Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abs. Empfängnis.
gehängt werden, zusammengesezzt ist (d), und worinnen
sehr viele Gefässe herumkriechen (e); sie wird endlich ziem-
lich hart, und fast callöse, läst sich vom Eyerstokke ablö-
sen (f), und ist nicht mehr hohl, sondern vielmehr nie-
dergedrükki. Nachher wird sie mit dem Fortgange der
Schwangerschaft nach und nach immer kleiner, so daß
sie bei der kleinen Frucht grösser (g), bei einer grossen
kleiner ist, und demohngeachtet doch öfters lange Zeit
noch in den Schaafen (h), Hunden (i), und eben so
auch in den Frauenspersonen (k) einige Spuren von der
ehemaligen Höhlung übrig behält.

Jch fand ihn bei einem schwangern Mädchen schon
im dritten Monate blind, und es zeigte sich daran das
Löchgen nicht offen, sondern es schien nur durch eine
blaue Haut hindurch.

Bei einer andern Frauensperson, welche ihre Le-
bensstrafe ausgestanden hatte, war das Loch an der Mem-
bran rundlich, etwas roth, nicht ohne Entzündung, und
unter ihr der gelbe Körper hohl, man konnte ihn aufbla-
sen, und vom Eyerstokke, an dem er vermittelst einiger
Gefässe hieng, ablösen.

Jm andern Monate sahe ihn ein berühmter Mann (l)
bei einer andern Frauensperson hohl, nebst einer Frucht
im Eyerstokke (m) und einer Trompetenfrucht (n). Ein
anderer fand ihn bei einer schwangern Person (o) blind.

Es
(d) [Spaltenumbruch] Dies ist der graue Körper
MALPIGHI p. 31. VALISNER. c.
2. n.
10.
(e) MALPIGHI p. 31. BER-
TRANDI p. 108. VALISNER. III.
n. 15. 22. &c.
(f) GALEACIUS p. 128. DU-
VERNEY f.
7. 8. leicht abzulösende
Kelche DRELINCOURT. per. 12.
Jn der Kuh, den 15. Tag DU-
VERNEY Mem. de l'Acad. 1701. p.

184.
(g) KEIL. p. 109. 110. VALIS-
NER. III. n. 22. add. RUYSCH. ad-
vers. III. n.
4. wären in den lezzten
[Spaltenumbruch] Monaten feste GRAAF. in der
Kuh BUFFON. II. p. 214. add.
VALISNER. c. v. n.
4.
(h) Den siebzehnten Tag war
der gelbe Körrer voll Wasser die
12. 19. &
26. im Ofe eine Höhle
übrig.
(i) Die 28.
(k) Jn einer Kindbetterin hohl
BERGER.
(l) GALEACIUS p. 128.
(m) LITTRE Mem. de 1701.
p.
112.
(n) SANTORIN.
(o) ROEDERER. p. 43.

I. Abſ. Empfaͤngnis.
gehaͤngt werden, zuſammengeſezzt iſt (d), und worinnen
ſehr viele Gefaͤſſe herumkriechen (e); ſie wird endlich ziem-
lich hart, und faſt calloͤſe, laͤſt ſich vom Eyerſtokke abloͤ-
ſen (f), und iſt nicht mehr hohl, ſondern vielmehr nie-
dergedruͤkki. Nachher wird ſie mit dem Fortgange der
Schwangerſchaft nach und nach immer kleiner, ſo daß
ſie bei der kleinen Frucht groͤſſer (g), bei einer groſſen
kleiner iſt, und demohngeachtet doch oͤfters lange Zeit
noch in den Schaafen (h), Hunden (i), und eben ſo
auch in den Frauensperſonen (k) einige Spuren von der
ehemaligen Hoͤhlung uͤbrig behaͤlt.

Jch fand ihn bei einem ſchwangern Maͤdchen ſchon
im dritten Monate blind, und es zeigte ſich daran das
Loͤchgen nicht offen, ſondern es ſchien nur durch eine
blaue Haut hindurch.

Bei einer andern Frauensperſon, welche ihre Le-
bensſtrafe ausgeſtanden hatte, war das Loch an der Mem-
bran rundlich, etwas roth, nicht ohne Entzuͤndung, und
unter ihr der gelbe Koͤrper hohl, man konnte ihn aufbla-
ſen, und vom Eyerſtokke, an dem er vermittelſt einiger
Gefaͤſſe hieng, abloͤſen.

Jm andern Monate ſahe ihn ein beruͤhmter Mann (l)
bei einer andern Frauensperſon hohl, nebſt einer Frucht
im Eyerſtokke (m) und einer Trompetenfrucht (n). Ein
anderer fand ihn bei einer ſchwangern Perſon (o) blind.

