Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

IV. Abs. Das Leben der Frucht.

Jndessen bleiben doch an der Menschenfrucht noch
viele Spuren von der vorigen Form übrig, z. E. über-
all grosse Knochenansäzze, die knorplig sind (l): Kurze
Knochen, welche ganz und gar knorplig sind (m): Rän-
der an den breiten Knochen, welche hie und da durch
eine Knorpelrinde sehr vergrössert worden, z. E. am
Schulterblate (n), und am Darmknochen (o). An den
zusammen gesezzten Knochen zeigen sich fast überall noch
deutliche Stellen (p), so durch Knorpel unterschieden
sind, z. E. an den Wirbelbeinen (p*), an den Knochen
des Bekkens (q), an dem Keilknochen (r), am Knochen
des Hinterhauptes (s), an dem Schläfenknochen (t).

Der Brustknochen ist fast nur knorplig (v), und
es enthält einige Knochenkerne.

Vollkommner, als alles, ist das Schlüsselbein (x),
welches den Grund zur Bewegung des Arms hergiebt.
Es fängt selbiges gegen das Ende des ersten Monates an,
zu einem Knochen zu werden, und ist der erste von allen
Knochen (y). So kommen auch die Ribben zu einer
reifen Härte (z).

Das älteste von allen ist der Kopf, und man siehet
sich nicht im Stande (aa), die Stunde anzuführen,

wenn

[Spaltenumbruch] im dritten Monate sind noch keine
Knochen HARVEI p. 184. viel-
leicht war dies zuviel. Doch habe
ich an einem Schafe von vierzig
Tagen nichts knochiges gefunden.

(l) ALBIN überall. HERKRING
überall.

(m) Die Fuswurzel ohne Knö-
chel, und die Ferse ALBIN p. 108.
die ganze Handwurzel p. 136 pa-
tella p. 104. die ossa fefamoidea.

(n) NESBIT t. 5. f. 8.

(o) Idem. t. 5. f. 1. ALBIN f.
67. 68.

(p) ALBIN l. c. und ic. 55. ad
59.

(p*) Ib. f. 52. 53. 54.

(q) L. c.

(r) [Spaltenumbruch] F. 20. 25.

(s) f. 12. 13.

(t) f. 14 ad 19.

(v) NESBIT f. 24. 25. 26.

(x) Idem. p. 118. ALBIN f. 116.
117. den ersten Monat KERKRING
antrop. c. 5.

(y) NESBIT ibid BUFFON
III. p. 23. fange den vierzigsten
Tag an knochig zu werden. PINAE-
US p. 135.

(z) Die membranöse Anfänge
fast nach des 9 Tages Ablause.

(aa) Jn der zwölften Stunde
LANCIS p. 40. und ich p. 27.
Jn der sechsten Stunde MALPIG-
HIUS p. 2. doch sehe ich denn noch
nichts.

P p 3

IV. Abſ. Das Leben der Frucht.

Jndeſſen bleiben doch an der Menſchenfrucht noch
viele Spuren von der vorigen Form uͤbrig, z. E. uͤber-
all groſſe Knochenanſaͤzze, die knorplig ſind (l): Kurze
Knochen, welche ganz und gar knorplig ſind (m): Raͤn-
der an den breiten Knochen, welche hie und da durch
eine Knorpelrinde ſehr vergroͤſſert worden, z. E. am
Schulterblate (n), und am Darmknochen (o). An den
zuſammen geſezzten Knochen zeigen ſich faſt uͤberall noch
deutliche Stellen (p), ſo durch Knorpel unterſchieden
ſind, z. E. an den Wirbelbeinen (p*), an den Knochen
des Bekkens (q), an dem Keilknochen (r), am Knochen
des Hinterhauptes (s), an dem Schlaͤfenknochen (t).

Der Bruſtknochen iſt faſt nur knorplig (v), und
es enthaͤlt einige Knochenkerne.

Vollkommner, als alles, iſt das Schluͤſſelbein (x),
welches den Grund zur Bewegung des Arms hergiebt.
Es faͤngt ſelbiges gegen das Ende des erſten Monates an,
zu einem Knochen zu werden, und iſt der erſte von allen
Knochen (y). So kommen auch die Ribben zu einer
reifen Haͤrte (z).

Das aͤlteſte von allen iſt der Kopf, und man ſiehet
ſich nicht im Stande (aa), die Stunde anzufuͤhren,

wenn

[Spaltenumbruch] im dritten Monate ſind noch keine
Knochen HARVEI p. 184. viel-
leicht war dies zuviel. Doch habe
ich an einem Schafe von vierzig
Tagen nichts knochiges gefunden.

(l) ALBIN uͤberall. HERKRING
uͤberall.

