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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.

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Die zweyte Stund.
syllbigen Wörtern auch lang gefunden/ wann ei-
ne kurtze Syllbe vorhergehet/ und das Reimge-
bänd nicht Dactylisch ist.

13. Die dreysyllbigen Wörter sind durch
die Nachsyllben vermehret; als:

[Abbildung] [Abbildung] gul de ne. löb liche.
[Abbildung] [Abbildung] För der niß. wun der lich. [Abbildung]
[Abbildung] [Abbildung]
[Abbildung] wan del bar. etc. [Abbildung]

Diese Wörter dienen besser zu den langge-
kürtzten/ oder Dactylischen als andern Reimarten.
Jch kan nicht sagen.

[Abbildung] [Abbildung] wachsamer Sorgenlast/ niedliche Kost
[Abbildung] [Abbildung] und Speiß.

Das er und e kan nicht lang gesetzet werden/ weil
es eine weibliche Endung/ und von Natur kurtz
ist/ als Vor- oder Nachsyllben.

14. Es sind auch noch zweyerley Arten drey-
syllbiger Wörter/ als:

[Abbildung] [Abbildung] unartig/ halsstarrig/ verehren:

Jn diesen und dergleichen ist auf das Stamm-
wort zu sehen/ welches/
wie gesagt/ nechst

den

Die zweyte Stund.
ſyllbigen Woͤrtern auch lang gefunden/ wann ei-
ne kurtze Syllbe vorhergehet/ und das Reimge-
baͤnd nicht Dactyliſch iſt.

13. Die dreyſyllbigen Woͤrter ſind durch
die Nachſyllben vermehret; als:

[Abbildung] [Abbildung] gul de ne. loͤb liche.
[Abbildung] [Abbildung] Foͤr der niß. wun der lich. [Abbildung]
[Abbildung] [Abbildung]
[Abbildung] wan del bar. ꝛc. [Abbildung]

Dieſe Woͤrter dienen beſſer zu den langge-
kuͤrtzten/ oder Dactyliſchẽ als andern Reimartẽ.
Jch kan nicht ſagen.

[Abbildung] [Abbildung] wachſamer Sorgenlaſt/ niedliche Koſt
[Abbildung] [Abbildung] und Speiß.

Das er uñ e kan nicht lang geſetzet werden/ weil
es eine weibliche Endung/ und von Natur kurtz
iſt/ als Vor- oder Nachſyllben.

14. Es ſind auch noch zweyerley Arten drey-
ſyllbiger Woͤrter/ als:

[Abbildung] [Abbildung] unartig/ halsſtarrig/ verehren:

Jn dieſen und dergleichen iſt auf das Stamm-
wort zu ſehen/ welches/
wie geſagt/ nechſt

den
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[22/0040] Die zweyte Stund. ſyllbigen Woͤrtern auch lang gefunden/ wann ei- ne kurtze Syllbe vorhergehet/ und das Reimge- baͤnd nicht Dactyliſch iſt. 13. Die dreyſyllbigen Woͤrter ſind durch die Nachſyllben vermehret; als: [Abbildung] [Abbildung] gul de ne. loͤb liche. [Abbildung] [Abbildung] Foͤr der niß. wun der lich. [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] wan del bar. ꝛc. [Abbildung] Dieſe Woͤrter dienen beſſer zu den langge- kuͤrtzten/ oder Dactyliſchẽ als andern Reimartẽ. Jch kan nicht ſagen. [Abbildung] [Abbildung] wachſamer Sorgenlaſt/ niedliche Koſt [Abbildung] [Abbildung] und Speiß. Das er uñ e kan nicht lang geſetzet werden/ weil es eine weibliche Endung/ und von Natur kurtz iſt/ als Vor- oder Nachſyllben. 14. Es ſind auch noch zweyerley Arten drey- ſyllbiger Woͤrter/ als: [Abbildung] [Abbildung] unartig/ halsſtarrig/ verehren: Jn dieſen und dergleichen iſt auf das Stamm- wort zu ſehen/ welches/ wie geſagt/ nechſt den

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter01_1650/40>, abgerufen am 25.04.2024.