Es
(d) [Spaltenumbruch] Dies iſt der graue Koͤrper
MALPIGHI p. 31. VALISNER. c.
2. n.
10.
(e) MALPIGHI p. 31. BER-
TRANDI p. 108. VALISNER. III.
n. 15. 22. &c.
(f) GALEACIUS p. 128. DU-
VERNEY f.
7. 8. leicht abzuloͤſende
Kelche DRELINCOURT. per. 12.
Jn der Kuh, den 15. Tag DU-
VERNEY Mém. de l’Acad. 1701. p.

184.
(g) KEIL. p. 109. 110. VALIS-
NER. III. n. 22. add. RUYSCH. ad-
verſ. III. n.
4. waͤren in den lezzten
[Spaltenumbruch] Monaten feſte GRAAF. in der
Kuh BUFFON. II. p. 214. add.
VALISNER. c. v. n.
4.
(h) Den ſiebzehnten Tag war
der gelbe Koͤrrer voll Waſſer die
12. 19. &
26. im Ofe eine Hoͤhle
uͤbrig.
(i) Die 28.
(k) Jn einer Kindbetterin hohl
BERGER.
(l) GALEACIUS p. 128.
(m) LITTRE Mém. de 1701.
p.
112.
(n) SANTORIN.
(o) ROEDERER. p. 43.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0111" n="59"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;. Empfa&#x0364;ngnis.</hi></fw><lb/>
geha&#x0364;ngt werden, zu&#x017F;ammenge&#x017F;ezzt i&#x017F;t <note place="foot" n="(d)"><cb/>
Dies i&#x017F;t der graue Ko&#x0364;rper<lb/><hi rendition="#aq">MALPIGHI p. 31. VALISNER. c.<lb/>
2. n.</hi> 10.</note>, und worinnen<lb/>
&#x017F;ehr viele Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e herumkriechen <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">MALPIGHI p. 31. BER-<lb/>
TRANDI p. 108. VALISNER. III.<lb/>
n. 15. 22. &amp;c.</hi></note>; &#x017F;ie wird endlich ziem-<lb/>
lich hart, und fa&#x017F;t callo&#x0364;&#x017F;e, la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich vom Eyer&#x017F;tokke ablo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;en <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">GALEACIUS p. 128. DU-<lb/>
VERNEY f.</hi> 7. 8. leicht abzulo&#x0364;&#x017F;ende<lb/>
Kelche <hi rendition="#aq">DRELINCOURT. per.</hi> 12.<lb/>
Jn der Kuh, den 15. Tag <hi rendition="#aq">DU-<lb/>
VERNEY Mém. de l&#x2019;Acad. 1701. p.</hi><lb/>
184.</note>, und i&#x017F;t nicht mehr hohl, &#x017F;ondern vielmehr nie-<lb/>
dergedru&#x0364;kki. Nachher wird &#x017F;ie mit dem Fortgange der<lb/>
Schwanger&#x017F;chaft nach und nach immer kleiner, &#x017F;o daß<lb/>
&#x017F;ie bei der kleinen Frucht gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">KEIL. p. 109. 110. VALIS-<lb/>
NER. III. n. 22. add. RUYSCH. ad-<lb/>
ver&#x017F;. III. n.</hi> 4. wa&#x0364;ren in den lezzten<lb/><cb/>
Monaten fe&#x017F;te <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GRAAF.</hi></hi> in der<lb/>
Kuh <hi rendition="#aq">BUFFON. II. p. 214. add.<lb/>
VALISNER. c. v. n.</hi> 4.</note>, bei einer gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
kleiner i&#x017F;t, und demohngeachtet doch o&#x0364;fters lange Zeit<lb/>
noch in den Schaafen <note place="foot" n="(h)">Den &#x017F;iebzehnten Tag war<lb/>
der gelbe Ko&#x0364;rrer voll Wa&#x017F;&#x017F;er <hi rendition="#aq">die<lb/>
12. 19. &amp;</hi> 26. im Ofe eine Ho&#x0364;hle<lb/>
u&#x0364;brig.</note>, Hunden <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">Die</hi> 28.</note>, und eben &#x017F;o<lb/>
auch in den Frauensper&#x017F;onen <note place="foot" n="(k)">Jn einer Kindbetterin hohl<lb/><hi rendition="#aq">BERGER.</hi></note> einige Spuren von der<lb/>
ehemaligen Ho&#x0364;hlung u&#x0364;brig beha&#x0364;lt.</p><lb/>
              <p>Jch fand ihn bei einem &#x017F;chwangern Ma&#x0364;dchen &#x017F;chon<lb/>
im dritten Monate blind, und es zeigte &#x017F;ich daran das<lb/>
