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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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III. Abs. Die Nachgeburt.
bei es Spuren von einer Schärfe an sich nimmt (a),
daß davon die Finger der Hebamme rauh werden. Jn
diesem Zustande gerinnet es weder (b) am Feuer (c),
noch vom Alkohol (d) so wenig, als von der Salpeter (e)
oder Salzsäure.

Jn diesen Umständen wirft das Amnionswasser bei
dem Feuer Schaum auf (g), es ziehet sich zu Fäden,
und es trokknet endlich ein. Treibt man das Wasser
davon, so hinterläst es Erde und ein fixes Salz (h).

Man ersiehet aus diesen Merkmalen, daß dieses
Wasser kein Schleim ist (i), indem der Schleim an-
dere Erscheinungen bei sich führt (k). Es faulet
nehmlich der Schleim schwerlich, wenn er nicht im
Wasser aufgelöst wird, und er vermischt sich nicht leicht
mit dem Wasser (l).

Jch lese, daß in dem Wasser des amnii, Kügel-
chen, auch so gar, wenn es faul geworden, enthalten
seyn sollen (m).

§. 9.
Die Quellen dieser Nässe.

Es ist dieses eine höchst schwere Aufgabe, und ich
getraue mir nicht, eine Auflösung derselben zu ver-
sprechen.

Die
(a) [Spaltenumbruch] MAURICEAU p. 22. DE-
NYS p. 240 BOHN p. 31. CHE-
SELDEN p.
280. hat die Frucht
fast ausgelöst. CHUDEN sign. fet.
vivi
22.
(b) Gerinne niemals BELLINUS
mot. cord. p.
34.
(c) SBANAGLI Sccps. I. p.
349. II. p. 415 NEEDHAM TAU-
VRY. LISTER. humor. p. 441.
BELLINGER p. 45. CASE Com-
pend. anat. BOHN p. 28. MAL-
PIGHI
bei dem VALISNERIUS
T. II. p.
38.
(d) [Spaltenumbruch] LONGFIELD febr. hect.
sezzte doch Flokken von Alkohol,
und siedenden Wasser ROEDERER
fet. perfect.
(e) LONGFIELD.
(g) LONGFIELD. Ess. of a So-
ciet. phys. and. letter. T. I. p.
429.
(h) LONGFIELD.
(i) ROEDERER fatur p. 49.
fet. LONGFIELD p.
24.
(k) LONGFIELD.
(l) LONGFIELD ibid.
(m) Der berühmte ASCHE.
obs.
53.
X 5

III. Abſ. Die Nachgeburt.
bei es Spuren von einer Schaͤrfe an ſich nimmt (a),
daß davon die Finger der Hebamme rauh werden. Jn
dieſem Zuſtande gerinnet es weder (b) am Feuer (c),
noch vom Alkohol (d) ſo wenig, als von der Salpeter (e)
oder Salzſaͤure.

Jn dieſen Umſtaͤnden wirft das Amnionswaſſer bei
dem Feuer Schaum auf (g), es ziehet ſich zu Faͤden,
und es trokknet endlich ein. Treibt man das Waſſer
davon, ſo hinterlaͤſt es Erde und ein fixes Salz (h).

Man erſiehet aus dieſen Merkmalen, daß dieſes
Waſſer kein Schleim iſt (i), indem der Schleim an-
dere Erſcheinungen bei ſich fuͤhrt (k). Es faulet
nehmlich der Schleim ſchwerlich, wenn er nicht im
Waſſer aufgeloͤſt wird, und er vermiſcht ſich nicht leicht
mit dem Waſſer (l).

Jch leſe, daß in dem Waſſer des amnii, Kuͤgel-
chen, auch ſo gar, wenn es faul geworden, enthalten
ſeyn ſollen (m).

§. 9.
Die Quellen dieſer Naͤſſe.

