Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Frucht. XXIX. B.
Heftigkeit eine Menge Blut (k), und es wird der Kuchen
von dem, aus der Frucht strömenden Geblüte (l), als-
denn überzogen, wenn man keine Gewalt anwendet (m),
wenn die Häute ganz bleiben (n), wenn die Frucht stirbt,
und vom Blute leer ist (o).

Man hat auch den in die Nabelschlagadern injicir-
ten Saft, aus der Oberfläche des Kuchens, schwizzen ge.
sehen (p).

Alles dieses lehret uns, daß das Blut der Frucht
aus dem Kuchen heraus läuft, und daß folglich seine O-
berfläche nicht blind ist: ferner, daß die Gewalt, womit
sich das Blut durch die Gefässe des Kuchens bewegt,
nicht geringe ist: und endlich, daß das Blut der Frucht
wieder in die Mutter zurükke geht, und durch die Wun-
den derselben abfließt.

§. 35.
Die in die Mutter eingesprizzte Säfte gehen in
die Frucht über.

Der berühmte Cowper (a) sahe zuerst das in die
Schlagadern des Unterbauches der Mutter injicirte
Quekksilber, in die Blutadern des Kuchens, und in die
cotyledones der Frucht übergehen.

Nach ihm sprizzte Raymund Vieussen, eben die-
ses laufende Metall, in die Halsschlagadern eines Hun-
des; er sahe selbiges in die Harnfruchthaut (a) eindrin-

gen
(k) [Spaltenumbruch] La MOTTE obs. 398. Eph.
Nat. Cur. Vol. I.
(l) MERY p. 23. La MOTTE
ebendas.
(m) MERY DENYS. p. 264.
(n) [Spaltenumbruch] DENYS p. 264. HEISTER
Anal. Jul. 1722. p. 128. Eph. Nat.
Cur. Vol. I. obs.
184.
(o) Idem ibid.
(p) LANG. physiol. p. 224.
(a) COWPER ad. t. 54. BIDLOI
DRAKE L. II. c 7. Phil. trans. n.
281.
(a) COWPER ad. t. 54. BIDLOI
DRAKE L. II. c 7. Phil. trans. n.
281.

Die Frucht. XXIX. B.
Heftigkeit eine Menge Blut (k), und es wird der Kuchen
von dem, aus der Frucht ſtroͤmenden Gebluͤte (l), als-
denn uͤberzogen, wenn man keine Gewalt anwendet (m),
wenn die Haͤute ganz bleiben (n), wenn die Frucht ſtirbt,
und vom Blute leer iſt (o).

Man hat auch den in die Nabelſchlagadern injicir-
ten Saft, aus der Oberflaͤche des Kuchens, ſchwizzen ge.
ſehen (p).

Alles dieſes lehret uns, daß das Blut der Frucht
aus dem Kuchen heraus laͤuft, und daß folglich ſeine O-
berflaͤche nicht blind iſt: ferner, daß die Gewalt, womit
ſich das Blut durch die Gefaͤſſe des Kuchens bewegt,
nicht geringe iſt: und endlich, daß das Blut der Frucht
wieder in die Mutter zuruͤkke geht, und durch die Wun-
den derſelben abfließt.

§. 35.
Die in die Mutter eingeſprizzte Saͤfte gehen in
die Frucht uͤber.

Der beruͤhmte Cowper (a) ſahe zuerſt das in die
Schlagadern des Unterbauches der Mutter injicirte
Quekkſilber, in die Blutadern des Kuchens, und in die
cotyledones der Frucht uͤbergehen.

Nach ihm ſprizzte Raymund Vieuſſen, eben die-
ſes laufende Metall, in die Halsſchlagadern eines Hun-
des; er ſahe ſelbiges in die Harnfruchthaut (a) eindrin-

