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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Bach/ Bächlei.
Fluß/ Brunnwasser der ausgeschwämte
Bach.

Bahre Leichenbett/ Bar die Nachsylben wie
offenbahr/ lehenbar/ bar Gelt parata pecunia.

31. Balsam.

Der Balsam triefft von seinem Baum/ mit
lieblichen Geruch/ bestärkt das matte Haubt/ er-
frischet das Gehirn/ giebt den schwachen neue
Krafft/ schwitzt von der wehrten Stauden der
Balsam/ ist schätzbar/ wolriechend/ steigt mit sei-
nem Geruch in die Freye Lufft/ wird gar genau
verwahrt/ verdeckt in den Gefäß. Vergeistert sei-
ne Krafft.

Der Balsam hat die Deutung der Linde-
rung und Heilung.

Bähr ursus, Beere uvae.

32. Barmhertzigkeit.

Almosen. Mitleidig-milde Hand lässet ihre
Bächlein fliessen. Ein erweichtes Christen Hertz
hilfft den Nechsten wie es kan. etc.

Die Barmhertzigkeit GOTTES.
Wie ist groß die Barmhertzigkeit
deß HERREN doch zu preisen
die sich erstreckt so weit und breit/
als Mond und Sonne reisen:
Ja/ so groß als er selbsten ist/
und wo man hört den Namen Christ/
will sie sich gnädig weisen.
Der
J v

Bach/ Baͤchlei.
Fluß/ Brunnwaſſer der ausgeſchwaͤmte
Bach.

Bahre Leichenbett/ Bar die Nachſylben wie
offenbahr/ lehenbar/ bar Gelt parata pecunia.

31. Balſam.

Der Balſam triefft von ſeinem Baum/ mit
lieblichen Geruch/ beſtaͤrkt das matte Haubt/ er-
friſchet das Gehirn/ giebt den ſchwachen neue
Krafft/ ſchwitzt von der wehrten Stauden der
Balſam/ iſt ſchaͤtzbar/ wolriechend/ ſteigt mit ſei-
nem Geruch in die Freye Lufft/ wird gar genau
verwahrt/ verdeckt in den Gefaͤß. Vergeiſtert ſei-
ne Krafft.

Der Balſam hat die Deutung der Linde-
rung und Heilung.

Baͤhr urſus, Beere uvæ.

32. Barmhertzigkeit.

Almoſen. Mitleidig-milde Hand laͤſſet ihre
Baͤchlein flieſſen. Ein erweichtes Chriſten Hertz
hilfft den Nechſten wie es kan. ꝛc.

Die Barmhertzigkeit GOTTES.
Wie iſt groß die Barmhertzigkeit
deß HERREN doch zu preiſen
die ſich erſtreckt ſo weit und breit/
als Mond und Sonne reiſen:
Ja/ ſo groß als er ſelbſten iſt/
und wo man hoͤrt den Namen Chriſt/
will ſie ſich gnaͤdig weiſen.
Der
J v
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[137/0169] Bach/ Baͤchlei. ☞ Fluß/ Brunnwaſſer der ausgeſchwaͤmte Bach. Bahre Leichenbett/ Bar die Nachſylben wie offenbahr/ lehenbar/ bar Gelt parata pecunia. 31. Balſam. Der Balſam triefft von ſeinem Baum/ mit lieblichen Geruch/ beſtaͤrkt das matte Haubt/ er- friſchet das Gehirn/ giebt den ſchwachen neue Krafft/ ſchwitzt von der wehrten Stauden der Balſam/ iſt ſchaͤtzbar/ wolriechend/ ſteigt mit ſei- nem Geruch in die Freye Lufft/ wird gar genau verwahrt/ verdeckt in den Gefaͤß. Vergeiſtert ſei- ne Krafft. Der Balſam hat die Deutung der Linde- rung und Heilung. Baͤhr urſus, Beere uvæ. 32. Barmhertzigkeit. ☞ Almoſen. Mitleidig-milde Hand laͤſſet ihre Baͤchlein flieſſen. Ein erweichtes Chriſten Hertz hilfft den Nechſten wie es kan. ꝛc. Die Barmhertzigkeit GOTTES. Wie iſt groß die Barmhertzigkeit deß HERREN doch zu preiſen die ſich erſtreckt ſo weit und breit/ als Mond und Sonne reiſen: Ja/ ſo groß als er ſelbſten iſt/ und wo man hoͤrt den Namen Chriſt/ will ſie ſich gnaͤdig weiſen. Der J v

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/169>, abgerufen am 29.03.2024.