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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Die Frucht. XXIX. B.
stämme, wovon der Magen, die Leber, und die harte
Gehirnhaut ein Exempel abgiebt.

Kurz sind demnach (h) die Knochen des Hinterhaup-
tes, der mittlere Knochen des Keilknochens, die Knochen
der Wange, diejenigen Knochen, so das Brustbein (i)
ausmachen, die Körper der Wirbelbeine, die Knochen
der Schaam, der Hüfte (k), und die Linsenknochen.

Andere zusammengesezzte Knochen sind aus flachen
und kurzen Knochen eingerichtet, z. E. das Schulterblat,
der Schläfenknochen, der Keilknochen, die Wirbelbeine.
Das Heiligbein ist beinahe nur aus kurzen Beinen zu-
sammen gesezzt.

Die Ferse besizzt, um kurz zu seyn, wie die lange
Knochen, einen Kern.

Das Schlüsselbein hingegen wächset, wie die kurze
Knochen, ohne einen Kern; und eben dieses thun auch
die Knochen der Mittelhand, des Mittelfusses, der Fin-
ger und Zeen (l).

Gemeiniglich haben die Ribben, wie die flache Kno-
chen, ein schwammiges Mittelwesen in sich. Zu den
flachen Knochen gehören auch die Knochen der Nase, der
Thränenknochen, der Pflugschaarknochen, die Seiten-
knochen der Wirbelbeine, der Schnabelfortsazz, die Keil-
flügel und so weiter.

Zusammengesezzte Knochen, jedoch ohne Ansazz, und
ohne Beitritt eines neuen Knochens, sind alle Knochen
des untern Kiefers, der vornehmste Knochen des obern
Kiefers, der Gaumenknochen, Wangenknochen, der
Knochen des Hammers, des Ambosses, des Steigbie-
gels.

Die kurze Knochen haben, damit ich mich kurz fasse,
einerlei Natur mit dem Ansazze eines langen Knochens.

Sie
(h) ALBIN p. 157.
(i) NESBIT t. 3. f. 25. BASTER Eph. Nat. Cur. Vol. VIII. obs. XI.
(k) NESBIT t. 5. f. 12.
(l) NESBIT p. 126.

Die Frucht. XXIX. B.
ſtaͤmme, wovon der Magen, die Leber, und die harte
Gehirnhaut ein Exempel abgiebt.

Kurz ſind demnach (h) die Knochen des Hinterhaup-
tes, der mittlere Knochen des Keilknochens, die Knochen
der Wange, diejenigen Knochen, ſo das Bruſtbein (i)
ausmachen, die Koͤrper der Wirbelbeine, die Knochen
der Schaam, der Huͤfte (k), und die Linſenknochen.

Andere zuſammengeſezzte Knochen ſind aus flachen
und kurzen Knochen eingerichtet, z. E. das Schulterblat,
der Schlaͤfenknochen, der Keilknochen, die Wirbelbeine.
Das Heiligbein iſt beinahe nur aus kurzen Beinen zu-
ſammen geſezzt.

Die Ferſe beſizzt, um kurz zu ſeyn, wie die lange
Knochen, einen Kern.

Das Schluͤſſelbein hingegen waͤchſet, wie die kurze
Knochen, ohne einen Kern; und eben dieſes thun auch
die Knochen der Mittelhand, des Mittelfuſſes, der Fin-
ger und Zeen (l).

Gemeiniglich haben die Ribben, wie die flache Kno-
chen, ein ſchwammiges Mittelweſen in ſich. Zu den
flachen Knochen gehoͤren auch die Knochen der Naſe, der
Thraͤnenknochen, der Pflugſchaarknochen, die Seiten-
knochen der Wirbelbeine, der Schnabelfortſazz, die Keil-
fluͤgel und ſo weiter.

Zuſammengeſezzte Knochen, jedoch ohne Anſazz, und
ohne Beitritt eines neuen Knochens, ſind alle Knochen
des untern Kiefers, der vornehmſte Knochen des obern
Kiefers, der Gaumenknochen, Wangenknochen, der
Knochen des Hammers, des Amboſſes, des Steigbie-
gels.

Die kurze Knochen haben, damit ich mich kurz faſſe,
einerlei Natur mit dem Anſazze eines langen Knochens.

Sie
(h) ALBIN p. 157.
(i) NESBIT t. 3. f. 25. BASTER Eph. Nat. Cur. Vol. VIII. obſ. XI.
(k) NESBIT t. 5. f. 12.
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[566[568]/0620] Die Frucht. XXIX. B. ſtaͤmme, wovon der Magen, die Leber, und die harte Gehirnhaut ein Exempel abgiebt. Kurz ſind demnach (h) die Knochen des Hinterhaup- tes, der mittlere Knochen des Keilknochens, die Knochen der Wange, diejenigen Knochen, ſo das Bruſtbein (i) ausmachen, die Koͤrper der Wirbelbeine, die Knochen der Schaam, der Huͤfte (k), und die Linſenknochen. Andere zuſammengeſezzte Knochen ſind aus flachen und kurzen Knochen eingerichtet, z. E. das Schulterblat, der Schlaͤfenknochen, der Keilknochen, die Wirbelbeine. Das Heiligbein iſt beinahe nur aus kurzen Beinen zu- ſammen geſezzt. Die Ferſe beſizzt, um kurz zu ſeyn, wie die lange Knochen, einen Kern. Das Schluͤſſelbein hingegen waͤchſet, wie die kurze Knochen, ohne einen Kern; und eben dieſes thun auch die Knochen der Mittelhand, des Mittelfuſſes, der Fin- ger und Zeen (l). Gemeiniglich haben die Ribben, wie die flache Kno- chen, ein ſchwammiges Mittelweſen in ſich. Zu den flachen Knochen gehoͤren auch die Knochen der Naſe, der Thraͤnenknochen, der Pflugſchaarknochen, die Seiten- knochen der Wirbelbeine, der Schnabelfortſazz, die Keil- fluͤgel und ſo weiter. Zuſammengeſezzte Knochen, jedoch ohne Anſazz, und ohne Beitritt eines neuen Knochens, ſind alle Knochen des untern Kiefers, der vornehmſte Knochen des obern Kiefers, der Gaumenknochen, Wangenknochen, der Knochen des Hammers, des Amboſſes, des Steigbie- gels. Die kurze Knochen haben, damit ich mich kurz faſſe, einerlei Natur mit dem Anſazze eines langen Knochens. Sie (h) ALBIN p. 157. (i) NESBIT t. 3. f. 25. BASTER Eph. Nat. Cur. Vol. VIII. obſ. XI. (k) NESBIT t. 5. f. 12. (l) NESBIT p. 126.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 566[568]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/620>, abgerufen am 25.04.2024.