(m) Die Fuswurzel ohne Knoͤ-
chel, und die Ferſe ALBIN p. 108.
die ganze Handwurzel p. 136 pa-
tella p. 104. die oſſa fefamoidea.

(n) NESBIT t. 5. f. 8.

(o) Idem. t. 5. f. 1. ALBIN f.
67. 68.

(p) ALBIN l. c. und ic. 55. ad
59.

(p*) Ib. f. 52. 53. 54.

(q) L. c.

(r) [Spaltenumbruch] F. 20. 25.

(s) f. 12. 13.

(t) f. 14 ad 19.

(v) NESBIT f. 24. 25. 26.

(x) Idem. p. 118. ALBIN f. 116.
117. den erſten Monat KERKRING
antrop. c. 5.

(y) NESBIT ibid BUFFON
III. p. 23. fange den vierzigſten
Tag an knochig zu werden. PINAE-
US p. 135.

(z) Die membranoͤſe Anfaͤnge
faſt nach des 9 Tages Ablauſe.

(aa) Jn der zwoͤlften Stunde
LANCIS p. 40. und ich p. 27.
Jn der ſechſten Stunde MALPIG-
HIUS p. 2. doch ſehe ich denn noch
nichts.

P p 3

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0649" n="595[597]"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Ab&#x017F;. Das Leben der Frucht.</hi> </fw><lb/>
              <p>Jnde&#x017F;&#x017F;en bleiben doch an der Men&#x017F;chenfrucht noch<lb/>
viele Spuren von der vorigen Form u&#x0364;brig, z. E. u&#x0364;ber-<lb/>
all gro&#x017F;&#x017F;e Knochenan&#x017F;a&#x0364;zze, die knorplig &#x017F;ind <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">ALBIN</hi> u&#x0364;berall. <hi rendition="#aq">HERKRING</hi><lb/>
u&#x0364;berall.</note>: Kurze<lb/>
Knochen, welche ganz und gar knorplig &#x017F;ind <note place="foot" n="(m)">Die Fuswurzel ohne Kno&#x0364;-<lb/>
chel, und die Fer&#x017F;e <hi rendition="#aq">ALBIN p.</hi> 108.<lb/>
die ganze Handwurzel <hi rendition="#aq">p. 136 pa-<lb/>
tella p.</hi> 104. die <hi rendition="#aq">o&#x017F;&#x017F;a fefamoidea.</hi></note>: Ra&#x0364;n-<lb/>
der an den breiten Knochen, welche hie und da durch<lb/>
eine Knorpelrinde &#x017F;ehr vergro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ert worden, z. E. am<lb/>
Schulterblate <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">NESBIT t. 5. f.</hi> 8.</note>, und am Darmknochen <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem.</hi> t. 5. f. 1. ALBIN f.</hi><lb/>
67. 68.</note>. An den<lb/>
zu&#x017F;ammen ge&#x017F;ezzten Knochen zeigen &#x017F;ich fa&#x017F;t u&#x0364;berall noch<lb/>
deutliche Stellen <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">ALBIN l. c.</hi> und <hi rendition="#aq">ic. 55. ad</hi><lb/>
59.</note>, &#x017F;o durch Knorpel unter&#x017F;chieden<lb/>
&#x017F;ind, z. E. an den Wirbelbeinen <note place="foot" n="(p*)"><hi rendition="#aq">Ib. f.</hi> 52. 53. 54.</note>, an den Knochen<lb/>
des Bekkens <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">L. c.</hi></note>, an dem Keilknochen <note place="foot" n="(r)"><cb/><hi rendition="#aq">F.</hi> 20. 25.</note>, am Knochen<lb/>
des Hinterhauptes <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">f.</hi> 12. 13.</note>, an dem Schla&#x0364;fenknochen <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">f. 14 ad</hi> 19.</note>.</p><lb/>
              <p>Der Bru&#x017F;tknochen i&#x017F;t fa&#x017F;t nur knorplig <note place="foot" n="(v)"><hi rendition="#aq">NESBIT f.</hi> 24. 25. 26.</note>, und<lb/>
es entha&#x0364;lt einige Knochenkerne.</p><lb/>
              <p>Vollkommner, als alles, i&#x017F;t das Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;elbein <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem.</hi> p. 118. ALBIN f.</hi> 116.<lb/>
117. den er&#x017F;ten Monat <hi rendition="#aq">KERKRING<lb/>
antrop. c.</hi> 5.</note>,<lb/>
welches den Grund zur Bewegung des Arms hergiebt.<lb/>
Es fa&#x0364;ngt &#x017F;elbiges gegen das Ende des er&#x017F;ten Monates an,<lb/>
zu einem Knochen zu werden, und i&#x017F;t der er&#x017F;te von allen<lb/>