Lo&#x0364;chgen nicht offen, &#x017F;ondern es &#x017F;chien nur durch eine<lb/>
blaue Haut hindurch.</p><lb/>
              <p>Bei einer andern Frauensper&#x017F;on, welche ihre Le-<lb/>
bens&#x017F;trafe ausge&#x017F;tanden hatte, war das Loch an der Mem-<lb/>
bran rundlich, etwas roth, nicht ohne Entzu&#x0364;ndung, und<lb/>
unter ihr der gelbe Ko&#x0364;rper hohl, man konnte ihn aufbla-<lb/>
&#x017F;en, und vom Eyer&#x017F;tokke, an dem er vermittel&#x017F;t einiger<lb/>
Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e hieng, ablo&#x0364;&#x017F;en.</p><lb/>
              <p>Jm andern Monate &#x017F;ahe ihn ein beru&#x0364;hmter Mann <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">GALEACIUS p.</hi> 128.</note><lb/>
bei einer andern Frauensper&#x017F;on hohl, neb&#x017F;t einer Frucht<lb/>
im Eyer&#x017F;tokke <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">LITTRE Mém. de 1701.<lb/>
p.</hi> 112.</note> und einer Trompetenfrucht <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">SANTORIN.</hi></note>. Ein<lb/>
anderer fand ihn bei einer &#x017F;chwangern Per&#x017F;on <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">ROEDERER. p.</hi> 43.</note> blind.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0111] I. Abſ. Empfaͤngnis. gehaͤngt werden, zuſammengeſezzt iſt (d), und worinnen ſehr viele Gefaͤſſe herumkriechen (e); ſie wird endlich ziem- lich hart, und faſt calloͤſe, laͤſt ſich vom Eyerſtokke abloͤ- ſen (f), und iſt nicht mehr hohl, ſondern vielmehr nie- dergedruͤkki. Nachher wird ſie mit dem Fortgange der Schwangerſchaft nach und nach immer kleiner, ſo daß ſie bei der kleinen Frucht groͤſſer (g), bei einer groſſen kleiner iſt, und demohngeachtet doch oͤfters lange Zeit noch in den Schaafen (h), Hunden (i), und eben ſo auch in den Frauensperſonen (k) einige Spuren von der ehemaligen Hoͤhlung uͤbrig behaͤlt. Jch fand ihn bei einem ſchwangern Maͤdchen ſchon im dritten Monate blind, und es zeigte ſich daran das Loͤchgen nicht offen, ſondern es ſchien nur durch eine blaue Haut hindurch. Bei einer andern Frauensperſon, welche ihre Le- bensſtrafe ausgeſtanden hatte, war das Loch an der Mem- bran rundlich, etwas roth, nicht ohne Entzuͤndung, und unter ihr der gelbe Koͤrper hohl, man konnte ihn aufbla- ſen, und vom Eyerſtokke, an dem er vermittelſt einiger Gefaͤſſe hieng, abloͤſen. Jm andern Monate ſahe ihn ein beruͤhmter Mann (l) bei einer andern Frauensperſon hohl, nebſt einer Frucht im Eyerſtokke (m) und einer Trompetenfrucht (n). Ein anderer fand ihn bei einer ſchwangern Perſon (o) blind. Es (d) Dies iſt der graue Koͤrper MALPIGHI p. 31. VALISNER. c. 2. n. 10. (e) MALPIGHI p. 31. BER- TRANDI p. 108. VALISNER. III. n. 15. 22. &c. (f) GALEACIUS p. 128. DU- VERNEY f. 7. 8. leicht abzuloͤſende Kelche DRELINCOURT. per. 12. Jn der Kuh, den 15. Tag DU- VERNEY Mém. de l’Acad. 1701. p. 184. (g) KEIL. p. 109. 110. VALIS- NER. III. n. 22. add. RUYSCH. ad- verſ. III. n. 4. waͤren in den lezzten Monaten feſte GRAAF. in der Kuh BUFFON. II. p. 214. add. VALISNER. c. v. n. 4. (h) Den ſiebzehnten Tag war der gelbe Koͤrrer voll Waſſer die 12. 19. & 26. im Ofe eine Hoͤhle uͤbrig. (i) Die 28. (k) Jn einer Kindbetterin hohl BERGER. (l) GALEACIUS p. 128. (m) LITTRE Mém. de 1701. p. 112. (n) SANTORIN. (o) ROEDERER. p. 43.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/111
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/111>, abgerufen am 16.04.2024.