Es iſt dieſes eine hoͤchſt ſchwere Aufgabe, und ich
getraue mir nicht, eine Aufloͤſung derſelben zu ver-
ſprechen.

Die
(a) [Spaltenumbruch] MAURICEAU p. 22. DE-
NYS p. 240 BOHN p. 31. CHE-
SELDEN p.
280. hat die Frucht
faſt auſgeloͤſt. CHUDEN ſign. fet.
vivi
22.
(b) Gerinne niemals BELLINUS
mot. cord. p.
34.
(c) SBANAGLI Sccpſ. I. p.
349. II. p. 415 NEEDHAM TAU-
VRY. LISTER. humor. p. 441.
BELLINGER p. 45. CASE Com-
pend. anat. BOHN p. 28. MAL-
PIGHI
bei dem VALISNERIUS
T. II. p.
38.
(d) [Spaltenumbruch] LONGFIELD febr. hect.
ſezzte doch Flokken von Alkohol,
und ſiedenden Waſſer ROEDERER
fet. perfect.
(e) LONGFIELD.
(g) LONGFIELD. Eſſ. of a So-
ciet. phyſ. and. letter. T. I. p.
429.
(h) LONGFIELD.
(i) ROEDERER fatur p. 49.
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24.
(k) LONGFIELD.
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53.
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[329/0381] III. Abſ. Die Nachgeburt. bei es Spuren von einer Schaͤrfe an ſich nimmt (a), daß davon die Finger der Hebamme rauh werden. Jn dieſem Zuſtande gerinnet es weder (b) am Feuer (c), noch vom Alkohol (d) ſo wenig, als von der Salpeter (e) oder Salzſaͤure. Jn dieſen Umſtaͤnden wirft das Amnionswaſſer bei dem Feuer Schaum auf (g), es ziehet ſich zu Faͤden, und es trokknet endlich ein. Treibt man das Waſſer davon, ſo hinterlaͤſt es Erde und ein fixes Salz (h). Man erſiehet aus dieſen Merkmalen, daß dieſes Waſſer kein Schleim iſt (i), indem der Schleim an- dere Erſcheinungen bei ſich fuͤhrt (k). Es faulet nehmlich der Schleim ſchwerlich, wenn er nicht im Waſſer aufgeloͤſt wird, und er vermiſcht ſich nicht leicht mit dem Waſſer (l). Jch leſe, daß in dem Waſſer des amnii, Kuͤgel- chen, auch ſo gar, wenn es faul geworden, enthalten ſeyn ſollen (m). §. 9. Die Quellen dieſer Naͤſſe. Es iſt dieſes eine hoͤchſt ſchwere Aufgabe, und ich getraue mir nicht, eine Aufloͤſung derſelben zu ver- ſprechen. Die (a) MAURICEAU p. 22. DE- NYS p. 240 BOHN p. 31. CHE- SELDEN p. 280. hat die Frucht faſt auſgeloͤſt. CHUDEN ſign. fet. vivi 22. (b) Gerinne niemals BELLINUS mot. cord. p. 34. (c) SBANAGLI Sccpſ. I. p. 349. II. p. 415 NEEDHAM TAU- VRY. LISTER. humor. p. 441. BELLINGER p. 45. CASE Com- pend. anat. BOHN p. 28. MAL- PIGHI bei dem VALISNERIUS T. II. p. 38. (d) LONGFIELD febr. hect. ſezzte doch Flokken von Alkohol, und ſiedenden Waſſer ROEDERER fet. perfect. (e) LONGFIELD. (g) LONGFIELD. Eſſ. of a So- ciet. phyſ. and. letter. T. I. p. 429. (h) LONGFIELD. (i) ROEDERER fatur p. 49. fet. LONGFIELD p. 24. (k) LONGFIELD. (l) LONGFIELD ibid. (m) Der beruͤhmte ASCHE. obſ. 53. X 5

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/381>, abgerufen am 25.04.2024.