Knochen <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">NESBIT ibid BUFFON<lb/>
III. p.</hi> 23. fange den vierzig&#x017F;ten<lb/>
Tag an knochig zu werden. <hi rendition="#aq">PINAE-<lb/>
US p.</hi> 135.</note>. So kommen auch die Ribben zu einer<lb/>
reifen Ha&#x0364;rte <note place="foot" n="(z)">Die membrano&#x0364;&#x017F;e Anfa&#x0364;nge<lb/>
fa&#x017F;t nach des 9 Tages Ablau&#x017F;e.</note>.</p><lb/>
              <p>Das a&#x0364;lte&#x017F;te von allen i&#x017F;t der Kopf, und man &#x017F;iehet<lb/>
&#x017F;ich nicht im Stande <note place="foot" n="(aa)">Jn der zwo&#x0364;lften Stunde<lb/><hi rendition="#aq">LANCIS p.</hi> 40. und ich <hi rendition="#aq">p.</hi> 27.<lb/>
Jn der &#x017F;ech&#x017F;ten Stunde <hi rendition="#aq">MALPIG-<lb/>
HIUS p.</hi> 2. doch &#x017F;ehe ich denn noch<lb/>
nichts.</note>, die Stunde anzufu&#x0364;hren,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">P p 3</fw><fw place="bottom" type="catch">wenn</fw><lb/><note xml:id="a40" prev="#a39" place="foot" n="(k)"><cb/>
im dritten Monate &#x017F;ind noch keine<lb/>
Knochen <hi rendition="#aq">HARVEI p.</hi> 184. viel-<lb/>
leicht war dies zuviel. Doch habe<lb/>
ich an einem Schafe von vierzig<lb/>
Tagen nichts knochiges gefunden.</note><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[595[597]/0649] IV. Abſ. Das Leben der Frucht. Jndeſſen bleiben doch an der Menſchenfrucht noch viele Spuren von der vorigen Form uͤbrig, z. E. uͤber- all groſſe Knochenanſaͤzze, die knorplig ſind (l): Kurze Knochen, welche ganz und gar knorplig ſind (m): Raͤn- der an den breiten Knochen, welche hie und da durch eine Knorpelrinde ſehr vergroͤſſert worden, z. E. am Schulterblate (n), und am Darmknochen (o). An den zuſammen geſezzten Knochen zeigen ſich faſt uͤberall noch deutliche Stellen (p), ſo durch Knorpel unterſchieden ſind, z. E. an den Wirbelbeinen (p*), an den Knochen des Bekkens (q), an dem Keilknochen (r), am Knochen des Hinterhauptes (s), an dem Schlaͤfenknochen (t). Der Bruſtknochen iſt faſt nur knorplig (v), und es enthaͤlt einige Knochenkerne. Vollkommner, als alles, iſt das Schluͤſſelbein (x), welches den Grund zur Bewegung des Arms hergiebt. Es faͤngt ſelbiges gegen das Ende des erſten Monates an, zu einem Knochen zu werden, und iſt der erſte von allen Knochen (y). So kommen auch die Ribben zu einer reifen Haͤrte (z). Das aͤlteſte von allen iſt der Kopf, und man ſiehet ſich nicht im Stande (aa), die Stunde anzufuͤhren, wenn (k) (l) ALBIN uͤberall. HERKRING uͤberall. (m) Die Fuswurzel ohne Knoͤ- chel, und die Ferſe ALBIN p. 108. die ganze Handwurzel p. 136 pa- tella p. 104. die oſſa fefamoidea. (n) NESBIT t. 5. f. 8. (o) Idem. t. 5. f. 1. ALBIN f. 67. 68. (p) ALBIN l. c. und ic. 55. ad 59. (p*) Ib. f. 52. 53. 54. (q) L. c. (r) F. 20. 25. (s) f. 12. 13. (t) f. 14 ad 19. (v) NESBIT f. 24. 25. 26. (x) Idem. p. 118. ALBIN f. 116. 117. den erſten Monat KERKRING antrop. c. 5. (y) NESBIT ibid BUFFON III. p. 23. fange den vierzigſten Tag an knochig zu werden. PINAE- US p. 135. (z) Die membranoͤſe Anfaͤnge faſt nach des 9 Tages Ablauſe. (aa) Jn der zwoͤlften Stunde LANCIS p. 40. und ich p. 27. Jn der ſechſten Stunde MALPIG- HIUS p. 2. doch ſehe ich denn noch nichts. (k) im dritten Monate ſind noch keine Knochen HARVEI p. 184. viel- leicht war dies zuviel. Doch habe ich an einem Schafe von vierzig Tagen nichts knochiges gefunden. P p 3

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/649
Zitationshilfe:	Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 595[597]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/649>, abgerufen am 19.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.