GRAAF p. 268. 269.
(q)p. 68.
(b) Jſt das innere Blat des chorii BRENDEL nutrit. fet. n. 9. PHILIPPI. VERHEYEN. SAN- TORINI. BLASII. &c. BARBAUT p. 257. Wie ich glaube, auch des LEVRETI p. 44. dieſes halte ich fuͤr das chorion, ſo mit der Nabel- ſchnur zuſammenhangt in FABAR- RANI n. 38.
(c)[Spaltenumbruch]VESALIUS. GRAAF p. 270. HARVEI p. 284.
(d)Vter grav. T. 5.
(e)C. 13. p. 59. t. 4. f. 2. nach ihm enthaͤlt ſie eine vollſtaͤndige Frucht.
(f)p. 208.
(g) Des NEEDHAMII Worte ſpricht er nach in ſeinem apiar. p. 38. f. 17. Die Haut, ſo er zu Harn- haut macht. f. 19. 21. 24. 32.
(a)Vtil. part. L. XV. c. 5.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0369"n="317"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III.</hi> Abſ. Die Nachgeburt.</hi></fw><lb/>
bringen <noteplace="foot"n="(p)"><cb/><hirendition="#aq">De GRAAF p.</hi> 268. 269.</note>, bekoͤmmt eine jede Frucht ihr eigenes <hirendition="#aq">cho-<lb/>
rion.</hi> Wenigſtens habe ich es ſo mit Augen geſehen.<lb/>
Der beruͤmte <hirendition="#fr">Levret</hi> beſchreibt die Sache anders <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">p.</hi> 68.</note>;<lb/>
und er will bei Zwillingen nur ein <hirendition="#aq">chorion</hi> geſehen ha-<lb/>
ben.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 5.<lb/><hirendition="#b">Die Mittelhaut.</hi></head><lb/><p>Jch finde von dieſer Haut bei den Alten, ob man<lb/>
gleich den <hirendition="#fr">Galen</hi> nicht erwehnen wolte, welcher den<lb/>
Mutterkuchen unter dem Nahmen des <hirendition="#aq">chorii</hi> mit be-<lb/>
greifet, weil er ſich hier offenbar nach der Structur der<lb/>
Thiere richtete. Jndeſſen giebet er doch <noteplace="foot"n="(b)">Jſt das innere Blat des<lb/><hirendition="#aq">chorii BRENDEL nutrit. fet. n.<lb/>
9. PHILIPPI. VERHEYEN. SAN-<lb/>
TORINI. BLASII. &c. BARBAUT<lb/>
p.</hi> 257. Wie ich glaube, auch des<lb/><hirendition="#aq">LEVRETI p.</hi> 44. dieſes halte ich<lb/>
fuͤr das <hirendition="#aq">chorion,</hi>ſo mit der Nabel-<lb/>ſchnur zuſammenhangt <hirendition="#aq">in FABAR-<lb/>
RANI n.</hi> 38.</note> am <hirendition="#aq">cho-<lb/>
rion</hi> zwei Blaͤtter an, zwiſchen denen Gefaͤſſe liefen;<lb/>
und es bequemen ſich andere nach dieſem Schriftſteller.</p><lb/><p>Diejenigen, welche das <hirendition="#aq">chorion</hi> inwendig als glatt<lb/>
betrachten <noteplace="foot"n="(c)"><cb/><hirendition="#aq">VESALIUS. GRAAF p. 270.<lb/>
HARVEI p.</hi> 284.</note> muͤſſen, wie ich vermuthe, dieſe unſere<lb/>
Membran gemeinet haben.</p><lb/><p>Den Namen des <hirendition="#aq">chorii</hi> hat der beruͤmte B. S.<lb/><hirendition="#fr">Albin</hi><noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">Vter grav. T.</hi> 5.</note> fuͤr dieſe Bekleidung aufbehalten.</p><lb/><p>Sie heiſſet bey vielen Schriftſtellern <hirendition="#aq">allantois</hi> Z. E.<lb/>
bei dem Walther <hirendition="#fr">Needham</hi><noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">C. 13. p. 59. t. 4. f.</hi> 2. nach<lb/>
ihm enthaͤlt ſie eine vollſtaͤndige<lb/>
Frucht.</note> bei dem <hirendition="#fr">Diemer-<lb/>
broeck</hi><noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">p.</hi> 208.</note><hirendition="#fr">Bidlov</hi><noteplace="foot"n="(g)">Des <hirendition="#aq">NEEDHAMII</hi> Worte<lb/>ſpricht er nach in ſeinem <hirendition="#aq">apiar. p.<lb/>
38. f.</hi> 17. Die Haut, ſo er zu Harn-<lb/>
haut macht. <hirendition="#aq">f.</hi> 19. 21. 24. 32.</note><hirendition="#fr">Harder,</hi>ſelbſt beim <hirendition="#fr">Hobo-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">ken</hi> (h)</fw><lb/><noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">Vtil. part. L. XV. c.</hi> 5.</note><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[317/0369]
III. Abſ. Die Nachgeburt.
bringen (p), bekoͤmmt eine jede Frucht ihr eigenes cho-
rion. Wenigſtens habe ich es ſo mit Augen geſehen.
Der beruͤmte Levret beſchreibt die Sache anders (q);
und er will bei Zwillingen nur ein chorion geſehen ha-
ben.
§. 5.
Die Mittelhaut.
Jch finde von dieſer Haut bei den Alten, ob man
gleich den Galen nicht erwehnen wolte, welcher den
Mutterkuchen unter dem Nahmen des chorii mit be-
greifet, weil er ſich hier offenbar nach der Structur der
Thiere richtete. Jndeſſen giebet er doch (b) am cho-
rion zwei Blaͤtter an, zwiſchen denen Gefaͤſſe liefen;
und es bequemen ſich andere nach dieſem Schriftſteller.
Diejenigen, welche das chorion inwendig als glatt
betrachten (c) muͤſſen, wie ich vermuthe, dieſe unſere
Membran gemeinet haben.
Den Namen des chorii hat der beruͤmte B. S.
Albin (d) fuͤr dieſe Bekleidung aufbehalten.
Sie heiſſet bey vielen Schriftſtellern allantois Z. E.
bei dem Walther Needham (e) bei dem Diemer-
broeck (f) Bidlov (g) Harder, ſelbſt beim Hobo-
ken (h)
(a)
(p)
De GRAAF p. 268. 269.
(q) p. 68.
(b) Jſt das innere Blat des
chorii BRENDEL nutrit. fet. n.
9. PHILIPPI. VERHEYEN. SAN-
TORINI. BLASII. &c. BARBAUT
p. 257. Wie ich glaube, auch des
LEVRETI p. 44. dieſes halte ich
fuͤr das chorion, ſo mit der Nabel-
ſchnur zuſammenhangt in FABAR-
RANI n. 38.
(c)
VESALIUS. GRAAF p. 270.
HARVEI p. 284.
(d) Vter grav. T. 5.
(e) C. 13. p. 59. t. 4. f. 2. nach
ihm enthaͤlt ſie eine vollſtaͤndige
Frucht.
(f) p. 208.
(g) Des NEEDHAMII Worte
ſpricht er nach in ſeinem apiar. p.
38. f. 17. Die Haut, ſo er zu Harn-
haut macht. f. 19. 21. 24. 32.
(a) Vtil. part. L. XV. c. 5.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/369>, abgerufen am 19.04.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.