gen
(k) [Spaltenumbruch] La MOTTE obſ. 398. Eph.
Nat. Cur. Vol. I.
(l) MERY p. 23. La MOTTE
ebendaſ.
(m) MERY DENYS. p. 264.
(n) [Spaltenumbruch] DENYS p. 264. HEISTER
Anal. Jul. 1722. p. 128. Eph. Nat.
Cur. Vol. I. obſ.
184.
(o) Idem ibid.
(p) LANG. phyſiol. p. 224.
(a) COWPER ad. t. 54. BIDLOI
DRAKE L. II. c 7. Phil. tranſ. n.
281.
(a) COWPER ad. t. 54. BIDLOI
DRAKE L. II. c 7. Phil. tranſ. n.
281.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0466" n="412[414]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Frucht. <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
Heftigkeit eine Menge Blut <note place="foot" n="(k)"><cb/><hi rendition="#aq">La MOTTE ob&#x017F;. 398. Eph.<lb/>
Nat. Cur. Vol. I.</hi></note>, und es wird der Kuchen<lb/>
von dem, aus der Frucht &#x017F;tro&#x0364;menden Geblu&#x0364;te <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">MERY p. 23. La MOTTE</hi><lb/>
ebenda&#x017F;.</note>, als-<lb/>
denn u&#x0364;berzogen, wenn man keine Gewalt anwendet <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">MERY DENYS. p.</hi> 264.</note>,<lb/>
wenn die Ha&#x0364;ute ganz bleiben <note place="foot" n="(n)"><cb/><hi rendition="#aq">DENYS p. 264. HEISTER<lb/>
Anal. Jul. 1722. p. 128. Eph. Nat.<lb/>
Cur. Vol. I. ob&#x017F;.</hi> 184.</note>, wenn die Frucht &#x017F;tirbt,<lb/>
und vom Blute leer i&#x017F;t <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem</hi> ibid.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Man hat auch den in die Nabel&#x017F;chlagadern injicir-<lb/>
ten Saft, aus der Oberfla&#x0364;che des Kuchens, &#x017F;chwizzen ge.<lb/>
&#x017F;ehen <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">LANG. phy&#x017F;iol. p.</hi> 224.</note>.</p><lb/>
              <p>Alles die&#x017F;es lehret uns, daß das Blut der Frucht<lb/>
aus dem Kuchen heraus la&#x0364;uft, und daß folglich &#x017F;eine O-<lb/>
berfla&#x0364;che nicht blind i&#x017F;t: ferner, daß die Gewalt, womit<lb/>
&#x017F;ich das Blut durch die Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e des Kuchens bewegt,<lb/>
nicht geringe i&#x017F;t: und endlich, daß das Blut der Frucht<lb/>
wieder in die Mutter zuru&#x0364;kke geht, und durch die Wun-<lb/>
den der&#x017F;elben abfließt.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 35.<lb/><hi rendition="#b">Die in die Mutter einge&#x017F;prizzte Sa&#x0364;fte gehen in<lb/>
die Frucht u&#x0364;ber.</hi></head><lb/>
              <p>Der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#fr">Cowper</hi> <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">COWPER ad. t. 54. BIDLOI<lb/>
DRAKE L. II. c 7. Phil. tran&#x017F;. n.</hi> 281.</note> &#x017F;ahe zuer&#x017F;t das in die<lb/>
Schlagadern des Unterbauches der Mutter injicirte<lb/>
Quekk&#x017F;ilber, in die Blutadern des Kuchens, und in die<lb/><hi rendition="#aq">cotyledones</hi> der Frucht u&#x0364;bergehen.</p><lb/>
              <p>Nach ihm &#x017F;prizzte Raymund <hi rendition="#fr">Vieu&#x017F;&#x017F;en,</hi> eben die-<lb/>
&#x017F;es laufende Metall, in die Hals&#x017F;chlagadern eines Hun-<lb/>
des; er &#x017F;ahe &#x017F;elbiges in die Harnfruchthaut <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">COWPER ad. t. 54. BIDLOI<lb/>
DRAKE L. II. c 7. Phil. tran&#x017F;. n.</hi> 281.</note> eindrin-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[412[414]/0466] Die Frucht. XXIX. B. Heftigkeit eine Menge Blut (k), und es wird der Kuchen von dem, aus der Frucht ſtroͤmenden Gebluͤte (l), als- denn uͤberzogen, wenn man keine Gewalt anwendet (m), wenn die Haͤute ganz bleiben (n), wenn die Frucht ſtirbt, und vom Blute leer iſt (o). Man hat auch den in die Nabelſchlagadern injicir- ten Saft, aus der Oberflaͤche des Kuchens, ſchwizzen ge. ſehen (p). Alles dieſes lehret uns, daß das Blut der Frucht aus dem Kuchen heraus laͤuft, und daß folglich ſeine O- berflaͤche nicht blind iſt: ferner, daß die Gewalt, womit ſich das Blut durch die Gefaͤſſe des Kuchens bewegt, nicht geringe iſt: und endlich, daß das Blut der Frucht wieder in die Mutter zuruͤkke geht, und durch die Wun- den derſelben abfließt. §. 35. Die in die Mutter eingeſprizzte Saͤfte gehen in die Frucht uͤber. Der beruͤhmte Cowper (a) ſahe zuerſt das in die Schlagadern des Unterbauches der Mutter injicirte Quekkſilber, in die Blutadern des Kuchens, und in die cotyledones der Frucht uͤbergehen. Nach ihm ſprizzte Raymund Vieuſſen, eben die- ſes laufende Metall, in die Halsſchlagadern eines Hun- des; er ſahe ſelbiges in die Harnfruchthaut (a) eindrin- gen (k) La MOTTE obſ. 398. Eph. Nat. Cur. Vol. I. (l) MERY p. 23. La MOTTE ebendaſ. (m) MERY DENYS. p. 264. (n) DENYS p. 264. HEISTER Anal. Jul. 1722. p. 128. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 184. (o) Idem ibid. (p) LANG. phyſiol. p. 224. (a) COWPER ad. t. 54. BIDLOI DRAKE L. II. c 7. Phil. tranſ. n. 281. (a) COWPER ad. t. 54. BIDLOI DRAKE L. II. c 7. Phil. tranſ. n. 281.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/466
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 412[414]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/466>, abgerufen am 23.04.2024.