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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Deß Academischen
Savanarola schöne Brieffe geschrieben. Constanza,
Alexandri Sforzae
Gemahlin/ samt ihrer Tochter
Ballista, Hippolyta, Sforza, Francisci, deß Mäyländi-
schen Hertzogs Tochter/ Battista, Malatesta, eine Toch-
ter Galeatii, Printzen von Pesara, und Gemahlin
Guidonis Montefeltri, Hertzogs von Urbin/ Maria
d'Arragona,
Marquisin von Vascowar/ sehr schön
und hochgelehrt. Cassandra Fridelis von Venedig/
hat zu Padua mit Verwunderung aller Zuhörer über
alles/ was ihr vorgebracht worden/ disputiret. Ange-
lus Politianus,
hat einen sehr artigen Brieff an sie ge-
schrieben/ weil sie die Feder mit der Nadel verwech-
selt. Cecilia, eine Tochter deß Hertzogen von Mantua,
Catharina
von Siena, Christina von Pisa, und inson-
derheit Damiselle Trivultia, waren allesamt sehr ge-
lehrte Dames, diese Letzte kunte eine gantze Oration,
welche sie nur einmahl gehöret/ von Wort zu Wort
wieder hersagen. Isabella Andreini, wie auch Angela,
Genebria, Laura
und Isosta, alle vier auß dem Vero-
nensischen hohen Geschlechte Nagarola, ferner Her-
cilia Cortesia de Monte,
und Olympia Fulvia Morata
von Ferrara, wie nicht weniger Lucretia Marinella,
sind alle dem Namen nach unsterblich worden/ we-
gen ihrer sonderbaren Wissenschafften in den freyen
Künsten.

Das XXV. Capitul/

Allhier werden die Namen deren gelehrte Dames angefüh-
ret/ so jemahlen in Spanien/ Franckreich/ Engelland und Teuischland
zu finden gewesen sind.

SPanien hat auch seine gelehrte Frauen-Musen
gehabt/ und wollen wir an diesem Ort der
Isabella, Ferdinandi von Arragonien Gemah-
lin/ (durch welche Ehe Arragonien und Castilien un-
ter eine Kron kommen/) die Oberstelle gönnen/ weil

sie

Deß Academiſchen
Savanarola ſchoͤne Brieffe geſchrieben. Conſtanza,
Alexandri Sforzæ
Gemahlin/ ſamt ihrer Tochter
Balliſta, Hippolyta, Sforza, Franciſci, deß Maͤylaͤndi-
ſchen Hertzogs Tochter/ Battiſta, Malateſta, eine Toch-
ter Galeatii, Printzen von Peſara, und Gemahlin
Guidonis Montefeltri, Hertzogs von Urbin/ Maria
d’Arragona,
Marquiſin von Vaſcowar/ ſehr ſchoͤn
und hochgelehrt. Caſſandra Fridelis von Venedig/
hat zu Padua mit Verwunderung aller Zuhoͤrer uͤber
alles/ was ihr vorgebracht worden/ diſputiret. Ange-
lus Politianus,
hat einen ſehr artigen Brieff an ſie ge-
ſchrieben/ weil ſie die Feder mit der Nadel verwech-
ſelt. Cecilia, eine Tochter deß Hertzogen von Mantua,
Catharina
von Siena, Chriſtina von Piſa, und inſon-
derheit Damiſelle Trivultia, waren alleſamt ſehr ge-
lehrte Dames, dieſe Letzte kunte eine gantze Oration,
welche ſie nur einmahl gehoͤret/ von Wort zu Wort
wieder herſagen. Iſabella Andreini, wie auch Angela,
Genebria, Laura
und Iſoſta, alle vier auß dem Vero-
nenſiſchen hohen Geſchlechte Nagarola, ferner Her-
cilia Corteſia de Monte,
und Olympia Fulvia Morata
von Ferrara, wie nicht weniger Lucretia Marinella,
ſind alle dem Namen nach unſterblich worden/ we-
gen ihrer ſonderbaren Wiſſenſchafften in den freyen
Kuͤnſten.

Das XXV. Capitul/

Allhier werden die Namen deren gelehrte Dames angefuͤh-
ret/ ſo jemahlen in Spanien/ Franckreich/ Engelland und Teuiſchland
zu finden geweſen ſind.

SPanien hat auch ſeine gelehrte Frauen-Muſen
gehabt/ und wollen wir an dieſem Ort der
Iſabella, Ferdinandi von Arragonien Gemah-
lin/ (durch welche Ehe Arragonien und Caſtilien un-
ter eine Kron kommen/) die Oberſtelle goͤnnen/ weil

ſie
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[282/0294] Deß Academiſchen Savanarola ſchoͤne Brieffe geſchrieben. Conſtanza, Alexandri Sforzæ Gemahlin/ ſamt ihrer Tochter Balliſta, Hippolyta, Sforza, Franciſci, deß Maͤylaͤndi- ſchen Hertzogs Tochter/ Battiſta, Malateſta, eine Toch- ter Galeatii, Printzen von Peſara, und Gemahlin Guidonis Montefeltri, Hertzogs von Urbin/ Maria d’Arragona, Marquiſin von Vaſcowar/ ſehr ſchoͤn und hochgelehrt. Caſſandra Fridelis von Venedig/ hat zu Padua mit Verwunderung aller Zuhoͤrer uͤber alles/ was ihr vorgebracht worden/ diſputiret. Ange- lus Politianus, hat einen ſehr artigen Brieff an ſie ge- ſchrieben/ weil ſie die Feder mit der Nadel verwech- ſelt. Cecilia, eine Tochter deß Hertzogen von Mantua, Catharina von Siena, Chriſtina von Piſa, und inſon- derheit Damiſelle Trivultia, waren alleſamt ſehr ge- lehrte Dames, dieſe Letzte kunte eine gantze Oration, welche ſie nur einmahl gehoͤret/ von Wort zu Wort wieder herſagen. Iſabella Andreini, wie auch Angela, Genebria, Laura und Iſoſta, alle vier auß dem Vero- nenſiſchen hohen Geſchlechte Nagarola, ferner Her- cilia Corteſia de Monte, und Olympia Fulvia Morata von Ferrara, wie nicht weniger Lucretia Marinella, ſind alle dem Namen nach unſterblich worden/ we- gen ihrer ſonderbaren Wiſſenſchafften in den freyen Kuͤnſten. Das XXV. Capitul/ Allhier werden die Namen deren gelehrte Dames angefuͤh- ret/ ſo jemahlen in Spanien/ Franckreich/ Engelland und Teuiſchland zu finden geweſen ſind. SPanien hat auch ſeine gelehrte Frauen-Muſen gehabt/ und wollen wir an dieſem Ort der Iſabella, Ferdinandi von Arragonien Gemah- lin/ (durch welche Ehe Arragonien und Caſtilien un- ter eine Kron kommen/) die Oberſtelle goͤnnen/ weil ſie

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/294>, abgerufen am 19.04.2024.