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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Leben u. Tod der Menschen XXX. B.
fen können, ohngeachtet man ihnen ausbeugen kann, und
ihnen auch die meisten, wiewohl nicht alle wirklich aus-
beugen.

§. 16.
Das Register von bejahrten Greisen.

Um in diesem Verzeichniße einige Ordnung zu beob-
achten, will ich mich meiner Aufsäzze bedienen, welche
zwar nur eine geringe Anzahl von Anmerkungen enthal-
ten, dennoch aber die Schritte des langen Alters einiger-
massen bemerken.

Jch finde also in meinen Aufsäzzen über tausend Per-
sonen zwischen hundert und hundert zehn Jahren.

Etwa zwei und sechszig Personen zwischen hundert
zehn und hundert zwanzig Jahren.

Personen von ihundert zwanzig bis hundert dreißig
Jahren sind schon seltener. Jch habe aber dennoch ihrer
neun und zwanzig bemerket.

Vom hundert und dreyßigsten Jahre bis zum hun-
dert und vierzigsten finde ich funfzehn, von denen die
Nachrichten schon gewisser sind.

Vom hundert und vierzigsten bis ins hundert und
funfzigste scheinen schon die Fabelzeiten anzugehen. Jch
halte nemlich auf die Berichte der Jndianer, der Poh-
len oder Ungarn nicht so viel, daß ich sie für zuverläßig
ausgeben könnte. Dennoch lebte in England, welches
den Grund seiner Glükkseligkeiten in den Gesezzen findet,
D. Eccleston seine hundert und drey und vierzig Jahre
fort (a), es wurde Jonathan Effingham hundert vier
und vierzig Jahre alt, und starb im Februar des Jah-
res 1757 (b).

Unter denen Norwegischen Greisen zählt man einen
von hundert und funfzig Jahren (c), und man weiß,

daß
(a) [Spaltenumbruch] Phil. trans. n. 281.
(b) Lond. Evening.
(c) [Spaltenumbruch] PONTOPPIDAN II. p. 473.

Leben u. Tod der Menſchen XXX. B.
fen koͤnnen, ohngeachtet man ihnen ausbeugen kann, und
ihnen auch die meiſten, wiewohl nicht alle wirklich aus-
beugen.

§. 16.
Das Regiſter von bejahrten Greiſen.

Um in dieſem Verzeichniße einige Ordnung zu beob-
achten, will ich mich meiner Aufſaͤzze bedienen, welche
zwar nur eine geringe Anzahl von Anmerkungen enthal-
ten, dennoch aber die Schritte des langen Alters einiger-
maſſen bemerken.

Jch finde alſo in meinen Aufſaͤzzen uͤber tauſend Per-
ſonen zwiſchen hundert und hundert zehn Jahren.

Etwa zwei und ſechszig Perſonen zwiſchen hundert
zehn und hundert zwanzig Jahren.

Perſonen von ihundert zwanzig bis hundert dreißig
Jahren ſind ſchon ſeltener. Jch habe aber dennoch ihrer
neun und zwanzig bemerket.

Vom hundert und dreyßigſten Jahre bis zum hun-
dert und vierzigſten finde ich funfzehn, von denen die
Nachrichten ſchon gewiſſer ſind.

Vom hundert und vierzigſten bis ins hundert und
funfzigſte ſcheinen ſchon die Fabelzeiten anzugehen. Jch
halte nemlich auf die Berichte der Jndianer, der Poh-
len oder Ungarn nicht ſo viel, daß ich ſie fuͤr zuverlaͤßig
ausgeben koͤnnte. Dennoch lebte in England, welches
den Grund ſeiner Gluͤkkſeligkeiten in den Geſezzen findet,
D. Eccleſton ſeine hundert und drey und vierzig Jahre
fort (a), es wurde Jonathan Effingham hundert vier
und vierzig Jahre alt, und ſtarb im Februar des Jah-
res 1757 (b).

Unter denen Norwegiſchen Greiſen zaͤhlt man einen
von hundert und funfzig Jahren (c), und man weiß,

daß
(a) [Spaltenumbruch] Phil. tranſ. n. 281.
(b) Lond. Evening.
(c) [Spaltenumbruch] PONTOPPIDAN II. p. 473.
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[950[952]/1004] Leben u. Tod der Menſchen XXX. B. fen koͤnnen, ohngeachtet man ihnen ausbeugen kann, und ihnen auch die meiſten, wiewohl nicht alle wirklich aus- beugen. §. 16. Das Regiſter von bejahrten Greiſen. Um in dieſem Verzeichniße einige Ordnung zu beob- achten, will ich mich meiner Aufſaͤzze bedienen, welche zwar nur eine geringe Anzahl von Anmerkungen enthal- ten, dennoch aber die Schritte des langen Alters einiger- maſſen bemerken. Jch finde alſo in meinen Aufſaͤzzen uͤber tauſend Per- ſonen zwiſchen hundert und hundert zehn Jahren. Etwa zwei und ſechszig Perſonen zwiſchen hundert zehn und hundert zwanzig Jahren. Perſonen von ihundert zwanzig bis hundert dreißig Jahren ſind ſchon ſeltener. Jch habe aber dennoch ihrer neun und zwanzig bemerket. Vom hundert und dreyßigſten Jahre bis zum hun- dert und vierzigſten finde ich funfzehn, von denen die Nachrichten ſchon gewiſſer ſind. Vom hundert und vierzigſten bis ins hundert und funfzigſte ſcheinen ſchon die Fabelzeiten anzugehen. Jch halte nemlich auf die Berichte der Jndianer, der Poh- len oder Ungarn nicht ſo viel, daß ich ſie fuͤr zuverlaͤßig ausgeben koͤnnte. Dennoch lebte in England, welches den Grund ſeiner Gluͤkkſeligkeiten in den Geſezzen findet, D. Eccleſton ſeine hundert und drey und vierzig Jahre fort (a), es wurde Jonathan Effingham hundert vier und vierzig Jahre alt, und ſtarb im Februar des Jah- res 1757 (b). Unter denen Norwegiſchen Greiſen zaͤhlt man einen von hundert und funfzig Jahren (c), und man weiß, daß (a) Phil. tranſ. n. 281. (b) Lond. Evening. (c) PONTOPPIDAN II. p. 473.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 950[952]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1004>, abgerufen am 24.04.2024.